25.11.2016 - 16:52 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Ein Duft wie Einhornhaut
Die L'Atelier-Düfte des Hauses Givenchy haben sich – anders als die Premiumlinien vieler anderer Hersteller – in Deutschland bisher nicht durchgesetzt. Zu gering ist die Zahl ihrer Verkaufsstellen, und auch hier im Forum sind sie fast gar nicht repräsentiert. Dabei sind es – zumindest diejenigen, die ich bisher ausprobieren konnte - wunderbare, feine Düfte.
Cuir Blanc - das 'weiße Leder' - ist zentral erst einmal das: ein lichtheller, ein weißer Lederduft. Da sind seine feine, handschuhweiche Rauheit und Duftigkeit mit ganz fernen Anklängen von Mandel- oder Aprikosenkernen und etwas sanft Gebrochenes, das wohl der Pfeffer macht – obwohl das Wort 'Pfeffer' viel zu wild und lärmend für ihn und sein ruhiges Wesen klingt. Und da ist etwas Kühles, Distanziertes, das sekundenlang beinahe aquatisch anmutet - wie eine ferne Erinnerung an einen nordischen, vielleicht keltischen Winterstrand. Doch jenseits dieser Kühl- und Rauheit erstrecken sich endlose Zärtlichkeit und Weichheit – und ein ganz feiner, sanfter und tröstlicher Moschus, dem jede triebhafte oder viehische Assoziation vollkommen fehlen. Cuir Blanc ist ein zutiefst unschuldiger Duft - von so zarter und feiner Wärme wie der Atem eines Kindes oder einer anderen reinen und unbefleckten Kreatur.
Von all den mythischen Geschöpfen, die die Menschen sich in ihrer jahrtausendealten Kulturgeschichte ersonnen haben, sind die allermeisten von eher grämlicher oder gar boshafter Wesensart, nicht wenige sind höchst gefährlich. Das Einhorn – ein kleines Pferd (manchmal auch eine Ziege, im Chinesischen ist ihm in seiner Bedeutung das 'Qilin' ähnlich) mit einem gedrehten Horn auf der Stirn - hingegen gilt seit jeher als Geschöpf des Glücks, der Unschuld und der Reinheit. Die Stoßzähne des Narwals wurden lange unter dem Namen 'Ainkhürn' als sein vermeintlich wunderbringendes Horn gehandelt. Das Einhorn ist berühmt für seine Scheu - nur von Kindern und von Jungfrauen lasse es sich berühren, heißt es – und Gewalt gegen ein Einhorn anzuwenden galt als unglückbringend und als Frevel. Die Berührung seines weichen, weißen Fells hingegen versprach Heilung und Trost, seine Anwesenheit als segenbringend, warm und rein.
Fazit: ein Duft so fein und weich und rein wie Einhornhaut. Und hierzulande (bisher) auch nahezu ebenso selten.
Cuir Blanc - das 'weiße Leder' - ist zentral erst einmal das: ein lichtheller, ein weißer Lederduft. Da sind seine feine, handschuhweiche Rauheit und Duftigkeit mit ganz fernen Anklängen von Mandel- oder Aprikosenkernen und etwas sanft Gebrochenes, das wohl der Pfeffer macht – obwohl das Wort 'Pfeffer' viel zu wild und lärmend für ihn und sein ruhiges Wesen klingt. Und da ist etwas Kühles, Distanziertes, das sekundenlang beinahe aquatisch anmutet - wie eine ferne Erinnerung an einen nordischen, vielleicht keltischen Winterstrand. Doch jenseits dieser Kühl- und Rauheit erstrecken sich endlose Zärtlichkeit und Weichheit – und ein ganz feiner, sanfter und tröstlicher Moschus, dem jede triebhafte oder viehische Assoziation vollkommen fehlen. Cuir Blanc ist ein zutiefst unschuldiger Duft - von so zarter und feiner Wärme wie der Atem eines Kindes oder einer anderen reinen und unbefleckten Kreatur.
Von all den mythischen Geschöpfen, die die Menschen sich in ihrer jahrtausendealten Kulturgeschichte ersonnen haben, sind die allermeisten von eher grämlicher oder gar boshafter Wesensart, nicht wenige sind höchst gefährlich. Das Einhorn – ein kleines Pferd (manchmal auch eine Ziege, im Chinesischen ist ihm in seiner Bedeutung das 'Qilin' ähnlich) mit einem gedrehten Horn auf der Stirn - hingegen gilt seit jeher als Geschöpf des Glücks, der Unschuld und der Reinheit. Die Stoßzähne des Narwals wurden lange unter dem Namen 'Ainkhürn' als sein vermeintlich wunderbringendes Horn gehandelt. Das Einhorn ist berühmt für seine Scheu - nur von Kindern und von Jungfrauen lasse es sich berühren, heißt es – und Gewalt gegen ein Einhorn anzuwenden galt als unglückbringend und als Frevel. Die Berührung seines weichen, weißen Fells hingegen versprach Heilung und Trost, seine Anwesenheit als segenbringend, warm und rein.
Fazit: ein Duft so fein und weich und rein wie Einhornhaut. Und hierzulande (bisher) auch nahezu ebenso selten.
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