12.02.2024 - 15:42 Uhr
Pawly
56 Rezensionen
Pawly
4
Eleganter Oldschool Duft, wilde Performance und noch wildere Preise
Nachdem ich nun viele Henry Jacques Düfte testen konnte, unter anderem auch stark limitierte Düfte wie Oud Suprem, FanFan oder Galileo, ist es dieser hier, welcher mit Abstand am meisten hängengeblieben ist, und in dieser Rezension führe ich aus, warum das so ist.
Kurz zur Marke:
Henry Jacques ist eine Marke, die sich bis vor einiger Zeit noch ausschliesslich auf Bespoke Düfte fokussiert hat. Das bedeutet, dass Düfte auf Anfrage angefertigt werden, unter Berücksichtigung der Wünsche des jeweiligen Kunden. So kann es teilweise unglaublich lange dauern, bis so ein Duft dann letztendlich wirklich fertig ist und dementsprechend sind auch die Kosten unfassbar hoch. Auch heute bietet Henry Jacques noch Bespoke Düfte an, einsteigen kann man hier mit etwa 50.000 Euro, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile hat Henry Jacques nun auch einige Boutiquen in den bekanntesten Städten der Welt eröffnet und verkauft einige ausgewählte Düfte auch regulär. Deutlich erschwinglicher, aber auch hier wieder keine Grenze nach oben. Nachdem ich nun etwa 30-40 getestet habe, will mich Celima einfach nicht loslassen.
Der Eindruck beginnt schon weit vor dem Riechen, nämlich mit dem Betreten der Henry Jacques Boutique, in welcher man unglaublich angenehm und freundlich empfangen wird. Es wird einem alles in absoluter Ruhe gezeigt, Preise sind dabei zu keinem Moment Thema, genauso wie Kaufdrang - es wird betont, man solle lieber nächstes Mal kommen bevor man sich für einen Kauf entscheidet, da Düfte sehr subjektiv und persönlich sind, weshalb man sie erst einmal ausgiebig testen müsse bevor man sich für einen entscheidet. Je nach Persönlichkeit wird sich hier schnell angepasst und von ahnungslos bis beruflicher Parfumeur ist hier quasi jedem Publikum geholfen, ohne dabei wie eine Verkaufsshow zu wirken, was mich bereits dort schon unglaublich begeistern konnte, insbesondere als jemand, der eher schüchtern in solche Boutiquen hinein geht.
Zum Duft:
Celima wurde mir von Anfang an als durchaus komplex beschrieben, und das lässt sich auch bestätigen. Hier sollen mehr als 300 Inhaltsstoffe verwendet worden sein, und auch wenn ich diese sicher nicht alle riechen konnte, so stachen ein paar heraus. Angefangen mit einer bitteren, herben, würzigen Orange, begleitet von rauchigem, dunklem Rum breitet sich der Duft gleich nach dem Auftragen aus und kommt mit einer beeindruckenden Sillage daher. Von Anfang an wirkt er würzig und herb, Süsse sucht man hier vergebens. Irgendwo ist er leicht, irgendwo aber auch schwer und absolut nicht linear. Das Patchouli kommt mit dem Ylang Ylang relativ zügig durch, und ich als jemand der beide Noten so richtig gut leiden kann, kommt hier absolut auf seine Kosten. Trotz floraler Noten riecht hier nichts feminin, aber auch nicht super maskulin - für mich absolut unisex. Der Koriander trägt sicher zur würzigen Note bei, verleiht dem Duft aber auch etwas grünes - nicht jedermanns Sache, mir gefällt das aber äusserst gut, da er sich eher im Hintergrund bewegt. Das Sandelholz rundet den Duft super ab und ist eine tolle Wahl für einen enorm würzigen, herben und komplexen Duft, da es durch die sanftere Art den Duft ein wenig herunterbringt, was dieser nach der Achterbahnfahrt auch dringend nötig hat. Vanille nehme ich persönlich nicht so wirklich wahr, vielleicht irgendwo im Hintergrund, dann allerdings auch eher herb und weniger süss.
Der Duft ist unfassbar stark, irgendwo auch oldschool und erinnert an Vintage Düfte, alte Bars, Alkoholregale aus Massivholz, in welchen teure Rums, Whiskeys und Cognacs gelagert sind. Die Performance ist hier wirklich der Wahnsinn, gelagert wurde der Teststreifen verpackt in zwei Umschlägen in einer Tasche für etwa vier Tage. Nach dem Herausnehmen roch die gesamte Tasche danach, selbst die Kleidung, welche nach dem Anziehen dann noch auf weitere Kleidungsstücke abfärbte. Gleichzeitig ist Celima trotz seiner wahnsinnigen Performance elegant, keineswegs penetrant, gar luftig. Er wirkt einfach selbstbewusst und richtig am Platz - hier wurde nichts gekünstelt oder ein Image aufgebaut. Der Duft ist wie er ist, und er ist genau richtig so. Auch der Flakon ist sehr schön anzusehen, zusammen mit dem dunkleren Öl wirklich toll. Die Verpackung ist okay, nicht sonderlich spannend, und auch die Tüte ist eher mau. Preislich wirklich schmerzhaft das Ganze, jedoch für mich eine echte Überlegung geworden. Enttäuschend ist lediglich die, ich wage es mal zu sagen, künstliche Verknappung und Exklusivität, weshalb es weder auf Nachfrage noch bei einem Kauf, Proben dazu gibt. Schade.
Dennoch: Wer Henry Jacques kauft, kauft nicht nur einen Duft, sondern auch eine Erfahrung, ein Gefühl, einen Service, und all diese Dinge sind bei dieser Marke wirklich unglaublich toll.
Kurz zur Marke:
Henry Jacques ist eine Marke, die sich bis vor einiger Zeit noch ausschliesslich auf Bespoke Düfte fokussiert hat. Das bedeutet, dass Düfte auf Anfrage angefertigt werden, unter Berücksichtigung der Wünsche des jeweiligen Kunden. So kann es teilweise unglaublich lange dauern, bis so ein Duft dann letztendlich wirklich fertig ist und dementsprechend sind auch die Kosten unfassbar hoch. Auch heute bietet Henry Jacques noch Bespoke Düfte an, einsteigen kann man hier mit etwa 50.000 Euro, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile hat Henry Jacques nun auch einige Boutiquen in den bekanntesten Städten der Welt eröffnet und verkauft einige ausgewählte Düfte auch regulär. Deutlich erschwinglicher, aber auch hier wieder keine Grenze nach oben. Nachdem ich nun etwa 30-40 getestet habe, will mich Celima einfach nicht loslassen.
Der Eindruck beginnt schon weit vor dem Riechen, nämlich mit dem Betreten der Henry Jacques Boutique, in welcher man unglaublich angenehm und freundlich empfangen wird. Es wird einem alles in absoluter Ruhe gezeigt, Preise sind dabei zu keinem Moment Thema, genauso wie Kaufdrang - es wird betont, man solle lieber nächstes Mal kommen bevor man sich für einen Kauf entscheidet, da Düfte sehr subjektiv und persönlich sind, weshalb man sie erst einmal ausgiebig testen müsse bevor man sich für einen entscheidet. Je nach Persönlichkeit wird sich hier schnell angepasst und von ahnungslos bis beruflicher Parfumeur ist hier quasi jedem Publikum geholfen, ohne dabei wie eine Verkaufsshow zu wirken, was mich bereits dort schon unglaublich begeistern konnte, insbesondere als jemand, der eher schüchtern in solche Boutiquen hinein geht.
Zum Duft:
Celima wurde mir von Anfang an als durchaus komplex beschrieben, und das lässt sich auch bestätigen. Hier sollen mehr als 300 Inhaltsstoffe verwendet worden sein, und auch wenn ich diese sicher nicht alle riechen konnte, so stachen ein paar heraus. Angefangen mit einer bitteren, herben, würzigen Orange, begleitet von rauchigem, dunklem Rum breitet sich der Duft gleich nach dem Auftragen aus und kommt mit einer beeindruckenden Sillage daher. Von Anfang an wirkt er würzig und herb, Süsse sucht man hier vergebens. Irgendwo ist er leicht, irgendwo aber auch schwer und absolut nicht linear. Das Patchouli kommt mit dem Ylang Ylang relativ zügig durch, und ich als jemand der beide Noten so richtig gut leiden kann, kommt hier absolut auf seine Kosten. Trotz floraler Noten riecht hier nichts feminin, aber auch nicht super maskulin - für mich absolut unisex. Der Koriander trägt sicher zur würzigen Note bei, verleiht dem Duft aber auch etwas grünes - nicht jedermanns Sache, mir gefällt das aber äusserst gut, da er sich eher im Hintergrund bewegt. Das Sandelholz rundet den Duft super ab und ist eine tolle Wahl für einen enorm würzigen, herben und komplexen Duft, da es durch die sanftere Art den Duft ein wenig herunterbringt, was dieser nach der Achterbahnfahrt auch dringend nötig hat. Vanille nehme ich persönlich nicht so wirklich wahr, vielleicht irgendwo im Hintergrund, dann allerdings auch eher herb und weniger süss.
Der Duft ist unfassbar stark, irgendwo auch oldschool und erinnert an Vintage Düfte, alte Bars, Alkoholregale aus Massivholz, in welchen teure Rums, Whiskeys und Cognacs gelagert sind. Die Performance ist hier wirklich der Wahnsinn, gelagert wurde der Teststreifen verpackt in zwei Umschlägen in einer Tasche für etwa vier Tage. Nach dem Herausnehmen roch die gesamte Tasche danach, selbst die Kleidung, welche nach dem Anziehen dann noch auf weitere Kleidungsstücke abfärbte. Gleichzeitig ist Celima trotz seiner wahnsinnigen Performance elegant, keineswegs penetrant, gar luftig. Er wirkt einfach selbstbewusst und richtig am Platz - hier wurde nichts gekünstelt oder ein Image aufgebaut. Der Duft ist wie er ist, und er ist genau richtig so. Auch der Flakon ist sehr schön anzusehen, zusammen mit dem dunkleren Öl wirklich toll. Die Verpackung ist okay, nicht sonderlich spannend, und auch die Tüte ist eher mau. Preislich wirklich schmerzhaft das Ganze, jedoch für mich eine echte Überlegung geworden. Enttäuschend ist lediglich die, ich wage es mal zu sagen, künstliche Verknappung und Exklusivität, weshalb es weder auf Nachfrage noch bei einem Kauf, Proben dazu gibt. Schade.
Dennoch: Wer Henry Jacques kauft, kauft nicht nur einen Duft, sondern auch eine Erfahrung, ein Gefühl, einen Service, und all diese Dinge sind bei dieser Marke wirklich unglaublich toll.