06.02.2011 - 16:34 Uhr
Pazuzu
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Pazuzu
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22
Zartheit
Wie ein Pinselspiel, dünn-lasierend aufgetragen tupfe ich mir etwas Osmanthe Yunnan auf mein Handgelenk. Klare Farben, wenige Pigmente, die reinste Wassermalerei ist das. Mit der Wärme meiner Haut offenbart sich Schicht für Schicht, ganz transparent, der feine Duft. Unmerklich schnell huscht ein zitrisch-frischer Auftakt vorbei, dann folgt eine viel deutlichere, blumige Süße. Ein Duftschleier aus Teenoten lässt erst nach und nach die wunderbar duftenden Osmanthusblüten hindurch vernehmen.
Der Name, das Wortspiel „Osmanthe Yunnan“ ist wirklich gut gewählt. Verbindet es doch die wesentlichen Aspekte der Komposition (Osmanthus und Tee), mit der aus der Provinz Yunnan stammenden Tradition, Blüten des Osmanthus Strauches zu grünem Tee beizugeben. Diese Teemischung wird auch „Kwai Hua Chin Hsuan“ genannt und ist in Asien weit verbreitet, zum Glück inzwischen auch in Deutschland angekommen. Wer den direkten Vergleich möchte kann beispielsweise den „China Oolong Kwai Flower“ bei Tee Gschwender erwerben.
Man kann den Duft der Osmanthusblüte ein wenig mit dem von Pfirsich vergleichen. Nicht der geschmackliche Geruch saftigen Fruchtfleisches, sondern fast wie die duftende Haut weicher Pfirsiche. Es ist keinesfalls so eine prominente Pfirsichnote, wie beispielsweise in Mitsouko von Guerlain. Man könnte sagen, es sei wie eine Mitsouko „light“ Variante, aber damit würde man dem Dufteindruck nicht gerecht. Denn Mitsouko riecht für mich mehr wie ein Pfirsichkuchen mit Glasur, Osmanthe Yunnan dagegen wirkt nicht so essbar. Mitsouko ist schwer, wie Ölmalerei mit pastösem Duktus und ausgesprochen bunt. Osmanthe Yunnan leicht, wie ein Aquarell von wenigen, klaren Farben und leisem Ausdruck geprägt.
Bis ins kleinste Detail scheint sich der minimalistische Perfektionismus des Jean Claude Ellena in der Hermèssence Serie fortzusetzen. So wird nicht mit Verzierungen am Flakon, oder dergleichen geprotzt. Allein die Farbe des Duftes imitiert exakt die gelblich-orange Naturfärbung der Osmanthusblüte. Dazu harmonierend passt das rotbraune Leder der Kappe, welches dezent auf die Firmentradition von Hermés als Sattler hinweist.
Der Duft verbleibt als Gaze dicht am Körper und ist so gut für den Sommer geeignet. Wer ein intensives Dufterlebnis sucht, ist bei Mitsouko sicher besser aufgehoben. Osmanthe Yunnan´s transparente Ausstrahlung kann man übertriebenen Minimalismus nennen, ich empfinde es anders. Von dieser unglaublichen Zartheit bin ich begeistert und gerührt.
Der Name, das Wortspiel „Osmanthe Yunnan“ ist wirklich gut gewählt. Verbindet es doch die wesentlichen Aspekte der Komposition (Osmanthus und Tee), mit der aus der Provinz Yunnan stammenden Tradition, Blüten des Osmanthus Strauches zu grünem Tee beizugeben. Diese Teemischung wird auch „Kwai Hua Chin Hsuan“ genannt und ist in Asien weit verbreitet, zum Glück inzwischen auch in Deutschland angekommen. Wer den direkten Vergleich möchte kann beispielsweise den „China Oolong Kwai Flower“ bei Tee Gschwender erwerben.
Man kann den Duft der Osmanthusblüte ein wenig mit dem von Pfirsich vergleichen. Nicht der geschmackliche Geruch saftigen Fruchtfleisches, sondern fast wie die duftende Haut weicher Pfirsiche. Es ist keinesfalls so eine prominente Pfirsichnote, wie beispielsweise in Mitsouko von Guerlain. Man könnte sagen, es sei wie eine Mitsouko „light“ Variante, aber damit würde man dem Dufteindruck nicht gerecht. Denn Mitsouko riecht für mich mehr wie ein Pfirsichkuchen mit Glasur, Osmanthe Yunnan dagegen wirkt nicht so essbar. Mitsouko ist schwer, wie Ölmalerei mit pastösem Duktus und ausgesprochen bunt. Osmanthe Yunnan leicht, wie ein Aquarell von wenigen, klaren Farben und leisem Ausdruck geprägt.
Bis ins kleinste Detail scheint sich der minimalistische Perfektionismus des Jean Claude Ellena in der Hermèssence Serie fortzusetzen. So wird nicht mit Verzierungen am Flakon, oder dergleichen geprotzt. Allein die Farbe des Duftes imitiert exakt die gelblich-orange Naturfärbung der Osmanthusblüte. Dazu harmonierend passt das rotbraune Leder der Kappe, welches dezent auf die Firmentradition von Hermés als Sattler hinweist.
Der Duft verbleibt als Gaze dicht am Körper und ist so gut für den Sommer geeignet. Wer ein intensives Dufterlebnis sucht, ist bei Mitsouko sicher besser aufgehoben. Osmanthe Yunnan´s transparente Ausstrahlung kann man übertriebenen Minimalismus nennen, ich empfinde es anders. Von dieser unglaublichen Zartheit bin ich begeistert und gerührt.
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