Vanderbilt Gloria Vanderbilt 1982 Eau de Toilette
25
Top Rezension
Ich breche meine Lanze für Gloria
Diese Vanderbilt war der heisseste Feger ihrer Zeit. Und wir sprechen hier von den 50/60er Jahren in America. Nicht nur, dass ihre Familie einmal stolze Besitzer des Grand Central Stations waren, neben vielen anderen schönen Dingen, ihr Vater starb, als das Dingelchen gerade mal 15 Monate alt war an exzessivem Alkoholkonsum. Die Milliarden, die er seinem Liebling hinterließ, schadeten nicht. Wer mehr wissen will: faz.net hat einen schönen Artikel über dieses lose Weibsbild (das nur im positivsten Sinne gemeint!).
Anyway: die Amerikaner lieben's heftig. Man muss nur an Giorgio Beverly Hills denken, die Sachen von Dana, z.B. Tabu, oder die ganzen anderen Gardenien oder Tuberosen Kracher, die von dort herüberschwappen. Und dann, wie gesagt, wir sind in den 50/60/70er Jahren. Von Subtilität keine Spur. Aber zu dieser Zeit auch nicht bei den Franzosen, die schon immer als das Non-Plus-Ultra der Dufterschaffer galten.
Wir sind jedoch bei Gloria. Mein allerliebster Schwiegersohn-in-Spe hat mir dieses "alte" Ding in EdT Stärke geschenkt, ohne zu wissen, was es eigentlich ist. Er und meine Tochter waren bass erstaunt, dass ich es kenne. Kein Wunder, es wird nicht mehr beworben, man findet es in Discountern unter "ferner liefen" zu Schleuderpreisen und es ist wirklich für heutige Zeiten so was von unmodern. Doch als alte Nostalgikerin und Liebhaberin von schweren Düften war ich - sagen wir mal verhalten - begeistert.
Das kleine, unschuldig wirkende Flakönchen mit dem Schwanenrelief täuscht ja mal so was über den wahren Inhalt hinweg. Duftkeule ist schon fast zu harmlos. Selbst das EdT sollte man nur gaaaaaanz sparsam benutzen und am besten tief in's Dekolltee und dann Pulli drüber ziehen. Oder in den Nacken einen Hauch und Haare drüber fallen lassen.
Die Tuberose ist fast schon ein Tick zu viel, die anderen leckeren Inhaltstoffe kommen nicht so richtig zur Entfaltung. Der Duft, wäre er Farbe, schreit GELB! Sattes, fettes Sommergelb. Der Auftakt beginnt ganz kurz tatsächlich grünlich, die Aldehyde erfrischen fast die Nase. Aber das Herzlein wird bestimmt durch eine laute, überschwängliche Orgie von Gerüchen, die kaum auseinander zu halten sind. Schüchtern, wie die Iris schon mal sein kann, erahnt man sie mehr, als dass sie konkret wahrzunehmen ist. Eine gewisse Pudrigkeit ist jedoch zwischen all dem quietschigen Floralgewusel vorhanden. Gibt man dem Ding ein wenig Zeit, entwickelt sich eine typische amerikanische Würzblume (Tuberose und Jasmin werden von Ylang noch mal versüsst), die in der Basis die Hölzer schon schwer belasten. Ganz zum Schluß überlebt die Tuberose noch immer, jetzt aber ermüdet, lässt sie eine leicht herbe Holzigkeit zu. Und eindeutig ist hier die Katze vorbeigelaufen, hat sich am Sandelholz geschubbert, um weiter zu ziehen.
Gloria ist kein einfacher Duft. Und nichts für Anfänger oder für junge Mädels. Er ist zu komplex und ich muss meiner lieben Duftcrissi widersprechen: nicht billig. Dieses amerikanische Machwerk ist vielleicht ein wenig zu überambitioniert, zu vollgepackt mit heftigsten Ingredienzen und für heutige Zeiten sehr ungewohnt. Aber lieben wir nicht das Besondere, das sich vom Mainstream abhebt? Gloria ist für untrainierte Nasen wirklich zu heftig. Ich musste auch mehrmals neu sprühen und immer wieder schnuppern, um einige der Blumen zu erkennen. Wenn ihr das nächste Mal bei DM oder so rumlungert, um euch die neuesten "Star-Düfte" anzuschauen, wagt einfach mal eine kleine Nase von dem Schwanen zu nehmen. Eine sehr KLEINE Nase.
Anyway: die Amerikaner lieben's heftig. Man muss nur an Giorgio Beverly Hills denken, die Sachen von Dana, z.B. Tabu, oder die ganzen anderen Gardenien oder Tuberosen Kracher, die von dort herüberschwappen. Und dann, wie gesagt, wir sind in den 50/60/70er Jahren. Von Subtilität keine Spur. Aber zu dieser Zeit auch nicht bei den Franzosen, die schon immer als das Non-Plus-Ultra der Dufterschaffer galten.
Wir sind jedoch bei Gloria. Mein allerliebster Schwiegersohn-in-Spe hat mir dieses "alte" Ding in EdT Stärke geschenkt, ohne zu wissen, was es eigentlich ist. Er und meine Tochter waren bass erstaunt, dass ich es kenne. Kein Wunder, es wird nicht mehr beworben, man findet es in Discountern unter "ferner liefen" zu Schleuderpreisen und es ist wirklich für heutige Zeiten so was von unmodern. Doch als alte Nostalgikerin und Liebhaberin von schweren Düften war ich - sagen wir mal verhalten - begeistert.
Das kleine, unschuldig wirkende Flakönchen mit dem Schwanenrelief täuscht ja mal so was über den wahren Inhalt hinweg. Duftkeule ist schon fast zu harmlos. Selbst das EdT sollte man nur gaaaaaanz sparsam benutzen und am besten tief in's Dekolltee und dann Pulli drüber ziehen. Oder in den Nacken einen Hauch und Haare drüber fallen lassen.
Die Tuberose ist fast schon ein Tick zu viel, die anderen leckeren Inhaltstoffe kommen nicht so richtig zur Entfaltung. Der Duft, wäre er Farbe, schreit GELB! Sattes, fettes Sommergelb. Der Auftakt beginnt ganz kurz tatsächlich grünlich, die Aldehyde erfrischen fast die Nase. Aber das Herzlein wird bestimmt durch eine laute, überschwängliche Orgie von Gerüchen, die kaum auseinander zu halten sind. Schüchtern, wie die Iris schon mal sein kann, erahnt man sie mehr, als dass sie konkret wahrzunehmen ist. Eine gewisse Pudrigkeit ist jedoch zwischen all dem quietschigen Floralgewusel vorhanden. Gibt man dem Ding ein wenig Zeit, entwickelt sich eine typische amerikanische Würzblume (Tuberose und Jasmin werden von Ylang noch mal versüsst), die in der Basis die Hölzer schon schwer belasten. Ganz zum Schluß überlebt die Tuberose noch immer, jetzt aber ermüdet, lässt sie eine leicht herbe Holzigkeit zu. Und eindeutig ist hier die Katze vorbeigelaufen, hat sich am Sandelholz geschubbert, um weiter zu ziehen.
Gloria ist kein einfacher Duft. Und nichts für Anfänger oder für junge Mädels. Er ist zu komplex und ich muss meiner lieben Duftcrissi widersprechen: nicht billig. Dieses amerikanische Machwerk ist vielleicht ein wenig zu überambitioniert, zu vollgepackt mit heftigsten Ingredienzen und für heutige Zeiten sehr ungewohnt. Aber lieben wir nicht das Besondere, das sich vom Mainstream abhebt? Gloria ist für untrainierte Nasen wirklich zu heftig. Ich musste auch mehrmals neu sprühen und immer wieder schnuppern, um einige der Blumen zu erkennen. Wenn ihr das nächste Mal bei DM oder so rumlungert, um euch die neuesten "Star-Düfte" anzuschauen, wagt einfach mal eine kleine Nase von dem Schwanen zu nehmen. Eine sehr KLEINE Nase.
6 Antworten