07.02.2021 - 16:17 Uhr
BorderCollie
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BorderCollie
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7
Also sprach Zarathustra - oder ein alchemistisches Meisterwerk
Wer kennt ihn nicht, den „Sonnenaufgang“ aus der sinfonischen Dichtung (Op. 30) von Richard Strauss und den Werbespots, die u.a. einer deutschen Biermarke unzweifelhaft großen Bekanntheitsgrad eingetragen hat? Ich weiß nicht, was der eigentliche Auslöser für die Gedankenverbindung zu Didier Gaglewskis „Lettre de Noblesse“ gewesen ist. War es die schlanke Gestalt des Flakons, die Farbe des Etiketts und der Verpackung, die ja immer auch etwas zu dessen Inhalt transportieren soll? Oder war es der Name, den der Meister für seine edle Duftschöpfung gewählt hat? Irgendwie vermutet man etwas, was der Werkstatt eines alchemistischen Wissenschaftlers entsprungen ist, dem es auf der Suche nach dem neuzeitlichen Stein der Weisen, endlich gelungen ist, aus den Elementen Feuer, Erde, Wasser, Luft das ach so begehrte Gold herzustellen, der den gesellschaftsorientierten Menschen mit Würde, Reichtum und Anerkennung ausstattet.
Lettre de Noblesse (zu deutsch: „Adelsbrief“) ist für den reifen Mann, der sich durch Erfahrung auszeichnet und die Fähigkeit besitzt, Entscheidungen von Tragweite zu treffen. Da er mitten im Leben steht und mit aller Welt in Kontakt tritt, ist die Lebendigkeit, die dieses Eau de Parfum vermittelt, für ihn bewusst initiiertes Programm. Einem typisch männlich-frischen Tremolo mit Mandarine und Bergamotte folgt changierend vorgetragen das immer wiederkehrende warm-ledrige Motiv der „Holzbläser“ Oud und Ambra, während im Hintergrund die Streich(l)er Zistrose und Eichenmoos ihrer Arbeit nachgehen. Gleich den „Freuden und Leidenschaften“, dem großen Thema in C-Moll, spielt dieser Duft mit ebendiesem Kontrast zwischen süß und sinnlich. Am Ende schließt sich der Kreis, ebenso wie im Markenlogo, gleich einem Ouroboros, zu einem stimmigen Ganzen. Der alte Nietzsche wäre ganz „verrückt“ danach. ^^
Ganz gleich, ob es sich um einen tatsächlichen „Edelmann“ handelt, der sich am Ehrenkodex des europäischen Adels im 21. Jahrhundert messen zu lassen gewillt ist, oder ob der Träger dieses edlen Odeurs sich durch den Kauf der kostbaren Flüssigkeit in den höheren Stand des Briefadels versetzt fühlen möchte, oder ob einem diese Komposition aus duftendem „Gold“ einfach nur gefällt, mit „Lettre de Noblesse“ ist dem Ausnahme-Parfümeur aus der südfranzösischen Duftmetropole Grasse wieder eine feine Meisterarbeit geglückt, das seinen Preis allemal wert ist.
PS: Erinnert mich an Bogner man (1985)!
Épilogue d'ingrédients: Alcohol, Parfum (Fragrance), Aqua (Water), Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Isoeugenol, d-Limonene, Linalool, Evernia Prunastria Extract.
Lettre de Noblesse (zu deutsch: „Adelsbrief“) ist für den reifen Mann, der sich durch Erfahrung auszeichnet und die Fähigkeit besitzt, Entscheidungen von Tragweite zu treffen. Da er mitten im Leben steht und mit aller Welt in Kontakt tritt, ist die Lebendigkeit, die dieses Eau de Parfum vermittelt, für ihn bewusst initiiertes Programm. Einem typisch männlich-frischen Tremolo mit Mandarine und Bergamotte folgt changierend vorgetragen das immer wiederkehrende warm-ledrige Motiv der „Holzbläser“ Oud und Ambra, während im Hintergrund die Streich(l)er Zistrose und Eichenmoos ihrer Arbeit nachgehen. Gleich den „Freuden und Leidenschaften“, dem großen Thema in C-Moll, spielt dieser Duft mit ebendiesem Kontrast zwischen süß und sinnlich. Am Ende schließt sich der Kreis, ebenso wie im Markenlogo, gleich einem Ouroboros, zu einem stimmigen Ganzen. Der alte Nietzsche wäre ganz „verrückt“ danach. ^^
Ganz gleich, ob es sich um einen tatsächlichen „Edelmann“ handelt, der sich am Ehrenkodex des europäischen Adels im 21. Jahrhundert messen zu lassen gewillt ist, oder ob der Träger dieses edlen Odeurs sich durch den Kauf der kostbaren Flüssigkeit in den höheren Stand des Briefadels versetzt fühlen möchte, oder ob einem diese Komposition aus duftendem „Gold“ einfach nur gefällt, mit „Lettre de Noblesse“ ist dem Ausnahme-Parfümeur aus der südfranzösischen Duftmetropole Grasse wieder eine feine Meisterarbeit geglückt, das seinen Preis allemal wert ist.
PS: Erinnert mich an Bogner man (1985)!
Épilogue d'ingrédients: Alcohol, Parfum (Fragrance), Aqua (Water), Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Isoeugenol, d-Limonene, Linalool, Evernia Prunastria Extract.
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