Samsara 1989 Eau de Parfum

Klopfnote
09.12.2015 - 09:55 Uhr
15
5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft

SammmssssssssSSSSKRACHBUMM!!!

Ich mache mir jetzt womöglich Feinde. weil ich den Duft so ganz anders erlebe als alle anderen hier. Seid mir nicht böse, es können ja nicht alle das Gleiche lieben.
Ich habe Samsara ausprobiert, weil es mir hier auf Parfumo immer wieder angeboten wurde. "Benutzern, denen XYZ gefällt, gefällt häufig auch: Samsara". Muss wohl an der Basisnote liegen, die in vielen meiner Lieblingsdüften ähnlich aufgebaut ist.

Im Laden neugierig aufgetragen, leicht geschnuppert und KAWUMM! Da haut es mich auch schon aus den Schuhen. Ein Wirbelsturm aus öligen Blumennoten und noch irgendetwas anderem verfolgt mich durch das Geschäft, während ich vor mir selbst flüchte. Was ist das? Lampenöl oder Kerosin? Nein, das finde ich nicht angenehm, dabei soll Samsara doch so toll sein! Von den Früchten merke ich leider überhaupt nichts, und was ich da genau rieche, weiß ich eigentlich gar nicht. Aber die Mischung hat es in sich!
Wenn das noch die Kopfnote ist, dann ist es die haltbarste, die ich je gerochen habe. Der Duft riecht noch eine gute Stunde lang genau so intensiv wie sofort nach dem Sprühen, nach Treibstoff mit Aromaöl. Ich nehme an, es sind Iriswurzel, Gartennelke, Jasmin und Narzisse, die sich auf meiner Haut einen bösen Spaß erlauben. Aber etwas künstliches ist hier definitiv dabei, und ich weiß nicht was! Während ich Weihnachtseinkaufe erledige, hoffe ich nur, dass der Duft verfliegt, dass ich niemanden treffe, der mich kennt. Zum Glück war es nur eine Hand, auf der ich getestet hatte. Ein Lehrstück, dass man Düfte nie sofort auf der Haut testen sollte, sondern erst mal auf dem Papierstreifen.
Als ich dann endlich mit vollen Taschen den Heimweg antrete, kommt die Basisnote raus. Viel Sandelholz, so richtig wie das, was meine Mutter mir einmal aus Ägypten mitgebracht hat. Auch das ein echter Brummer, aber deutlich angenehmer als am Anfang. Vielleicht ein bisschen Moschus. OK, damit kann ich leben. Zuhause angekommen muss ich mir nicht einmal mehr krampfhaft das Handgelenk waschen.

Liebes Samsara, du hast mich nicht enttäuscht, du hast mich erschreckt! Du bist doch wie ich ein Kind der späten 80er, warum kommst du mir so fremdartig und aus der Zeit gefallen vor?
Samsara hält sich schon so lange, ist bekannt und hat sehr viele Fans. Er kam mir bei der Recherche nicht vor wie ein Love-it-or-hate-it Kandidat. Wie kann es sein, dass ich ihn so entsetzlich finde? Ist es meine Haut, die unglücklich reagiert, oder war der Tester gekippt? Oder kann man tatsächlich Düfte so unterschiedlich wahrnehmen?
Vielleicht weiß ja eine kluge Nase hier Bescheid.
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