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Mantus
Hilfreiche Rezension
11
Das Neue und das Alte
Als erstes kann man eine sehr kräftige und intensive zitrische Süße wahrnehmen, die wunderbar verwobene säuerlich frisch erscheinende, fruchtig erquickende Eigenschaften mit sich führt und ich hier Zitronenschale, statt nur 'Zitrone' und schwarze Johannisbeere vermutete.
Gleichzeitig werden diese beiden Noten von einer sehr zarten, aber doch bemerkbaren grünlichen, fast ätherisch angehauchten und äußerst weich wirkende Nuance der grünen Minze begleitet, die meiner Meinung nach mit den säuerlichen Akzenten der Zitrone und der Johannisbeere dafür sorgt, dass der Auftakt erfrischend süß, aber dadurch nicht klebrig erscheint.
Ganz im Hintergrund wirkt der eingesetzte Lavendel wie ein lieblicher Weichzeichner und meines Erachtens nach den Duft in diese wunderschöne helle Aura führt und gleichzeitig in die Nostalgie.
Denn, ein klein wenig später hat sich diese bereits deutliche wahrnehmbare Ahnung komplett entfaltet und ummantelt den Träger in eine sehr dicht wirkend cremige, durchaus speziell blumige, leicht pudrige, aber dennoch unerklärbare maskuline hellen Aura, die nur das Maiglöckchen sein kann.
Das Maiglöckchen wird von einer ebenfalls hell floralen Nuance des Jasmin' begleitet, der dafür verantwortlich ist, dass der Duft angenehm fliegend, gar leicht durchgreifend erscheint.
Etwas im Hintergrund spielt eine ganz feine, sehr subtile, fein wurzelig transparente Nuance ihren Reiz aus und der Duft trotz seiner blumig süßen Schwere etwas Transparentes erhält und ich hier Irisbutter, statt nur 'Iris' meinte wahrzunehmen.
"Mein Sohn, vor'n paar Jahr'n wurden noch andere Sachen vererbt, Briefmarken, Uhren, Aktien und solche Sachen, ick möchte dir einen Duft vererben!"
Genau das spiegelt für mich Hanae Mori wieder, dass Neue und das Alte zugleich, er hat die erfrischende fruchtige Süße, aber gleichzeitig auch die Duftwahrnehmung einer noch nicht ganz aufgelösten Maiglöckchen - Seife, die eine feine weiche reife maskuline Aura verströmt, ohne aber dabei "alt" zu erscheinen - Und das ist für mich die wahre Kunst!
In den letzten 4 Stunden gesellt sich in ganz zarten Zügen eine dichte, ganz dezent ölig wirkende typisch Schokoladig, eher Kakao'ige Note, den ich auch vermutet habe, hinzu, die der Basis eine wunderbare und herrliche Wärme einverleibt und von ganz feinen cremig hölzernen Nuancen umhüllt wird und für ein gewisse glattes Erscheinungsbild sorgt und in Verbindung mit dem Sandelholz, speziell meine ich 'Amyrisholz' wahrzunehmen, zu verdanken ist.
Diese beiden Noten werden ganz einfach und profan von hell hölzernen und ganz dezent moosigen Tönen begleitet, die dem Ausklang etwas distinguiertes verleihen und dem Moss und dem Zedernholz zu verdanken ist.
Ganz weit im Hintergrund und bei mir nur direkt auf der Haut wahrnehmbar vollendet eine feine süßlich würzige, sehr dezente mandelige Nuance des Amber und der Tonkabohne den Duftausklang.
Vanille konnte ich leider nicht wahrnehmen, kann ich mir jedoch sehr gut vorstellen, dass diese Duftkomponente zur Vervollständigung eingesetzt wurde.
Insgesamt hält der Duft 9 Stunden auf meiner Haut.
Die Sillage ist von Beginn an 4 Stunden auf eine sehr deutliche ganze Armlänge konzipiert, ehe sie sich in zähflüssigen Schritten bis zum Duftausklang minimiert.
Meinen aufrichtigen Dank möchte ich unserem Parfumo "Honk1510" für den Flakon aussprechen.