31.07.2011 - 09:28 Uhr
Fran
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Fran
Top Rezension
An Hundstagen hängt der Himmel voller Feigen
Da dachte ich immer, Feige geht gar nicht, und dann geht sie plötzlich doch. Zuerst kam sie mir in Gesellschaft von Zitronen und grünem Kraut über den Weg gelaufen (Ninfeo Mio) und ich dachte "OK, SO kann ich Feige sehr genießen, aber ich könnte NIE so eine reife, cremige Feige ertragen, am schlimmsten noch in Verbindung mit Kokos...". Wie sagte schon James Bond: Sag niemals nie.
An einem Nachmittag in Frau Tonis Parfum Manufaktur in Berlin. Bei Frau Toni werden die Besucher ausdrücklich dazu aufgefordert, sich in Ruhe durch die Kompositionen zu schnuppern. Auf einem großen Tisch stehen in großen Glasflaschen in einer großen Runde gut zwei Dutzend Düfte aus allen Himmelsrichtungen. Hesperiden, Florals, Hölzer, Orientalen - was das Herz begehrt. Glasstöpsel abziehen, unter die Nase halten, schnüffeln. Die Parfums wirken lassen. Kaffeebohnen zwischendurch zum Neutralisieren. Weitermachen. Am besten die ganze Runde gleich noch mal. Denn ich war mir sicher: ich finde hier was schön Zitroniges. Oder einen Sauberduft. Meinetwegen auch was Rosiges. Oder einen schönen Jasmin. Auf die Hyazinthe war ich schon vorm Testen scharf. Na gut, ein klasse Holz ginge auch. Aber: schon in der ersten Runde war es die Feige, die mich besonders glücklich machte. Kann ja nicht, dachte ich. Aber auch in der zweiten Runde blieb ich wieder bei der Feige hängen. Und ich gab mich geschlagen. Die Feige zog bei mir ein.
Und zwar eine extrem cremige Feige, pastelllila, weil die strahlend weiße Koskosnuss sich mit dem fast blauen Violett der reifen Feigenfrucht vermischt. Süß, süßer, Südsee. Das hier ist ein purer Sommerduft, für Baggersee, Beach Club oder heißen Asphalt. Eine leichte grüne Frische verhindert ein völliges Verkleben der Fruchtigkeit, und die Süße kommt weder von Zucker noch von Vanille, sondern direkt aus der Feige, die ja so kokossig wird, wenn sie die völlige Reife erreicht hat. Die typische Herbheit der Feige ist da, wird aber durch die fette Cremigkeit abgemildert.
Kein Duft für jeden Tag, denn dieser Frucht-Gourmand ist intensiv und pickepackevoll mit köstlich-sinnlichen Feigen. Aber für so laue Hundstage, mit fast lähmender Hitze, Freizeit und Faulenzambitionen ist der wundervoll. Frau Tonis Feige katapultiert mich augenblicklich in eine Hängematte an einen weißen Sandstrand unter Palmen, wo ich außer schaukeln und rumhängen nichts zu tun habe. Herrlich.
An einem Nachmittag in Frau Tonis Parfum Manufaktur in Berlin. Bei Frau Toni werden die Besucher ausdrücklich dazu aufgefordert, sich in Ruhe durch die Kompositionen zu schnuppern. Auf einem großen Tisch stehen in großen Glasflaschen in einer großen Runde gut zwei Dutzend Düfte aus allen Himmelsrichtungen. Hesperiden, Florals, Hölzer, Orientalen - was das Herz begehrt. Glasstöpsel abziehen, unter die Nase halten, schnüffeln. Die Parfums wirken lassen. Kaffeebohnen zwischendurch zum Neutralisieren. Weitermachen. Am besten die ganze Runde gleich noch mal. Denn ich war mir sicher: ich finde hier was schön Zitroniges. Oder einen Sauberduft. Meinetwegen auch was Rosiges. Oder einen schönen Jasmin. Auf die Hyazinthe war ich schon vorm Testen scharf. Na gut, ein klasse Holz ginge auch. Aber: schon in der ersten Runde war es die Feige, die mich besonders glücklich machte. Kann ja nicht, dachte ich. Aber auch in der zweiten Runde blieb ich wieder bei der Feige hängen. Und ich gab mich geschlagen. Die Feige zog bei mir ein.
Und zwar eine extrem cremige Feige, pastelllila, weil die strahlend weiße Koskosnuss sich mit dem fast blauen Violett der reifen Feigenfrucht vermischt. Süß, süßer, Südsee. Das hier ist ein purer Sommerduft, für Baggersee, Beach Club oder heißen Asphalt. Eine leichte grüne Frische verhindert ein völliges Verkleben der Fruchtigkeit, und die Süße kommt weder von Zucker noch von Vanille, sondern direkt aus der Feige, die ja so kokossig wird, wenn sie die völlige Reife erreicht hat. Die typische Herbheit der Feige ist da, wird aber durch die fette Cremigkeit abgemildert.
Kein Duft für jeden Tag, denn dieser Frucht-Gourmand ist intensiv und pickepackevoll mit köstlich-sinnlichen Feigen. Aber für so laue Hundstage, mit fast lähmender Hitze, Freizeit und Faulenzambitionen ist der wundervoll. Frau Tonis Feige katapultiert mich augenblicklich in eine Hängematte an einen weißen Sandstrand unter Palmen, wo ich außer schaukeln und rumhängen nichts zu tun habe. Herrlich.
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