Envy for Men Gucci 1998 Eau de Toilette

Gleich vorweg: Wenn ich einen Duft bis ans Ende meiner Tage tragen würde, ist es Envy for Men. Nie wieder bin ich einem Duft begegnet, mit dem ich mehr in Einklang war. Muß man nicht verstehen, ist aber so. Wenn ich mich richtig erinnere, war die erste Version eher Gelb, dann kam ein blasses Grün und schließlich ein kräftiges Grün. Nach meinem Duftgedächtnis waren der Ingwer in der Kopfnote und das Sandelholz im Drydown bei der ersten Version viel dominanter als bei den Nachfolgern. Hätte ich damals schon gewußt, wie sehr ich Envy for Men heute vermissen würde, hätte ich wie Helmut Schmidt gehandelt, der ja angeblich in seinem Keller Reyno-Mentholzigaretten gebunkert hat, bevor sie verboten wurden. Wie dem auch sei, Chance verpasst. Heute besitze ich nur noch einen viertelvollen Flakon der zweiten Generation und der wird gehütet wie mein Augapfel, denn den Bieter-Wahnsinn um Restbestände mache ich nicht mit. Mein erster Envy for Men-Flakon war übrigens ein Geschenk und hat zunächst Kopfschütteln bei mir ausgelöst: “Ich renne doch nicht mit einem Duft durch die Gegend, bei dem ich ständig daran denken muß, daß er ’Neid’ heißt.” Nach dem ersten Aufsprühen war der Vorsatz dann allerdings zum Teufel. By the way: Auf der Suche nach einem Duftzwilling zu Envy for Men bin ich auf Empfehlung zwischenzeitlich mal kurz bei Floris Santal und Carven Homme gelandet. Beides leider höchstens entfernte Verwandte, aber für mich definitiv keine Zwillinge. So schnuppere ich mich weiter durch die Duftlandschaft auf der Suche nach dem heiligen Gral, der Envy for Men für mich war.