22.05.2018 - 14:57 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
22
Formell abwechslungsreich
Hm, bereits der zweite Naturduft innerhalb kurzer Zeit, der sich namentlich auf ein schwarzes Herz beruft. Der andere war ‚Mon Coeur Noir‘ von Saint d’Ici und war finsterer geraten - bloß leider keine großartige Finsternis, sondern die düster-muffige Variante. Da gefällt mir der „Mon“-lose Versuch einen Zacken besser, wenngleich er nicht ernsthaft „schwarz“ genannt werden darf.
Es eröffnet eine wächsern-plastikhafte Anmutung mit einer leichten Schärfe, bei der ich zunächst eher auf Ingwer statt auf Pfeffer getippt hätte, nicht zuletzt wegen einer diffusen Andeutung einer pikanten Frucht-Note. Einbildung? Eine kratzig unterlegte Bittersüße übernimmt. Außerdem wird es ein bisschen rauchig. Ich denke an grüne Bohnen, mit Speck umwickelt gebraten. Ach nee, das passt als Bild jetzt nicht. Oder…?
Die Süße schrammt haarscharf am Thema Back-Aroma vorbei, das Wachs hilft dabei, dass es nicht derart spitz wird wie sonst. Im Verlauf des Vormittags denke ich an kandierte Erdnüsse, später an angebrannten Milchreis oder Grießbrei. Ein Quell der diffusen Rauchigkeit scheint mir schließlich die Vanille zu sein, das wäre meines Wissens ein Indiz für Natürlichkeit.
Verblüffenderweise ist der Duft in seiner Gesamtheit trotzdem wenig süß, schon gar nicht übersüßt. Eine gewisse herbe Staubigkeit mag dafür verantwortlich sein. Als wäre Patchouli beteiligt. Zudem zieht sich der Wachs-Plastik-Eindruck, einem roten Faden gleich, von vorne bis hinten durch den Duft, bis er abends mit - na ja, das war zu erwarten - wächserner Plaste-Vanille endet.
Vielleicht ist ‚Coeur Noir‘ ein gutes Beispiel bezüglich einer Anregung, die ich neulich von Angua erhielt. Sie meinte, beim Schnuppern an puren, natürlichen Duft-Ölen zeige sich, dass jene zuweilen erstaunlich künstlich wirkten – weil derlei für uns so fremd geworden sei. Das relativiere sich aber beim Tragen bzw. mit etwas Abstand. Es wäre eine plausible Erklärung für den Auftritt, den der heutige Kandidat hinlegt.
PS: Obwohl das Geschilderte zumindest phasenweise recht abwechslungsreich geklungen haben mag, umgibt den Duft unglücklicherweise ein Hauch von Eintönigkeit, der sich für mich nicht konkret herleiten lässt. ‚Coeur Noir’ ist nicht schlecht, doch begeistern kann er mich nicht.
Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
Es eröffnet eine wächsern-plastikhafte Anmutung mit einer leichten Schärfe, bei der ich zunächst eher auf Ingwer statt auf Pfeffer getippt hätte, nicht zuletzt wegen einer diffusen Andeutung einer pikanten Frucht-Note. Einbildung? Eine kratzig unterlegte Bittersüße übernimmt. Außerdem wird es ein bisschen rauchig. Ich denke an grüne Bohnen, mit Speck umwickelt gebraten. Ach nee, das passt als Bild jetzt nicht. Oder…?
Die Süße schrammt haarscharf am Thema Back-Aroma vorbei, das Wachs hilft dabei, dass es nicht derart spitz wird wie sonst. Im Verlauf des Vormittags denke ich an kandierte Erdnüsse, später an angebrannten Milchreis oder Grießbrei. Ein Quell der diffusen Rauchigkeit scheint mir schließlich die Vanille zu sein, das wäre meines Wissens ein Indiz für Natürlichkeit.
Verblüffenderweise ist der Duft in seiner Gesamtheit trotzdem wenig süß, schon gar nicht übersüßt. Eine gewisse herbe Staubigkeit mag dafür verantwortlich sein. Als wäre Patchouli beteiligt. Zudem zieht sich der Wachs-Plastik-Eindruck, einem roten Faden gleich, von vorne bis hinten durch den Duft, bis er abends mit - na ja, das war zu erwarten - wächserner Plaste-Vanille endet.
Vielleicht ist ‚Coeur Noir‘ ein gutes Beispiel bezüglich einer Anregung, die ich neulich von Angua erhielt. Sie meinte, beim Schnuppern an puren, natürlichen Duft-Ölen zeige sich, dass jene zuweilen erstaunlich künstlich wirkten – weil derlei für uns so fremd geworden sei. Das relativiere sich aber beim Tragen bzw. mit etwas Abstand. Es wäre eine plausible Erklärung für den Auftritt, den der heutige Kandidat hinlegt.
PS: Obwohl das Geschilderte zumindest phasenweise recht abwechslungsreich geklungen haben mag, umgibt den Duft unglücklicherweise ein Hauch von Eintönigkeit, der sich für mich nicht konkret herleiten lässt. ‚Coeur Noir’ ist nicht schlecht, doch begeistern kann er mich nicht.
Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
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