09.05.2017 - 01:02 Uhr

Taurus
1113 Rezensionen

Taurus
Top Rezension
11
Schweizer Duplizität der Ereignisse
Gisada ist ein junges Label aus der Schweiz, welches sich laut eigener Website mit eidgenössischen Tugenden wie Qualität und Präzision relativ weit aus dem Fenster lehnt. Immerhin kann der Alpenstaat bei Nummernkonten, Käse, Schokolade und vor allem Armbanduhren von Kernkompetenz sprechen – bei Parfum betritt man eher gefühltes Neuland.
Doch nicht von ungefähr preist man sowohl den Flakon als auch die Inhalte geschickt an. Letztgenannte werden als hochwertige natürliche Ingredienzien angepriesen, insbesondere Ambra und Moos seien tragende Bestandteile von Uomo, der insgesamt zur Duft-Familie der ambra-holzigen Düfte gehören soll.
Mit dabei, weil hier oben noch keine Pyramide aufgelistet wurde: Zitrone, Aprikose, Divana in der Kopfnote; Zedernholz mit würziger Glyzinie, Rose und honigartiges Labdanum in der Herznote sowie Amber-Akkorde mit natürlichem Ambra (?), Schokolade, Moos, Wildleder und Oud in der Basisnote. Alles zusammen komponiert vom Züricher Parfumeur Andreas Wilhelm, auf den ich weiter unten noch mal zurückkommen werde.
Jedoch erkenne ich bei aller Anstrengung von den offiziellen Ingredienzien auf Anhieb nur kaum etwas. Was wohl Zitrone/Aprikose sein soll, kommt für mich eher apfelig rüber. Versüßtes Zedernholz könnte ich eventuell auch noch durchgehen lassen. Im Hintergrund lauert eine kleine Kakaopulver-Wolke und wenn ich intensiver rumsprühe, lässt sich auch das Wildleder lokalisieren. Dabei wird alles umklammert von einer warmen Ambra-Note.
Allerdings fehlt mir im Uomo ein klarer Faden, dafür vernehme ich zum Teil ein paar fuselige gummiartige Noten, bei denen mich das Gefühl beschleicht, dass ich für die rein natürliche Herkunft der Ingredienzien nicht unbedingt meine Hand ins kochende Käse-Fondue legen würde. Und hier kommt die Duplizität ins Spiel! Seinerzeit hatte ich ein ähnliches Problem mit Cèdre Sacré von Sentifique, einem Schweizer Label. Der Inhaber hat mir fast die Ohren lang gezogen, dass ich an der Natürlichkeit des Inhalts gezweifelt habe. Der Parfumeur des Parfums: Andreas Wilhelm!
Da Frage ich mich selbstverständlich, ob es tatsächlich sein kann, dass Düfte, die angeblich so natürlich sein sollen mit so einem synthetischen Touch rüber kommen können. Verwundernswert ist es allemal, aber ich bin kein Fachmann, sondern nur Endverbraucher. Und wenn ich mir die Einordnung der Community bezüglich des Dufttyps anschaue, bin ich auch nicht der Einzige.
Dennoch, und dies möchte ich dabei betonen, ist Uomo von Gisada insgesamt eher geschmeidig angenehm, mit feiner Süße, wahrhaft ambriert-holzig und nicht ganz ohne Charme.
Kann mal also ganz gut tragen, sofern man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt und diesen leichten Retortencharakter bezüglich Marke sowie Inhalt in Kauf nimmt.
Doch nicht von ungefähr preist man sowohl den Flakon als auch die Inhalte geschickt an. Letztgenannte werden als hochwertige natürliche Ingredienzien angepriesen, insbesondere Ambra und Moos seien tragende Bestandteile von Uomo, der insgesamt zur Duft-Familie der ambra-holzigen Düfte gehören soll.
Mit dabei, weil hier oben noch keine Pyramide aufgelistet wurde: Zitrone, Aprikose, Divana in der Kopfnote; Zedernholz mit würziger Glyzinie, Rose und honigartiges Labdanum in der Herznote sowie Amber-Akkorde mit natürlichem Ambra (?), Schokolade, Moos, Wildleder und Oud in der Basisnote. Alles zusammen komponiert vom Züricher Parfumeur Andreas Wilhelm, auf den ich weiter unten noch mal zurückkommen werde.
Jedoch erkenne ich bei aller Anstrengung von den offiziellen Ingredienzien auf Anhieb nur kaum etwas. Was wohl Zitrone/Aprikose sein soll, kommt für mich eher apfelig rüber. Versüßtes Zedernholz könnte ich eventuell auch noch durchgehen lassen. Im Hintergrund lauert eine kleine Kakaopulver-Wolke und wenn ich intensiver rumsprühe, lässt sich auch das Wildleder lokalisieren. Dabei wird alles umklammert von einer warmen Ambra-Note.
Allerdings fehlt mir im Uomo ein klarer Faden, dafür vernehme ich zum Teil ein paar fuselige gummiartige Noten, bei denen mich das Gefühl beschleicht, dass ich für die rein natürliche Herkunft der Ingredienzien nicht unbedingt meine Hand ins kochende Käse-Fondue legen würde. Und hier kommt die Duplizität ins Spiel! Seinerzeit hatte ich ein ähnliches Problem mit Cèdre Sacré von Sentifique, einem Schweizer Label. Der Inhaber hat mir fast die Ohren lang gezogen, dass ich an der Natürlichkeit des Inhalts gezweifelt habe. Der Parfumeur des Parfums: Andreas Wilhelm!
Da Frage ich mich selbstverständlich, ob es tatsächlich sein kann, dass Düfte, die angeblich so natürlich sein sollen mit so einem synthetischen Touch rüber kommen können. Verwundernswert ist es allemal, aber ich bin kein Fachmann, sondern nur Endverbraucher. Und wenn ich mir die Einordnung der Community bezüglich des Dufttyps anschaue, bin ich auch nicht der Einzige.
Dennoch, und dies möchte ich dabei betonen, ist Uomo von Gisada insgesamt eher geschmeidig angenehm, mit feiner Süße, wahrhaft ambriert-holzig und nicht ganz ohne Charme.
Kann mal also ganz gut tragen, sofern man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt und diesen leichten Retortencharakter bezüglich Marke sowie Inhalt in Kauf nimmt.
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