16.12.2020 - 08:39 Uhr
FvSpee
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FvSpee
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39
Blitzkommentar: Lavendel-Wollust
DUFT
Lavendel spielt in diesem Duft fraglos die Hauptrolle, doch der Auffassung, man rieche hier außer Lavendel eigentlich nicht viel, kann ich mich überhaupt nicht anschließen. Für mich eine außerordentlich raffinierte, extrem hochwertig anmutende, moderne, unkonventionelle und spannungsvolle Lavendelkomposition, die kurz davor ist (aber eben nur kurz davor) ins Überladene bzw. Angestrengt-Verkopfte umzukippen. Sie tut das aber nicht und bleibt auf der heiteren und tragbaren Seite. Neben dem Lavendel begegnen uns insbesondere ein Cassis-Thema, eine Palette indischer und orientalischer K-Gewürze, ein fetter Blumenstrauß und eine ordentliche Dosis Nasenputz-Benzoe. Sehr gewagt (definitiv kein irgendwie "klassischer" Duft!) und sehr schön.
NAME
Google & Co sei dank konnte ich ermitteln, dass der Name "Calme & Volupté" (die hier gegebene Übersetzung "Ruhe und Genuss" ist etwas schwach, "volupté" ist eher Begierde, Sinnlichkeit, [sexuelle] Lust) aus dem liedhaften Gedicht "Invitation au Voyage" (Einladung zur Reise) von Charles Baudelaire entnommen ist (aus dem Zyklus Fleurs du Mal), wo es im Refrain des Liedes heißt, an dem imaginären Reiseziel, zu dem er mit dem Du, das im Gedicht angesprochen wird gerne aufbrechen möchte, gäbe es nur "ordre et beauté, luxe, calme et volupté". Mir scheint der Name nur bedingt gut gewählt, da der Duft jedenfalls im Auftakt überhaupt nicht schwülstig-sinnlich ist, sondern eher kühl und wach. Später wird es dann wärmer und, naja, bei entsprechender Imagination auch etwas schwül. Insgesamt (im Gesamtverlauf betrachtet) für einen Lavendelduft schon eher etwas schwerer und üppiger, aber kein Duft für Haremsfantasien.
FIRMA + PARFUMEUR
Von der Marke Godet habe ich noch nie gehört. Hier in der Datenbank werden sehr viele Düfte gelistet, die eine Hälfte erschienen ca. von 1900-1925, die andere Hälfte nach 2010. Das spricht für eine alte Firma, die irgendwann quasi eingeschlafen ist und dann von Erben oder wem auch immer neu belebt wurde, vielleicht ähnlich wie bei Schwarzlose Berlin. Ein Parfumeur wird nicht angegeben, was ich schade finde, denn bei diesem wirklich innovativen Duftdesign fragt man sich, ob hier vielleicht ein vielversprechendes Jungtalent am Werke ist.
PREIS + GENDER
Auf der Internetseite der Firma wird der Duft mit 145 Euro je 100ml, also für meine Begriffe in der gehobenen Mittelklasse geführt. Die Deklaration als unisex ist für mich völlig überzeugend. Einen blumig-würzigen Lavendelduft kann nun wirklich jede*r tragen.
DANK
Leider markiere ich mir immer nicht richtig, wer mir Pröbchen geschenkt hat. Ich glaube aber, ich darf hier Gold danken. Alternativ käme Tabla in Frage. Ich danke einfach beiden!
Lavendel spielt in diesem Duft fraglos die Hauptrolle, doch der Auffassung, man rieche hier außer Lavendel eigentlich nicht viel, kann ich mich überhaupt nicht anschließen. Für mich eine außerordentlich raffinierte, extrem hochwertig anmutende, moderne, unkonventionelle und spannungsvolle Lavendelkomposition, die kurz davor ist (aber eben nur kurz davor) ins Überladene bzw. Angestrengt-Verkopfte umzukippen. Sie tut das aber nicht und bleibt auf der heiteren und tragbaren Seite. Neben dem Lavendel begegnen uns insbesondere ein Cassis-Thema, eine Palette indischer und orientalischer K-Gewürze, ein fetter Blumenstrauß und eine ordentliche Dosis Nasenputz-Benzoe. Sehr gewagt (definitiv kein irgendwie "klassischer" Duft!) und sehr schön.
NAME
Google & Co sei dank konnte ich ermitteln, dass der Name "Calme & Volupté" (die hier gegebene Übersetzung "Ruhe und Genuss" ist etwas schwach, "volupté" ist eher Begierde, Sinnlichkeit, [sexuelle] Lust) aus dem liedhaften Gedicht "Invitation au Voyage" (Einladung zur Reise) von Charles Baudelaire entnommen ist (aus dem Zyklus Fleurs du Mal), wo es im Refrain des Liedes heißt, an dem imaginären Reiseziel, zu dem er mit dem Du, das im Gedicht angesprochen wird gerne aufbrechen möchte, gäbe es nur "ordre et beauté, luxe, calme et volupté". Mir scheint der Name nur bedingt gut gewählt, da der Duft jedenfalls im Auftakt überhaupt nicht schwülstig-sinnlich ist, sondern eher kühl und wach. Später wird es dann wärmer und, naja, bei entsprechender Imagination auch etwas schwül. Insgesamt (im Gesamtverlauf betrachtet) für einen Lavendelduft schon eher etwas schwerer und üppiger, aber kein Duft für Haremsfantasien.
FIRMA + PARFUMEUR
Von der Marke Godet habe ich noch nie gehört. Hier in der Datenbank werden sehr viele Düfte gelistet, die eine Hälfte erschienen ca. von 1900-1925, die andere Hälfte nach 2010. Das spricht für eine alte Firma, die irgendwann quasi eingeschlafen ist und dann von Erben oder wem auch immer neu belebt wurde, vielleicht ähnlich wie bei Schwarzlose Berlin. Ein Parfumeur wird nicht angegeben, was ich schade finde, denn bei diesem wirklich innovativen Duftdesign fragt man sich, ob hier vielleicht ein vielversprechendes Jungtalent am Werke ist.
PREIS + GENDER
Auf der Internetseite der Firma wird der Duft mit 145 Euro je 100ml, also für meine Begriffe in der gehobenen Mittelklasse geführt. Die Deklaration als unisex ist für mich völlig überzeugend. Einen blumig-würzigen Lavendelduft kann nun wirklich jede*r tragen.
DANK
Leider markiere ich mir immer nicht richtig, wer mir Pröbchen geschenkt hat. Ich glaube aber, ich darf hier Gold danken. Alternativ käme Tabla in Frage. Ich danke einfach beiden!
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