1889 - Moulin Rouge Histoires de Parfums 2010
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Sehr hilfreiche Rezension
Alles nur Theater?
Ich bin fasziniert von Parfums, die wie Bilder sind, duftgewordene Augenblicke. "Dzing!" von L'Artisan gehört dazu, aber auch "Moulin Rouge". Dann ist sogar der Schönheitsbegriff in der Lage, kurz mal beiseite zu rücken, und die erwähnte Faszination sorgt dafür, dass der Duft dennoch einen Platz in meinem Herzen - und damit über kurz oder lang auch in meinem Schrank - findet.
Die Kopfnote von "Moulin Rouge" ist wahrlich nicht besonders schön, dafür aber sehr faszinierend. Sie versetzt mich zurück in meine Kindheit, kramend in der Schminkschachtel meiner Mutter: ein wachsiger, schwarzer Kajalstift in einer golden gravierten Hülse, Lidschatten, Puder, roter Lippenstift, Mascara. Manches davon ein wenig überaltert und angestaubt, meine Mutter hat nie gern make-up getragen. Einmal schnuppern an "Moulin Rouge", und ich bin wieder dort und wische mir mit dem Handrücken leicht angeekelt die rote Farbe von meinen Lippen.
Gleichzeitig bin ich nicht dort, denn außerdem riecht es noch nach vielen anderen Dingen: nach knarrenden Ledersitzen, nach den Trockenfrüchten und Nüssen, die in Schälchen auf den dunklen Holztischchen bereit stehen, nach sorgfältig gepflegten Kostümen und Federboas und ebenso sorgfältig zurechtgemachter Abendgarderobe, nach alkoholischen Getränken, hin und wieder einem Hauch der Parfums der anwesenden Damen und Herren: Rose, Vanille, vor allem aber pudrige Iris. Ich bin in einem Theater, nein, einem Varieté. Zugegeben, es ist ein besonderes Exemplar seiner Gattung, denn zu sehen gibt es nichts. Aber so viel zu riechen..!
Die Kopfnote von "Moulin Rouge" ist wahrlich nicht besonders schön, dafür aber sehr faszinierend. Sie versetzt mich zurück in meine Kindheit, kramend in der Schminkschachtel meiner Mutter: ein wachsiger, schwarzer Kajalstift in einer golden gravierten Hülse, Lidschatten, Puder, roter Lippenstift, Mascara. Manches davon ein wenig überaltert und angestaubt, meine Mutter hat nie gern make-up getragen. Einmal schnuppern an "Moulin Rouge", und ich bin wieder dort und wische mir mit dem Handrücken leicht angeekelt die rote Farbe von meinen Lippen.
Gleichzeitig bin ich nicht dort, denn außerdem riecht es noch nach vielen anderen Dingen: nach knarrenden Ledersitzen, nach den Trockenfrüchten und Nüssen, die in Schälchen auf den dunklen Holztischchen bereit stehen, nach sorgfältig gepflegten Kostümen und Federboas und ebenso sorgfältig zurechtgemachter Abendgarderobe, nach alkoholischen Getränken, hin und wieder einem Hauch der Parfums der anwesenden Damen und Herren: Rose, Vanille, vor allem aber pudrige Iris. Ich bin in einem Theater, nein, einem Varieté. Zugegeben, es ist ein besonderes Exemplar seiner Gattung, denn zu sehen gibt es nichts. Aber so viel zu riechen..!
3 Antworten
Holunder
