10.06.2018 - 15:13 Uhr
Meggi
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Grotesker Einstieg
Aus dem Röhrchen riecht’s nach ‚Copal Azur‘! Nach dem Aufsprühen ist der Gedanke allerdings binnen Sekunden weggewischt. Die Nelke und der Säuerlich-Weihrauch gehen mit (Sandel?)-Süße eine sehr fragwürdige Allianz ein, die zunächst an Kotze, dann an stichig-verdorbenes Obst erinnert. Angegammelte Honigmelone vielleicht. Eine Viertelstunde später denke ich – das Sauer-Vermögen des Weihrauchs vollbringt insofern Verblüffendes – an frisch aufgeschnittene Tomate mit Pfeffer und Salz. Und natürlich Weihrauch.
In der zweiten Stunde ist mit etwas Abstand von der Haut der Weihrauch dominant, das ist prima, so bleibt mir der Unfug erspart. Denn weder die Melone noch die Tomate sind im Nahkampf gänzlich geschlagen. Unter Wahrung besagter Distanz kommt der Duft ganz gut, es schwebt eine luftige Würze nebst einem Hauch von süßer Frucht neben dem Weihrauch her. Bloß halt nicht zu nahe kommen.
‚India Ink‘ wirkt nun nicht grundsätzlich anders als diverse sonstige mehr oder weniger süß betupfte Weihraucher, aber wir wollen nach dem bislang Erlebten jetzt nicht mäkeln. Lobend hervorgehoben sei ein origineller limonadesker Anflug ab der Mittagszeit – womöglich bedurfte der der anstrengenden Vorarbeiten.
Auf einen Beitrag von Oud wäre ich ohne Ansage eher nicht gekommen. Ich kann mir zwar zeitig eine Spur Holz einbilden, die über diffuse (Amyris?)-Cremigkeit hinausgeht, doch einen nennenswert holzigen Einschlag entwickelt ‚India Ink‘ erst im Laufe des Nachmittags. Und das vermag schließlich gut zu gefallen, wenngleich ich mich mit dem Begriff „Oud“ unverändert schwer tue. Ich finde, es riecht, wie Mahagoni aussieht und passt vorzüglich zum Weihrauch. Ich denke phasenweise an ‚Preludio d'Oriente‘ von Calé Fragranze d'Autore – wobei das täuschen mag, der Italiener ist längst fortgezogen.
Fazit: Warum vornean solch‘ ein Bohei erforderlich war, verstehe ich nicht. In Anberiech des überwiegenden Teils des Duftverlaufs wirkt der groteske Einstieg leider albern. Trotzdem: Über weite Strecken haben wir es mit einem schönen Duft zu tun.
Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
In der zweiten Stunde ist mit etwas Abstand von der Haut der Weihrauch dominant, das ist prima, so bleibt mir der Unfug erspart. Denn weder die Melone noch die Tomate sind im Nahkampf gänzlich geschlagen. Unter Wahrung besagter Distanz kommt der Duft ganz gut, es schwebt eine luftige Würze nebst einem Hauch von süßer Frucht neben dem Weihrauch her. Bloß halt nicht zu nahe kommen.
‚India Ink‘ wirkt nun nicht grundsätzlich anders als diverse sonstige mehr oder weniger süß betupfte Weihraucher, aber wir wollen nach dem bislang Erlebten jetzt nicht mäkeln. Lobend hervorgehoben sei ein origineller limonadesker Anflug ab der Mittagszeit – womöglich bedurfte der der anstrengenden Vorarbeiten.
Auf einen Beitrag von Oud wäre ich ohne Ansage eher nicht gekommen. Ich kann mir zwar zeitig eine Spur Holz einbilden, die über diffuse (Amyris?)-Cremigkeit hinausgeht, doch einen nennenswert holzigen Einschlag entwickelt ‚India Ink‘ erst im Laufe des Nachmittags. Und das vermag schließlich gut zu gefallen, wenngleich ich mich mit dem Begriff „Oud“ unverändert schwer tue. Ich finde, es riecht, wie Mahagoni aussieht und passt vorzüglich zum Weihrauch. Ich denke phasenweise an ‚Preludio d'Oriente‘ von Calé Fragranze d'Autore – wobei das täuschen mag, der Italiener ist längst fortgezogen.
Fazit: Warum vornean solch‘ ein Bohei erforderlich war, verstehe ich nicht. In Anberiech des überwiegenden Teils des Duftverlaufs wirkt der groteske Einstieg leider albern. Trotzdem: Über weite Strecken haben wir es mit einem schönen Duft zu tun.
Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
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