Cologne du 68 2006

Cologne du 68 von Guerlain
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7.5 / 10 177 Bewertungen
Cologne du 68 ist ein Parfum von Guerlain für Damen und Herren und erschien im Jahr 2006. Der Duft ist blumig-würzig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Frisch
Zitrus
Grün

Parfümeur

Bewertungen
Duft
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Haltbarkeit
6.3129 Bewertungen
Sillage
5.5126 Bewertungen
Flakon
6.6119 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 08.02.2024.
Wissenswertes
Dieses Eau de Toilette enthält genau 68 Duftstoffe: Bergamotte, grüne Mandarine, Zitrone, Clementine, Zitronatzitrone, Blutorange, Limette, Grapefruitblatt, Basilikum, Fenchel, Sternanis, Lavendel, Lorbeer, Zypresse, Elemi, Thymian, Myrte, Neroli, Mandarinenöl, Zitronenöl, Birne, Veilchenblatt, Efeu, Enzian, Johannesbeersaft, Freesie, Maiglöckchen, Haselnussblatt, Alpenveilchen, Kardamom, Koriander, schwarzer Pfeffer, rosa Pfeffer, Muskat, Ingwer, Jasmin, Frangipani, Magnolie, Orangenblüte, Pfingstrose, Rose, Gartennelke, Ylang-Ylang, Litschi, Feige, Brombeere, Strohblume, Pistazie, Opoponax, Amber, Benzoe, Vanille, Zistrose, Heliotrop, Iris, Tonkabohne, Salbei, Moschus, Patchouli, Oud, Zedernholz, Sandelholz, Vetiver, Ambrettesamen, Praline, Myrrhe, Flechte.

Rezensionen

12 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
4
Sillage
3
Haltbarkeit
7.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 25  
Neukölln 29 - Guerlain Goes Le Labo
Für dieses "Kölnischwasser der 68" war das Namensvorbild nicht die 68-er Generation, aber um Programmmusik im doppelten Sinne handelt es sich doch: Zum einen soll der Name an die Guerlain-Boutique mit der Adresse "68, Avenue des Champs-Elysées" erinnern, zum anderen sind in diesem Cologne rekordverdächtige 68 Zutaten verbraut.

Nichts Neues unter der Sonne: Die Idee, Parfumnamen nach Hausnummern von Geschäften zu benennen, darf schon als ausgelutscht bezeichnet werden (ich nenne mal keine Beispiele aus der Haute Parfumerie, sondern bloß 4711, eine Kölner Hausnummer, und 378, eine Hausnummer in Groß-Meseritsch in Böhmen, siehe das gleichnamige Rasierwasser). Und die Marotte, die Anzahl der Duftnoten zum Namensbestandteil zu machen, ist eigentlich die Spezialität von Le Labo.

Der Duft ist nicht zu verwechseln mit 'Le Parfum du 68', ebenfalls von Guerlain, aber fast 10 Jahre später erschienen und nicht von Sophie Labbé kreiert, sondern von Thierry Wasser. Es handelt sich auch nicht um zwei Konzentrationen desselben Duftes. Zum 'Parfum du 68' werden nur wenige Duftnoten angegeben, und auf der deutschen Guerlain-Interentseite findet sich zu einer etwaigen Duftverwandtschaft der maximal präzise Satz "In diesem Eau de Parfum ist eine gewisse Harmonik des Cologne du 68, das der legendären Adresse bereits Tribut gezollt hat, wiederzufinden". Soso, "eine gewisse Harmonik wiederzufinden". Alles klar.

Das Cologne wird bei Parfumo unter "wird noch produziert" geführt, daran hege ich allerdings gewisse Zweifel, da ich das Cologne im Internet nur noch auf dem Sekundärmarkt finde, ich hab allerdings auch nicht stundenlang gesucht.

Trauer würde ich angesichts des Untergangs dieses Duftes nicht unbedingt tragen.

Beim Testen war mein erstes Stichwort: "Prickelnde Holzwürzigkeit". Das Cologne ist durchweg, in allen Duftphasen, als solches zu erkennen. Die zitrische Spur ist so dick gezeichnet, dass man kein Pfandfinder sein muss, um sie bis zum Ende nicht zu verlieren. Das ist auch kein Wunder, weil 12 der 68 Duftnoten zitrische sind. Für das von mir wahrgenommene Prickeln fällt der Verdacht auf Freesie, Ambrette und zweierlei Pfeffer, und mindestens drei Sorten Holz sind auch dabei.

Im weiteren Verlauf mache ich, in dieser Reihenfolge (nicht chronologisch, sondern in abnehmender Reihenfolge nach Stärke sortiert) fruchtige, blumige, grüne und süß-gourmandige Aromenteppiche aus, würde mich aber - schon wegen des Pizza-mit-alles-Konzepts des Duftes - nie mit denjenigen streiten wollen, deren Wahrnehmung anders priorisiert.

Insgesamt für mich ein zwar markant zitrisch-frischer, aber durch ein breites Aromenspektrum eingebundener, mit der Zeit zunehmend cremig-weich und dicht gewebt anmutender Duft; durchaus harmonisch, trotz der zahllosen und disparaten Duftnoten nicht dissonant, ruhelos und nervös, durchaus ein Ganzes bildend, aber mir gleichwohl zu richtungslos. Damit wie der gestern rezensierte 4711-er, der nicht bei der Anzahl, sondern bei der Art der Inhaltsstoffe an die Grenzen des Cologne-Genres ging, ein nettes und keineswegs insgesamt misslungenes Experiment, aber eben eher ein Experiment als ein Duft zum Lieben und Tragen.

Zu Ergänzen:

Bei einer eher generösen Preisgestaltung (auf 100 ml: über 2 Euro pro Zutat) wird bei der Performanz eine vornehme Zurückhaltung geübt, die einem türkischen Supermarkt-Kolonya alle Ehre macht.

Auch hier eine relativ große Übereinstimmung bei den allesamt lesenswerten Vor-Rezensionen, vielleicht lohnt sich hier auch mal das Zurückscrollen in die Anfangszeit von Parfumo (Kommentare von Apicius und Ergoproxy).

Die Parfumeurin Sophie Labbé ist (olfaktorisch gesehen) äußerst fruchtbar, sie zeichnet hier für 253 Düfte der verschiedensten Marken verantwortlich, ich kenne allerdings keinen einzigen eigennäsig, und höchstens ein halbes Dutzend dem Namen nach. 2017 schuf sie den mininalistischen Duft "The Moon and I" von Floraiku mit den drei Duftnoten Mate, Matcha-Tee und Zeder und zeigte damit, dass sie außer 'viel' auch 'wenig' können möchte.
22 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
ParfumAholic

252 Rezensionen
ParfumAholic
ParfumAholic
Top Rezension 17  
Guerlain-Schnellzug
Die Reaktionen auf diesen Guerlain finde ich sehr interessant! Bei vielen Düften aus dem Haus sind sich alle einig, dass die jeweilige Duftpyramide immer nur ein Teil der ganzen Wahrheit ist (sprich, dass eigentlich immer viel mehr Duftbestandteile im Duft enthalten als in der Pyramide angegeben sind) und bei eben jenem "Cologne du 68" hagelt es fast schon Kritik, weil 68 Duftbausteine wohl etwas zuviel des Guten seien. Wie heißt es doch so schön "Man kann es nie allen recht machen" ;-)

Dank der großzügigen Abfüllung von Rosenrouge bin ich in den Genuss dieses Dufts gekommen. Dafür nochmals vielen Dank!

Und was soll ich sagen? Bei "Cologne du 68" und mir war es quasi Liebe auf den ersten Blick!

Die anfänglich zitrischen Eindrücke halten nicht lange an und geben schnell den Weg für die Blumen- und Blütenfraktion frei. Diese genauer zu benennen ist mir nahezu unmöglich. Allenfalls Rose und Freesie stechen etwas heraus. Aber auch diese Pracht ist nicht von Dauer, denn alsbald folgen Amber, Tonka, Sandelholz und viele mehr.

Wenn "Cologne du 68" ein Zug wäre, wäre es jedenfalls ein Schnellzug, denn er hat es relativ eilig damit, an's Ziel zu kommen. Die Duftreise startet zitrisch frisch und im weiteren Verlauf rast der Zug an blühenden Blumenwiesen vorbei, um schlussendlich im Zielbahnhof einzufahren, der - entgegen aller sonstigen Bahnhöfe - eine warme Atmosphäre ausstrahlt.

Den von Jella im vorangegangen Kommentar benannten "Duftschleier" kann ich nur bestätigen. "Cologne du 68" ist aus meiner Sicht ein Meisterwerk an Verwobenheit der einzelnen Duftbestandteile. Wie in einer perfekt inszenierten Vorstellung greift alles minutiös, harmonisch und perfekt ineinander. Nichts stört, nichts erscheint unrund, ein Duft ohne erkennbare Ecken und Kanten. Dieser Guerlain macht's einem wahrlich nicht schwer, ihn sofort zu mögen, denn er offenbart sich auf Anhieb und vollständig. Insofern ein untypischer Vertreter aus dem Hause Guerlain.

Ein absoluter Unisex-Duft, der immer und überall zum Einsatz kommen kann. Er umhüllt die Trägerin / den Träger wie eine zweite Haut oder ein perfekt sitzendes Kleidungsstück. Wunderbar!

Und obwohl er wirklich sehr günstig zu bekommen ist, ist er kein Massenduft geworden. Einerseits seltsam, denn "Cologne du 68" ist von Guerlain-typisch hoher Qualität, andererseits natürlich gut, denn so entgeht er dem Schicksal der Beliebigkeit im Massenmarkt.

Für mich steht jedenfalls fest, dass eine große Flasche dieses zauberhaften Dufts her muss, wenn die Abfüllung aufgebraucht ist ;-))
8 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 16  
Zwischen den Stühlen
Colognes gibt es bei Guerlain einige, und mit Cologne du 68 haben sie sich ein wenig selber Konkurrenz gemacht. Zeit für einen kleinen Überblick:

Echte Colognes sind auf jeden Fall Eau Imperiale, ich glaube auch Eau du Coq und Eau de Fleurs de Cedrat, eventuell auch Eau de Lit. Sie weisen diesen typischen Neroli-haltigen Kölnisch Wasser Akkord auf. Das ist für viele 4711-Geschädigte unattraktiv, alle anderen dürfen bei der nächsten erreichbaren Guerlain-Duftbar auf Entdeckungstour gehen.

Eau Imperiale ist der älteste Vertreter dieser Gattung. Nur aus Kopfnoten bestehend, ist er eine willkommene Erfrischung an einem Sommermorgen, wenn der Tag heiß zu werden droht. Eau Imperiale empfinde ich als einerseits besonders weich, doch mit einem deutlichen Hang zur Zitrone und mit weniger floraler Opulenz als andere Colognes sie aufweisen. Als klassisches Kölnisch Wasser besteht Eau Imperiale offenbar nur aus Kopfnoten und zieht sich nach 30 Minuten ganz nah auf die Haut zurück. Eau du Coq scheint ebenfalls einen klassischen Kölnisch Wasser Akkord aufzuweisen, während das etwas bittere Eau de Cedrat die Zitronatszitrone betont.

Und dann gibt es noch das wunderbare Eau de Guerlain, ein zweigeteilter Duft. Hier macht das Kölnisch-Wasser nach einer halben Stunde einer sehr substanziellen Guerlinade Platz.

Cologne du 68 ist ebenfalls kein reinrassiges Kölnisch Wasser. Zum einen hat es schon Eau de Toilette Stärke. Dem Parfumeur ist es wohl gelungen, mit Fixiermitteln die zarten Zitrusnoten über die Zeit zu retten. Zum anderen weist es deutlich mehr Komplexität und Standfestigkeit auf, als man es von einem Cologne erwartet. Unter den 68 Bestandteilen sind solche, die eigentlich in einem Kölnisch Wasser nichts verloren haben. An erster Stelle nenne ich mal die Tonkabohne, die Vanille, vielleicht auch den Moschus. Die hiermit erzeugte Cremigkeit steht in einem schönen Wechselspiel mit der Schärfe des Kölnisch Wasser Akkords, welche wohl auch durch etwas Pfeffer unterstützt wird. An zweiter Stelle die holzigen Noten: Welches andere Cologne enthält Adlerholz?

Ich fühle mich nicht ganz wohl damit, hier von Cremigkeit oder Schärfe zu sprechen. Es gibt so viele Nischendüfte, aus denen Tonka, Vanille oder Moschus einen cremigen Brei machen, doch mit Cologne du 68 kann man erleben, wie harmonisch sich diese Noten in ein dezentes Duftkonzept einfügen lassen. Das zeugt von großer Meisterschaft, die aber möglicherweise von der Kundschaft nicht honoriert wird.

Denn Cologne du 68 ist ein leises Parfum, das sich nicht sofort erschließt. Unmöglich kann man es in seiner Schönheit samstagvormittags in der Fußgängerzone erfassen.

Nicht nur die Bezeichnung als Cologne, auch die präsente Kölnisch Wasser Note mögen darüber hinaus zu dem Missverständnis Anlass geben, Cologne du 68 sei kein vollwertiges, ernsthaftes Parfum. Auch ich bin mit diesem Vorurteil an Cologne du 68 herangegangen. Wäre es nicht bei Schnitzer auf 39,90 € heruntergesetzt worden, hätte es Cologne du 68 nicht in meine Sammlung geschafft.

So stand dieses Parfum wohl unter keinem guten Stern. Von vorneherein als limitierter Duft angelegt, sind die Reste keinesfalls begehrt, sondern werden verramscht. Meine Empfehlung: Auf zu Schnitzler!

Dass Cologne du 68 keine leichte Erfrischung für den Sommer ist, sollte deutlich geworden sein. Mit seiner zarten, komplexen Substanz finde ich ihn geeignet für schöne Herbsttage, wenn noch eine wehmütige Erinnerung an den Sommer in der Luft liegt.

Die Komplexität dieses Parfums wird auf dem Etikett des hohen, schmalen Flakons Rechnung getragen. Hier sind alle Duftnoten versammelt. Ich habe versucht, sie für Parfumo vom Französischen ins Deutsche zu übersetzen und Kankuro gebeten, sie einzustellen. Allerdings komme ich nur auf 67 Bestandteile. Wer findet den Fehler?
8 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Augusto

177 Rezensionen
Augusto
Augusto
Top Rezension 8  
Wintercologne
AugustA erinnert sich: Das Colgne du 68 schneidet bei Luca Turin ja nicht besonders gut ab: zu kompliziert, wenn ich mich recht entsinne. Aber wen interessiert's, kann vorkommen, besonders bei Jubiläums- oder sonstigen Konzeptalben, äh -düften.
Außerdem: Stimmt gar nicht. Der Duft als Ganzes lässt sich nur so gar nicht auf ein Cologne festlegen. Das kann einem gefallen oder nicht.

Das Cologne startet frisch mit Citruswolken aller Art von Mandarine bis Bergamotte, wird dabei sofort würzig und warm und geht über in Neroli und Orangenblüte. Dann tritt das Krautige, also Lavendel, Basilikum und noch ca. 20 anderen Kräuter, mal frischer mal würziger, siehe Duftliste..., mehr in den Vordergrund um sofort wieder mit allem zu verschmilzen und es wabert sich dann weiter in eine fluffige Kosmetik-Pudrigkeit, aber auch einen Hauch Süßigkeit mit Karamell, Schokolade und Mandel sogar und dann wieder zurück ins warm-würzig Zitrische. Schaukelt so hin und her, bis die Duftschwaden untrennbar verwoben sind. Duftfelder, die sich immer wieder ein bisschen anders überlagern und einen Grundton ergeben, der bei jeder Änderung wieder warm summt.

Ich mag das im Herbst und im Winter sehr, besonders, da ich es auch bei Kälte nicht immer schwer mag. Der Duft bewahrt sich eine schöne Leichtigkeit und wärmt dabei mehr wie ein Seidenschal als dicke Wolle, und erzeugt auch eine seidenähnliche Sanftheit. Durch die Vielfältigkeit der angegebenen 68 Bestandteile ist er auch gar nicht leise oder langweilig. Und das Beste ist: dieses leichte aber durchaus kräftige warme Leuchten hält sich bei mir den ganzen Tag.

Die Flüssigkeit ist übrigens leicht aprikotfarben mit leichtem Goldschimmer. Passt perfekt und sieht in dem schlanken zylindrischen Flakon mit dunklem Holzverschluß auch schlicht gut aus.

Im Sommer hingegen kann ich ihn gar nicht tragen, da wird er zumindest für meine Nase und auf meiner Haut irgendwie muffig und das nervt mich. Er riecht dann ein bisschen, als hätte man Kleidung, an der der Duft haftet in einen antiken Kleiderschrank gepackt und dort Jahre gelassen.
Das macht aber nichts, er wandert dann in sein Winterversteck und im nächsten Herbst ist er wieder umso schöner. Das weiß ich inzwischen, denn so geht das nun schon, seit ich ihn mit Augusto kurz nach seinem Erscheinen entdeckt habe. Im Grunde hat damit mein Interesse an Düften jenseits des Mainstreams angefangen und auch deshalb mag ich ihn immer wieder besonders gern.
5 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
DonJuanDeCat

2032 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 10  
Ich rieche was, was du nicht riechst!
Guerlain’s Cologne du 68 hat, wie es auch hier auf Parfumo beschrieben steht, genau 68 verschiedene Duftstoffe. Natürlich darf man jetzt nicht denken, dass Guerlain (bzw. ihre Parfümeurin Sophie Labbé) gedacht hätte, dass man einfach mal viele Inhaltsstoffe hinein kippen könnte, um zu sehen, was dabei denn heraus kommen könnte. So nach dem Motte „Klotzen, statt kleckern“ oder wie man das so schön sagt.

Selbstverständlich gibt es eine durchdachte Idee dahinter: Der Duft soll nämlich die Wiedereröffnung des Guerlain Hauses feiern, welcher eben am Champs-Elysées an der Hausnummer 68 steht. Kapiert? :D Hausnummer 68 und 68 Duftstoffe, was so betrachtet fast schon wie ein Werbegag klingt. Da kann man (oder Guerlain) froh sein, dass das Haus nicht an der Nummer 268 oder so steht :D

Die große Frage ist jetzt natürlich: Kann man auch all diese Duftstoffe heraus riechen? Tja, das verrate ich euch in bzw. nach der Duftbeschreibung. Die Idee dahinter allerdings finde ich übrigens toll :)

Der Duft:
Puh, wo soll man nur anfangen? Für einen klitzekleinen Augenblick taucht zuerst einmal eine Feige auf, die aber schon bald immer weiter auch schon wieder verschwindet. Was ich persönlich schade finde, da ich ja Feigen mag. Der Beginn ist ansonsten leicht zitrisch und fruchtig-süßlich sowie leicht puderig. Von den zitrischen Duftnoten, welche eigentlich wie ein großer zitrischer Mix riechen, kann ich einigermaßen Zitronen, Orangen und Grapefruit heraus riechen (allerdings sind auch diese recht schwach). Danach schlägt der Duft, vor allem in der Herznote, eine krautige Richtung ein, wo ich „Küchenkräuter“ rieche, vor allem Thymian und Salbei, dazu gibt es grüne Noten, die an Linden erinnern (zum Beispiel wie beim Tilleul von d’Orsay, nur deutlich schwächer hier).
Nach einer kurzen Zeit werden die krautigen Noten zwar nicht schwächer, aber erscheinen dennoch ein klein wenig weniger intensiv, da nun puderig süßliche Duftnoten zum Einsatz kommen, hier würde ich nun auf Iris und Veilchen tippen. Zum nun dadurch etwas sanfter gewordenen Duft passen auch die harzigen Räucherwerke gut, die sich zwar nicht unbedingt unterscheiden lassen, ob man hier nun Myrrhe oder Weihrauch riecht, aber allgemein einfach gut duften, wenn auch sie nicht sehr stark ausstrahlen.
In der Basis werden die Kräuter nun doch schwächer und der Duft wird noch etwas mehr puderig süßlicher mit Hölzern und blumigen Noten im Hintergrund, welche dann die Hauptduftennoten bleiben, da der Duft auch bis in die spätere Basis puderig süßlich und sanft bleibt. Hin und wieder erscheint er zwar leicht würzig, aber diese Duftnoten sind erstens schwach vorhanden und kommen in der späteren Basis auch kaum noch vor. Ein netter, lockerer Duft, der sehr angenehm und teilweise auch recht variabel duftet.

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Ausstrahlung ist eher mäßig geraten. Keine Duftnote überwiegt wirklich, so dass der Duft eher locker und leicht riecht.
Die Haltbarkeit ist auch nicht so besonders lange ausgefallen und wird nach fünf oder sechs Stunden deutlich schwächer.

Der Flakon:
Der Flakon ist zylindrisch und schließt mit einem ebenfalls zylindrischen, schwarzen Holzdeckel ab. Auf der Vorderseite ist ein ziemlich großes Etikett zu sehen, da darauf alle 68 Duftnoten aufgelistet sind. Einfach, fast schon zweckmäßig gestaltet, gefällt mir der Flakon persönlich zwar nicht soo sehr, aber soo übel ist es natürlich nun auch wieder nicht.

Hmm… Ich muss sagen, dass hier eventuell die Duftwahrnehmung recht vielfältig und auch anders bei jedem einzelnen sein könnte, da hier wirklich viele Duftnoten duften. Ich selber nehme am besten nur die Duftstoffe wahr, die ich eben beschrieben habe, die meisten kann ich gar nicht erst erkennen (yeah, den Koriander konnte ich gar nicht riechen! :D). Ich denke mal, dass die meisten Duftnoten nur gering vorhanden sind und sich ineinander so vermischen, dass man sie auch gar nicht wirklich herausfiltern kann. Und ich muss auch sagen, dass man die meisten der Duftnoten eigentlich auch kaum in der aufsteigenden Duftwolke riechen kann, sondern nur dann einigermaßen zu unterscheiden vermag, wenn man sich auf die Duftnoten an der gesprühten Stelle konzentriert. Und alle, die behaupten, wirklich ALLES hier heraus riechen zu können,… hm, ach die sind doch nur Angeber und lesen nur die Duftliste ab :D
(Ha! Erwischt, nicht wahr?! :DD).

Ich finde, dass der Duft sehr nett duftet und eine vielfältige Entwicklung durchmacht, von zitrisch nach krautig, dann davon zu puderig und süß und natürlich auch blumig und leicht würzig. Da der Duft aber trotz der vielfältigen Duftnoten nicht schwer ausgefallen ist, passt er meiner Meinung nach gut in den Frühling, da die lockeren Duftnoten deutlich über den schwereren Stoffen stehen.

Obwohl der Duft zu einem besonderen Anlass erstellt wurde (also der Wiedereröffnung des Guerlain Hauses nach der Renovierung), duftet der Duft am Ende leider nicht so besonders außergewöhnlich, aber wie gesagt dennoch ganz nett, so dass man ihn sich durchaus mal ansehen kann, wenn man etwas nettes und lockeres zum Frühling oder Sommer sucht. Der Duft ist durchaus Unisex und passt gut zum täglichen Gebrauch,… wild feiern kann man damit also nicht :D
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Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
StanzeStanze vor 5 Jahren
5
Sillage
8
Duft
Spannendes Zeug. Am besten gefällt mir der krautige Teil, aber es ist auch schön, dass es sich ändert.
7 Antworten
GschpusiGschpusi vor 5 Jahren
Flachbrüstig und wie Bügelwasser. Schade um das Geld! Viel zu viel drin. Bissl verwässertes Obst mit Blümchen.
1 Antwort
HeikesoHeikeso vor 5 Jahren
10
Flakon
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Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Beginnt mit Feige & Orangenblüte im Kräuterbeet. Neroli rieche ich auch. Später gibts blumengeschmückte locker-cremige Orangennachspeise.
4 Antworten
Nizza13Nizza13 vor 7 Jahren
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Duft für die Tage, an denen nichts mehr geht - sanft umschmeichelnd, vielfältig und ausgleichend, meine olfaktorische Pufferzone :-)
0 Antworten
AzuraAzura vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leise, aber wunderschöne Aura - changierend zwischen Orange, Grün und Braun, zwischen feminin und maskulin, zwischen Sommer und Herbst.
3 Antworten
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Diskussionen zu Cologne du 68

Blumenblut in Beratung
Heute war ich mir so sicher, an einem Typen in der Ubahn "Cologne du 68" gerochen zu haben, v.a. wegen der bitteren Note war ich mir so sicher, aber auch...

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