Bergamotto Marino 2006

Bergamotto Marino von Gianfranco Ferré
Flakondesign Serge Mansau
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7.1 / 10 71 Bewertungen
Bergamotto Marino ist ein Parfum von Gianfranco Ferré für Damen und Herren und erschien im Jahr 2006. Der Duft ist zitrisch-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Zitrus
Frisch
Grün
Blumig
Aquatisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere MeloneMelone
Herznote Herznote
NeroliNeroli MaiglöckchenMaiglöckchen ägyptischer Jasminägyptischer Jasmin
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos AmberAmber MoschusMoschus MahagoniMahagoni

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.171 Bewertungen
Haltbarkeit
6.049 Bewertungen
Sillage
5.451 Bewertungen
Flakon
6.452 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 01.04.2024.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
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Flakon
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Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Rivegauche

39 Rezensionen
Rivegauche
Rivegauche
Top Rezension 23  
Salz und Blüten auf unserer Haut
Ein Cologne von Pierre Bordon (Cool Water, Kouros & French Lover) mit Eichenmoos in der Basisnote in einem Flakon, der an Frédéric Malle's Düfte erinnert...das musste ich kennenlernen. Beginnend mit einer Enttäuschung für die Liebhaber von Eichenmoos, der Duft enthält kein Evernia Prunastri Extrakt (Eichenmoos), denn sonst müsste es unter den Inhaltsstoffen ausgewiesen sein. Das tut dem Duft aber keinen Abbruch, denn dieser Blindkauf war ein Volltreffer für mich.

Der Duft startet in den ersten zehn Sekunden mit dem intensiven und ätherischen Geruch von natürlichem Bergamottöl, wie man es eher vom Öffnen einer Packung Earl Grey Tee kennt, als das man hier an eine Überdosis sogenannter 'Altmännerzitronen' denken muss. Dazu gesellt sich sofort der wunderbar salzige und luftige Marineakkord, der den gesamten Duftverlauf bestimmt und immer wahrnehmbar bleibt. Hier kann man sofort an Strandurlaub denken. Johannisbeere und Melone blitzen mit auf, aber so schnell wie sie da waren, sind sie auch schon fast wieder weg. Die Bergamotte macht rasend schnell Platz für den Duft der weißen Blüten von Jasmin, Maiglöckchen und Neroli. Eine kleine Spur klassisch colognige Seifigkeit kommt auf. Die Bergamotte hält sich für den Rest des Duftverlaufs durchgehend dezent im Hintergrund, federführend ist sie nicht. Alles bleibt dominiert von den floralen weißen Blüten und der salzigen, leicht bitteren und luftigen Marinenote. Die anderen Inhaltsstoffe umspielen lediglich diese beide Noten und stützen sie. In der Basis mischen sich dann sehr verhalten Moschus, ein wenig ambriertes Holz (Mahagoni, wie riecht das ?) und etwas moosiges dazu. Vielleicht wurde hier der synthetische Ersatz von Eichenmoos 'Evernyl' verwendet. Wenn der Duft einige Stunden auf der Haut ist, arbeitet sich die holzige Basis mehr hervor und die anderen Noten verschmilzen miteinander, die colognige Struktur verlässt der Duft aber nicht. Auch richtig maskulin im Sinne eines Herrenduftes ist Bergamotto Marino nicht. Am nächsten Morgen kann ich die Reste auf meinem Hemd noch wahrnehmen.

Aber nochmal zurück zu diesem Marineakkord, das ist echt toll. Ich kann mich mit aquatischen Düften eigentlich nie anfreunden, aber die Marinenote entführt mich gedanklich sofort ans Mittelmeer. Am ionischen Meer, zwischen Sizilien und Korfu ist man eben den Wellen entsprungen, und lässt sich am Strand auf seinem Handtuch...ja, von mir aus auf einer Liege aus Mahagoniholz...vom warmen Wind des Sommers trocknen, der Wind weht den Duft von weißen Blüten von irgendwoher. Man riecht und spürt das Salz auf seiner Haut, das sich herrlich mit dem warmen Duft der eigenen Haut vereint. Leicht bitter, frisch und entspannend, man fühlt sich wunderbar. Neben der Liege wartet bereits ein großes Glas eisgekühltes San Pellegrino Wasser mit vielen Zitronenscheiben.

Der Duft wirkt schlicht, modern, zeitgemäß und urban. Auch der simple, hochwertige Flakon mit gummiertem Deckel und Schachtel unterstützt das. Es erinnert nichts an alte Colognes, dafür ist der Duft zu komplex und sehr harmonisch komponiert, auch die Haltbarkeit ist für ein Cologne toll. Er passt gut in das hecktische Stadtleben, wenn man sich selbst mal in den 'Urlaubsmodus' entführen will. Im Internet fand ich eine Aussage, der Duft würde an Nischendüfte erinnern. Nun ist ja nicht alles Gold was glänzt, und wie definiert man Nischendüfte, aber ganz unzutreffend ist das bei "Bergamotto Marino" nicht. Unter einem anderen Label auf den Markt gebracht, präsentiert in einer Luxusparfümerie, würden Kunden hier sicherlich mehr Geld ausgeben. Ich habe ihn für ein sehr kleines Geld erstanden. Er wurde inzwischen wohl eingestellt, man findet ihn nicht mehr in Geschäften. Er konnte wohl nicht viele Anhänger im Massensegment finden. Der Duft war wohl eigentlich für Hotels aufgelegt worden. Beim googeln findet man kleine Duschgels, Shampoos und für mich besonders toll: Seifen. Ich liebe Seifen, leider sind sie nicht mehr so populär. Empfehlen kann ich den Duft Menschen, die florales und Salz-, bzw. Marinenoten mögen. Einen Hauch fühle ich mich hier an Yves Saint Laurent's Saharienne erinnert, aber "Bergamotto Marino" ist weniger süß und durchgehend luftiger. Jetzt brauche ich einen Campari Tonic...
10 Antworten
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Preis
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Parma

260 Rezensionen
Parma
Parma
Top Rezension 22  
Was ist Meer?
„Beim Aufschneiden einer Bergamotte läuft das ganze Meer heraus.“

Dieses wunderschöne, poetische Zitat des Mitparfumos Caffee machte mich neugierig und setzte Bilder frei. Allerdings stellte sich mir gleichzeitig die Frage:

Was ist Meer hier? Wie riecht es?

Denn Meer kann vieles sein: Süßwasser, Salzwasser, Gischt, Algen/Seetang, Seegras, Fisch, Sand, Stein, Holz, Küstenvegetation. Für manche auch Sonnencreme. Vielleicht sogar Kokosnuss, wenn wir an die Karibik denken.

An der Nachbildung dieses Elements arbeit(et)en sich viele Parfümeur*innen ab, und es ist und bleibt schwierig einen authentischen Ton zu treffen, denn im Prinzip ist Wasser geruchslos. Eher wird angestrebt, die es umgebenden bzw. beeinflussenden olfaktorischen Aspekte abzubilden.

Um dennoch einen im Herzen des Dufts wässrigen Eindruck zu suggerieren wird oft mit synthetischen Bestandteilen gearbeitet. Am bekanntesten ist sicherlich der Duftstoff Calone, welcher einen ozonisch-wässrigen Charakter aufweist. Helional hat einen ähnlichen Effekt, tendiert dabei aber in eine leicht blumige Richtung. Oder der IFF-Riechstoff Maritima, der leicht muffig nach Brackwasser riecht. Die Problematik dieser und ähnlicher Stoffe ist, dass sie in höherer Dosierung schnell künstlich wirken und einem realistischen Meereseindruck somit eher entgegenstehen.

‚Bergamotto Marino‘ ist das Beispiel eines marinen Dufts, der ebenfalls auf synthetische Duftstoffe zurückgreift, sie aber nicht überdosiert. Ich erhalte zwar einen leicht künstlichen Vibe, aber der ist wahrscheinlich nicht gänzlich zu vermeiden.

Aber wie riecht er nun?

Für mich nach würziger, leicht salziger, meerwassergeschwängerter Luft.

Geprägt wird der Duft meines Erachtens durch zwei Bestandteile: Auf der natürlichen Seite steht das Extrakt einer Pflanze im Mittelpunkt: Neroli. Das Öl aus den Blüten des Orangenbaums ist in diesem Fall ein besonders grün-würziges, sogar leicht salziges. Oft kennt man es in der weichen, blumigen Form aus klassischen Eau de Colognes, aber hier werden seine rauen Seiten gezeigt. Zu bewundern ist eine solche Interpretation z.B. in Aaron Terence Hughes ‚Neroli‘. Auf der synthetischen Seite wird dieser sehr pure, grünwürzige Eindruck durch einen Bestandteil unterstützt, der mich beim ersten Test an den mineralisch-luftigen Ton in Acqua di Parmas ‚Colonia Pura‘ erinnert hat, dort allerdings künstlicher und greller erscheint. Eine andere Verwandtschaft, die mir in den Sinn kam, war die zum wohl bekanntesten aller „aquatischen“ Düfte: ‚Cool Water‘.

Cool Water ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, da er wie Bergamotto Marino von Pierre Bourdon entworfen wurde, und wenn man sich die Einschätzung von Geza Schön zum Davidoff-Klassiker anhört (im Interview und Podcast mit dem Magazin „mare“), wird es richtig interessant. Nach Schön ist der marine Akkord in Cool Water nämlich aus einer prägnanten grünen Note (er spezifiziert sie leider nicht genauer), Orangenblüte (!), Bergamotte (!), Dihydromyrcenol und einer geringen Dosis Helional konstruiert. Für ihn ist Cool Water übrigens kein aquatischer Duft – womit er z.T. mit denen übereinstimmt, die ihn als grünen Duft klassifizieren (→ Green Irish Tweed) –, sondern die „Neuinterpretation einer frischen Orangenblüte“, was ich zwar nicht unterschreiben würde, aber eine erstaunliche Parallele zu meinem Eindruck von ‚Bergamotto Marino‘ aufweist. Denn den sehe ich analog als eine marine Interpretation des Neroli. Weshalb ich ihn auch als marinen Duft einordnen würde. Vergleicht man dazu die Basen dieser beiden Düfte (Eichenmoos, Amber, Moschus, Holz), untermauert dies den Eindruck, dass Bourdon hier Elemente seines Klassikers zitiert hat. Cool Water ist allerdings deutlich krautiger, künstlicher und lauter. Aus meiner Sicht wurde für den marinen Akkord im Bergamotto Marino deshalb nicht Dihydromyrcenol verwendet (was Cool Water für mich aufgrund der limettig-lavendelähnlichen Krautigkeit auch mehr fougèreartig macht als marin), sondern eher Helional, welches als blumig-wässrig nach Melone, Ozon und „Meeresaroma“ riechend beschrieben wird (internetchemie.info). In der Duftpyramide ist auch Melone aufgeführt und er verströmt einen ozonischen Ton, der nach „Meer“ riecht. Zumindest spielt aus meiner Sicht ein in irgendeiner Form gearteter mariner Akkord eine Rolle, wenn auch weniger prägnant als in Cool Water. An anderen Stellen wird von einem entsprechenden aus Seegras, Ambergris und Moschus gesprochen (basenotes.com), was für mich ebenfalls Sinn machen würde, wenn Seegras diesen ozonisch-wässrigen Charakter einbringen sollte. Ambergris würde ich hier in seiner natürlichen Form anzweifeln, aber die dezente Salzigkeit, die der Duft verströmt, kann von einem Amber-Riechstoff herrühren (in Cool Water ist es laut Parfumo-Datenbank wohl Ambrox), evtl. auch vom bzw. im Zusammenspiel mit einem Eichenmoos-Substitut. In Kombination mit dem Moschus entwickelt die zurückhaltende Basis dann einen leicht “cremig“-warmen, moosig-holzigen Ton, der sich thematisch passend zum grünwürzigen des Neroli verhält. Wunderbar aromatisch. Er ist daher kein superfrischer Zitrus-Aquat, wie man es dem Namen nach evtl. erwarten würde, sondern eher ein würziger Seeluft-Duft an einem wärmeren Tag. Durch die etwas angeraute Aromatik wirkt er – im traditionellen Sinne – maskulin konnotiert und dabei zeitlos-modern, understated und gepflegt.

Ebenfalls entgegen der Suggestion durch die Namensgebung, spielt die Bergamotte in meiner Nase kaum eine Rolle. Sie blitzt nur anfänglich einmal kurz in ihrer herben Zitrizität auf – unterstützt durch eine fruchtig-bittere Facette, die ich der schwarzen Johannisbeere zuschreibe –, macht dann aber fast unmittelbar dem Herzen des Dufts Platz (Neroli + mariner Akkord) und verbleibt danach nur noch in Fragmenten. Deshalb trifft es Caffees Beschreibung – in meiner Interpretation – so akkurat: Das anfängliche Aufspritzen des Bergamottesaftes und sein Davontragen durch das herausfließende Meer(wasser) (das „Davontragen“ ist allerdings meine Wahrnehmung, die evtl. nicht mit seinem Eindruck übereinstimmt!).

Pierre Boudron hat mit diesem Duft das Kunststück geschafft, seinen Klassiker Cool Water in vielen Aspekten zu zitieren, aber dennoch einen völlig eigenständigen, in meinen Augen marineren Duft zu erschaffen, der so gut konstruiert, wertig und unaufgeregt ist (u.a. ist die Haltbarkeit für ein Eau de Cologne außergewöhnlich gut - ich nehme ihn den ganzen Tag über wahr, auch wenn er nur sehr gering silliert), dass es einfach eine Freude ist, ihn zu tragen. Und in seiner Meeresnähe ist er so überzeugend, dass ich mich frage, warum er nicht bekannter ist.

Vielleicht liegt es daran, dass marine/aquatische Düfte eine Randgruppenerscheinung sind. Oder daran, dass der Duft eingestellt ist (und ihm das Schicksal dazu recht früh erfuhr). Vielleicht auch daran, dass Gianfranco Ferré eine hierzulande und eventuell außerhalb Italiens generell wenig distribuierte Marke ist (versucht mal hier an einen Ferré-Duft zu kommen!). Oder vielleicht daran, dass er v.a. für den Einsatz in Luxushotels vorgesehen war und deshalb gar nicht so sehr im normalen Parfumhandel auftauchte.

Wie dem auch sein, wenn man sich die heutzutage kursierenden Preise in den bekannten Onlinebuchten anschaut (ø ca. 150 € für 200 ml) und weiß, was der Duft bei Erscheinen 2006 gekostet hat (35 € für 50 ml, 50 € für 100 ml), kann man den Eindruck eines Liebhaber*innendufts gewinnen, der einiges richtig gemacht haben muss.
33 Antworten
5
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
TVC15

216 Rezensionen
TVC15
TVC15
Top Rezension 13  
Der Hotel-Spagat
Um durch die Vorgängerkommentare kein falsches Bild entstehen zu lassen, "Bergamotto Marino" ist erstmal eines: preiswert. Wie Seymour schon festgestellte, hier riecht es für den vollmundigen Namen recht wenig nach Bergamotte, welche ja eher eine viel verwendete Lückenfüller-Ingredienz ist und solo in Parfums doch nicht so souverän und unverwechselbar überzeugen kann wie im Earl-Grey-Tee. Weder in Le Labos "Bergamote 22", noch in Ellenas TDC-"Bergamote" oder Acqua Di Parmas "Bergamotto Di Calabria". Was wohl daran liegt, dass die Bergamotte so'ne Art Chamäleon der Zitrusfrüchte ist und mal nach Orange, mal nach Grapefruit und wieder ein anderes Mal nach Zitrone duften kann.

Altmeister Pierre Bourdon ("Cool Water", "Kouros", "Green Irish Tweed" etc.) hat mit "Bergamotto Marino" einen Hotelduft kreiert, der - gebettet aufs kuschelige Badehandtuch - den Gast des Hauses die Rechnung besser verstehen lässt. Somit durfte er natürlich kein Außenseiter oder Rebell sein, sondern musste versuchen, möglichst vielen Geschmäckern gerecht zu werden. Und womit gelingt das erfahrungsgemäß ganz gut, klar, mit Früchtchen. Neben der zitrischen Frische der Bergamotte finden wir hier einen Haufen Aquatisches in Form von Melone und einen samtigen Cassis-Akkord, der versucht, den Munterwerd-Duft der morgendlichen Dusche als Allrounder auch noch bedingt abendkompatibel zu machen (analog Kenzos "Eau Indigo"). Am Wegesrand nehmen wir noch ein paar verhaltene Blümchen mit, und das war's dann aber auch schon. Der Duft bleibt eindimensional, linear und hält als erfrischendes Cologne natürlich keine Ewigkeiten.

"Bergamotto Marino" ist angenehm zu schnuppern, aber Ähnliches kennt man eben auch schon recht massiv von Calvin Klein, Ermenegildo Zegna, Paul Smith oder noch günstiger von Jaguar. Ich mochte ihn anfangs sehr gern, aber angesichts seiner lieblichen Flachheit kam mir beim dritten Mal dann doch schon ein "Och, der nu wieder!" über die Lippen.

Tipp: Kein direkter Duftzwilling, aber von Anmutung und Einsatzzweck her ähnlich, nur etwas interessanter: Angel Schlessers "Esprit de Gingembre pour Homme".
5 Antworten
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Flakon
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Duft
Verbena

6 Rezensionen
Verbena
Verbena
Sehr hilfreiche Rezension 16  
Dabei liebe ich Bergamotte…
Es wird gewalkt und geschrubbt. Soweit so gut. Waschpulver? Weichspüler? Shampoo? Jedenfalls ordentlich beblümelt und irgendwas mit Meer und blasser Sonne obendrauf. Noch’n Klacks Frucht-Something druntergegabelt. Der Traum von einer lupenrein zurechtgeflufften Zivilisation?

Ergoproxy sagt Putzmittel. Irgendwelche Haushaltschemie jedenfalls. Not my cup of Zitrik. Und ich wünschte, der Ozean wäre wenigstens von Kitsch-Kinkade und damit irgendwie bildlich greifbar. Recht enttäuschend lahmt die Bergamotte herum, da eben nur angetäuscht. Als könne sie sich selbst nicht recht riechen, die verirrte Loserin. Irgendwie fühle ich mit ihr und würde ihr gern meinen Trost und auch Geleit anbieten.

Aber ach, der Rest des Weges ist nur saubermoschusblumige Öd-Frische. Ich wünschte, es würde irgendwie moosen im Synthie-Grün, wie die Pyramide verspricht.

Angeschissen. Ich kneife und suche mit schlechtem Gewissen das Weite. Menno, dabei liebe ich Bergamotte…

Lieben Dank @Yatagan für die Testgelegenheit. Wie verschieden Nasen doch manchmal schniefen…
17 Antworten
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Sehr hilfreiche Rezension 9  
-- 4812 --
Ein ziemlich unter Verschluss und in geheimen Stuben gehaltener Gianfranco Ferre - was kann dieser Meereszitronengeheimtipp, den man immer mal wieder in hochklassigen Hotels gesichtet haben soll?

"Bergamotto Marino" gibt mit seinem Namen schon die Richtung an - wie schön dieser zitrische Cocktail mit Meereshintergrundrauschen jedoch wirklich ist, lässt sich dadurch nicht erwarten. Da bin ich baff. Eine natürliche und anregende, entspannende und gleichzeitig vitalisierende Wohltat. Erst recht an einem der heissesten Tage des Jahres. Oder am Strand. Oder nach einer kalten Dusche. Ein herb-grüner Zitrusmix trifft auf cremig-fluffige Weissblüher, die sich allerdings defensiv zurückhalten. Neroli ist ein Big Player. Das erinnert dann etwas an den kölschen "Oma"Klassiker - ist jedoch eine ganz moderne und feine Version davon. Caffees Statement trifft es schon ziemlich gut. Bei ihm muss ich mich auch für die Probe bedanken. Kein Duft für viele Worte - einfach genießen, abkühlen und schwelgen. Man will fast ins Handgelenk beissen oder reinspringen. Nicht zu seicht, null synthetisch, absolut authentisch und wohl nur von ein paar noch knackigeren Atelier Colognes übetroffen. Spitze! Understatement und Klasse. Mit einem Schuss Rasse.

Flakon: luxushoteltauglich
Sillage: dezent, aber nicht verpennt
Haltbarkeit: kurz - 4 Stunden bei heissen Temperaturen

Fazit: ein wunderschöner Zitrusduft, cremig und doch irgendwie bitter, der nicht nur in ausgewählten Luxushotels stehen sollte. Klassische Erfrischung mit Stil und Prickeln.
1 Antwort

Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 3 Monaten
7
Flakon
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Haltbarkeit
8
Duft
Schöne Balance aus Bergamotte, Neroli und Weißblühern mit dezenter Moschusnote. Cassis und Melone sind plausibel, aber hauchfein dezent.
22 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Hätte ich eher in die 90er verortet. Wässrig- zitrische Putzmittelnote auf zarter Maiglöckchen mit Saubermoschus. Austauschbar.
30 Antworten
GoldGold vor 2 Jahren
5
Flakon
6
Sillage
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Haltbarkeit
7
Duft
Kein großer Wurf von Pierre Bourdon, zitrisch-aquatisch, Hotelduft, ganz angenehm, aber etwas flach. Vielleicht besser auf Männerhaut?
6 Antworten
ParmaParma vor 11 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Raues Neroli durchdrungen von synthetisch-würzigem "Luft"-Ton. Zeitlos, männlich, understated, herbfrisch. Erinnert etwas an Colonia Pura.
8 Antworten
CaffeeCaffee vor 6 Jahren
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Beim Aufschneiden einer Bergamotte läuft das ganze Meer heraus.
Beste fotorealistische Meeresimpression aller Zeiten.
1 Antwort
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So ordnet die Community den Duft ein.
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Diskussionen zu Bergamotto Marino

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