Grey Flannel 1975 Eau de Toilette

Scientist
30.07.2015 - 15:09 Uhr
8
Top Rezension
2.5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
1
Duft

Muff aus der Flasche

In der Hoffnung einen weiteren Klassiker aus alten Zeiten kennenzulernen legte ich mir dieses unscheinbare Fläschchen zu, hatte ich doch mit Zino und Quorum gute Erfahrungen gemacht.

Doch die Ernüchterung kam schnell. Das einzige, was mir ins Gesicht springt, sind starke, undefinierbare grüne Töne kombiniert mit nicht minder ungezügelten floralen Noten, vermengt zu einem matten, grün-grau-braunen Matsch. Matsch ist ein gutes Stichwort, denn in seiner weiteren Entwicklung kommt Grey Flannel ziemlich nah an den Geruch der kleinen Sickergrube im Keller meines Elternhauses ran. In dieser Sickergrube befindet sich am Grund sandige Erde, die zu jeder Jahreszeit immer ein wenig feucht bis nass ist. Und so riecht Grey Flannel nach einer guten Weile. Von den ganzen Komponenten kann ich keine einzige wirklich ausmachen, meine geliebten Zeder und Vetiver suche ich völlig vergebens.

Am ganzen Duft ist überhaupt nichts frisches, keine besondere Richtung, in die der Duft geht, ich kann mir dazu keine Szene und keinen Anlass vorstellen. Höchstens wenn man in der ohnehin schon grauen Masse gemieden werden will. Denn ich habe noch nie einen Duft gerochen, der mir so unangenehm war. Er schmerzt wirklich in meiner Nase, aus kurzer Distanz empfinde ich ihn als stechend, aus größerer Entfernung als muffig. Dementsprechend sind auch meine Assoziationen dazu: Sickergrube, Altersheim, Kloluft, billige Seife, stechender Reiniger.

Fazit:
Meiner Meinung nach vollkommen untragbar, weil penetrant und gänzlich unschön geraten, noch dazu sehr auffällig aber image- und charakterlos.

Bestimmt werde ich anhand des großen Zuspruchs vieler Nutzer hier für Grey Flannel den Titel für den am wenigsten hilfreichen Kommentar ernten, aber ich musste das einfach mal loswerden.

P.S.: Möchte jemand meinen Flakon geschenkt haben? Er ist noch so gut wie voll! :-D
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