Oranges and Lemons, say the Bells of St. Clement's 2010

aoe
19.02.2014 - 19:15 Uhr
10
Hilfreiche Rezension
7
Duft

Zitronen und Lorbeer ueberfluten den Strand

Der erste Eindruck verspricht eine Eau de Parfum-Variante von 4711 oder anderen Colognes, jedoch schwinden fuer mich die zitrischen Noten in Rekordgeschwindigkeit. Ich kann verstehen, warum LiebhaberInnen der hesperidischen Richtung mit dem Duft ungluecklich sind, und nachdem ich heute frueh das vergleichsqeise quietschfidele "Fruit Wood" mit einer recht ausdauernden Zitrusnote probiert habe, ist der Kontrast umso frappierender.

Zumal ich eigentlich nicht der Zitronenfraktion angehoere, macht es mir nicht so viel aus. Ich geniesse vielmehr den starken Kontrast zwischen der Zitrus- und Lorbeerkopfnote und den schmutzig-animalischen Herznoten, die bereits nach wenigen Minuten ohne deutliche Herznote hervorkommt.

Dieser Teil hat es fuer mich in sich: ganz ohne Zitrus vereinigen sich Moschus, Ambergris und ein aromatischer Rest vom Lorbeer zum Geruch von Sonnencreme auf heisser Haut, von Badekleidung und Sonnenschirmen, Sand und Meer ... ein Thema, das ich bei Sel Marin viel deutlicher erwartet haette.

Die Badesaison ist jedoch bald vorbei, es zieht ein Sturm auf und nach einer Stunde nehme ich mit Erstaunen wieder Zitrusfruechte wahr, fuer Earl Grey fehlt mir allerdings die Schwarzteenote. Die groesste Ausdauer hat eindeutig der Lorbeer, der, mensch verzeihe mir den Kalauer, immer noch bitter ist.

Es sind einige Noten praesent, die ich nicht ganz zuordnen kann - Gewuerze, eine leicht getreideartige bzw. reisaehnliche Qualitaet.

Bei den Herznoten will ich fast rufen, "verweile doch -" ... na gut, also zumindest "ich will Meer, mehr!". Insgesamt ist mir aber die Lorbeernote zu dominant.

Dank an Rose1976 fuer die erfrischende Probe (und nicht nur diese)!
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