Athenean 2021

Parma
23.01.2022 - 11:12 Uhr
20
Top Rezension
8
Flakon
5
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft

Herbgrün-bittere Feige

Dreiviertel der Zeit wird die grasige Feige von einem dumpf-bitteren Galbanumton beherrscht, der sie seltsam matt - fast wie in der griechischen Mittagssonne dösig vor sich hinhängend - erscheinen lässt. Diese bittere Anlage erinnert an die Ausrichtung von Profumum Romas „Ichnusa“. Dort allerdings ins minzigkrautig-frische gehend, hier deutlich abgetönt. Irgendwie "verwaschen" und leicht diffus wirkend. Wie wenn ein klarer Rahmen fehlt.

Im letzten Drittel tritt die Bitterkeit etwas zurück und es entwickelt sich ein interessanter, erdig-nussiger Ton mit einer ganz zarten kokoscremigen Unterlage. Dieser Eindruck ähnelt dem im Drydown von L‘Artisan Parfumeurs „Premier Figuier“, erreicht aber nicht ganz dessen Differenziert- und Feinheit.

Wie häufiger bei Heeley-Düften eine leicht spezielle, recht naturnahe Interpretation und insgesamt ein annehmbarer, herbgrüner Feigenduft, der aus meiner Sicht jedoch kompositorisch ein gutes Stück hinter Referenz-Feigen wie "Philosykos" und "Premier Figuier" zurückbleibt.
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