12.04.2015 - 07:16 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
36
Man muss nicht immer vernünftig sein
Es ist natürlich ein Glücksfall, einen Duft aus dem Jahr 1982 für 45,-- im Netz zu finden. Es ist natürlich unvernünftig, ihn dann zu bestellen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht in Würde gealtert ist, ist natürlich hoch. Nun, manchmal bin unvernünftig und manchmal habe ich eben auch Glück.
An meinem Splash-Flakon ist nichts auszusetzen und die Vorbesitzer wussten wohl nicht, was für einen feinen Duft sie da haben. Die Kartonage war noch originalverpackt, das Zellophan jedoch schon spröde, vergilbt und splitterte wie Glas. Das Parfum selbst ist völlig in Ordnung. Nicht einmal die Kopfnote zeigt einen Anflug von Müdigkeit. Da ich nicht vorhabe, ein Duftmuseum zu eröffnen, und dabei abzuwarten, bis Eau de Gucci Concentree doch hinüber ist, habe ich mir den Duft in einen Zerstäuber umgefüllt, denn sonst würde ich ihn einfach zu selten tragen. Das tue ich aber jetzt mit wachsender Begeisterung.
Am Tag der Bestellung hatte ich mich noch nicht mit der Pyramide beschäftigt und erwartete eigentlich, einen reinrassigen frischen Chypre zu bekommen da er mir früher auch in meinem beruflichen Umfeld nie begegnete. Die "Eau de.."-Düfte aus dieser Zeit sind ja meist unisex, alltagstauglich und hin und wieder auch austauschbar. Umso erstaunter und erfreuter war ich dann, dass sich das Parfum als zwar leicht und sommertauglich, aber ausdrucksstark und als Blütenduft ohne Süsse und mit einem eher sogar herben Verlauf entpuppte. Auch wenn hier kein Eichenmoos aufgeführt ist, ich bin mir nicht sicher, ob da nicht doch noch ein Krümelchen davon verarbeitet wurde.
Flieder, Jasmin und Veilchen klingen niedlich romantisch, aber keine der Noten kann ich wirklich dingfest machen und der herbe Zitrusauftakt lässt auch keinen Zweifel aufkommen, dass Eau de Gucci Concentree unisex eingesetzt werden kann, vorausgesetzt, der potentielle Träger ist nicht auf Orient, Oud, Amber und ähnliche eher schwere Duftnoten fixiert. Vetiver und Sandelholz halten sich in der Basis gegenseitig im Zaum, so dass sich der Duft nicht in die in oder andere Ecke sortieren lässt.
Ich verkneife es mir, wieder in das Lamento über Parfumkultur zu verfallen, die nicht mehr ist, was sie mal war. Spaß macht es mir trotzdem, die Aura vergangener Zeiten mit ein paar Sprühstößen von Eau de Gucci Concentree heraufzubeschwören.
Der ein oder andere mag es sinnlos bzw. unvernünftig finden, einen Kommentar zu einem Parfum zu schreiben, das wohl kaum mehr zu bekommen ist, aber - siehe Überschrift - ein Kommentar muss ja nicht unbedingt die Umsatzzahlen aktueller Parfums forcieren, sondern einfach unseren Dufthorizont erweitern. Mir macht es weiter Spaß, auch vergrabene Schätze zu heben.
An meinem Splash-Flakon ist nichts auszusetzen und die Vorbesitzer wussten wohl nicht, was für einen feinen Duft sie da haben. Die Kartonage war noch originalverpackt, das Zellophan jedoch schon spröde, vergilbt und splitterte wie Glas. Das Parfum selbst ist völlig in Ordnung. Nicht einmal die Kopfnote zeigt einen Anflug von Müdigkeit. Da ich nicht vorhabe, ein Duftmuseum zu eröffnen, und dabei abzuwarten, bis Eau de Gucci Concentree doch hinüber ist, habe ich mir den Duft in einen Zerstäuber umgefüllt, denn sonst würde ich ihn einfach zu selten tragen. Das tue ich aber jetzt mit wachsender Begeisterung.
Am Tag der Bestellung hatte ich mich noch nicht mit der Pyramide beschäftigt und erwartete eigentlich, einen reinrassigen frischen Chypre zu bekommen da er mir früher auch in meinem beruflichen Umfeld nie begegnete. Die "Eau de.."-Düfte aus dieser Zeit sind ja meist unisex, alltagstauglich und hin und wieder auch austauschbar. Umso erstaunter und erfreuter war ich dann, dass sich das Parfum als zwar leicht und sommertauglich, aber ausdrucksstark und als Blütenduft ohne Süsse und mit einem eher sogar herben Verlauf entpuppte. Auch wenn hier kein Eichenmoos aufgeführt ist, ich bin mir nicht sicher, ob da nicht doch noch ein Krümelchen davon verarbeitet wurde.
Flieder, Jasmin und Veilchen klingen niedlich romantisch, aber keine der Noten kann ich wirklich dingfest machen und der herbe Zitrusauftakt lässt auch keinen Zweifel aufkommen, dass Eau de Gucci Concentree unisex eingesetzt werden kann, vorausgesetzt, der potentielle Träger ist nicht auf Orient, Oud, Amber und ähnliche eher schwere Duftnoten fixiert. Vetiver und Sandelholz halten sich in der Basis gegenseitig im Zaum, so dass sich der Duft nicht in die in oder andere Ecke sortieren lässt.
Ich verkneife es mir, wieder in das Lamento über Parfumkultur zu verfallen, die nicht mehr ist, was sie mal war. Spaß macht es mir trotzdem, die Aura vergangener Zeiten mit ein paar Sprühstößen von Eau de Gucci Concentree heraufzubeschwören.
Der ein oder andere mag es sinnlos bzw. unvernünftig finden, einen Kommentar zu einem Parfum zu schreiben, das wohl kaum mehr zu bekommen ist, aber - siehe Überschrift - ein Kommentar muss ja nicht unbedingt die Umsatzzahlen aktueller Parfums forcieren, sondern einfach unseren Dufthorizont erweitern. Mir macht es weiter Spaß, auch vergrabene Schätze zu heben.
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