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27.01.2019 - 05:36 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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14
das Ritual der Liebe
Er saß am geöffneten Fenster und schaute über den sommerlichen Garten des Hotels, wohin ihn seine Geschäfte verschlagen hatten.
Seit Jahren viel unterwegs, bereitete er sich nun auf das liebste Ritual dieser Reisen vor: den Brief an seine geliebte Frau Anna.
Natürlich benutzten sie die modernen Medien zur Kommunikation; aber genauso natürlich war es für ihn, seine Gedanken, wenigstens einmal während der Reise, für sie aufzuschreiben - sich ihr mitzuteilen.
Dabei kann er sich ganz auf sie und auf das konzentrieren, was er ihr erzählen möchte.
Er hatte geduscht, sich eine Karaffe Wein bringen lassen und betrachtete das vor ihm liegende Hotel eigene Briefpapier.
Wie liebte sie es, diese unterschiedlichen Briefbögen zu betrachten; er wusste, sie hob seine Briefe auf.
Wohl nicht nur des Inhalts wegen und weil sie sie von ihm erhalten hatte; wohl auch, weil sie eine ausgeprägte Vorliebe für Briefpapier hatte.
Schon deshalb schaute er auf seinen Reisen meist, dass er ihr eine neue Briefpapier-Kassette für ihr "Papierfach" im Sekretär mitbringen konnte.
Wie liebte sie es, sich darin zu versenken, die einzelnen Kassetten zu betrachten, sie mit Händen und Blicken zu liebkosen. Viele davon waren auch von außergewöhnlicher Schönheit.
Briefpapier - wer liebt noch schönes Briefpapier? Sie, seine Anna!
Er versank einen Moment im Anblick des Gartens und dachte an sie - seine Anna, seine Liebe!
Wie sie sich, beide so jung und voller Pläne, begegneten; sie so beschwingt und fröhlich, mit einem Duft, der zu diesem phantasievollen, lebhaften Wesen passte.
Inzwischen war sie etwas molliger geworden, was er liebte, und auch ihr Duft hatte sich verändert.
Dieser hatte sich ihr angepasst, war mit ihr gereift; trug ihre eigenen, verborgenen Geheimnisse in sich.
Er träumte sich zu ihr und nahm sofort das Aroma reifer Birnen wahr, umgeben von der Frische der Mandarinen und Bergamotten. Koriander, schon früher ihr würziger Begleiter, fügt sich nahtlos und bereichernd ein.
Statt Ylang-Ylangs strahlender Lichter (noch in "Lettre à Anna" präsent), hat sich jetzt das Maiglöckchen einen führenden Platz neben einer Rosennote erobert, die weiblich-reif und sinnlich ist.
Es ist keine zierliche, helle Rosenblüte - nein, eine Rose in voller Schönheit, im Zenit ihrer Reife, steuert ihren Duft großzügig dieser Komposition bei.
Auch ihr Basisduft war inzwischen gereifter, sinnlicher geworden.
Patchouli nimmt man immer noch in gleichmäßig dahinschwebenden goldbraunen Duft-Schwaden wahr; auch die erdige Tiefe von Eichenmoos, ein wenig verstärkter als früher, findet sich wieder ein.
Allerdings hat sich die Grünnote von Vetiver, die in "Lettre à Anna" an dieser Stelle noch eine wichtige Rolle spielt, gänzlich zurückgezogen.
Dafür betritt Amber in harziger Wärme und goldener Sinnlichkeit diese Szene.
Damit wird aus der junge Anna nun wirklich ein reifes, liebenswertes und eine natürliche Sinnlichkeit ausstrahlenden Wesen.
Die einst fast jungfräulich geborene Aphrodite aus dem Gemälde von Botticelli ist zur verführerischen Venus gereift!
Von diesem, ihrem Duft umträumt, füllt er seinen Füllfederhalter, den sie ihm einmal, liebevoll verpackt schenkte, mit der siena-farbenen Tinte aus dem Fläschchen.
Wie lange hatte er gebraucht, bis er daran dachte, den Kolben vor jedem Flug zu leeren: wie oft war durch den Druckausgleich in den Flugzeugen die Tinte auf Hemd oder Sakko gelaufen; wie ungeduldig war sie immer gewesen, wenn wieder ein neuer Fleck zum Vorschein kam: seine Anna!
Lächelnd nahm er den Stift und schrieb: "Geliebtes Wesen, meine Frau ...!"
Im Gegensatz zu "Lettre à Anna" wurde dieses "Delicate" reifer und voller kreiert; allein schon durch die fehlenden Zitrusnoten ist dieser Duft nicht mehr ganz so jung und beschwingt.
Aber auch hier ist es ID Parfums/Isabel Derroisné sehr gut gelungen, ein überaus tragbarer Duftgeschöpf für jede Gelegenheit zu schaffen.
Die nicht mehr ganz junge, vielleicht auch nicht ganz so sportliche Frau, die sich "Lettre à Anna" bereits ein wenig entwachsen fühlt, könnte an dieser "erwachsen gewordenen Anna" ihre Freude habe.
Es ist ein Blumenduft, bei dem diese Blütenschönheiten sehr geschmackvoll in Frische und Sinnlichkeit eingebettet wurden.
Dass dessen Haltbarkeit nicht für den ganzen Tag reicht, stört mich nicht; ich erwarte es auch nicht.
Denn so ermöglicht es "Lettre à Anna Delicate", selbst ohne große Duschorgien zwischendurch, einen, einer anderen Gelegenheit angepassten Duft aufzulegen.
Manchmal ist ein schneller Chamäleon-artiger Wechsel der Garderobe und des Duftes nötig.
Wir Frauen können das sehr gut!
Beide "Anna"-Duftgemälde sind wunderschön weiblich: sie machen Freude, lassen lächeln und umgeben mit einer Beschwingtheit, die die Sonne scheinen lässt.
Es muss nicht immer eine mächtige Duftexplosion sein; manchmal reicht auch das Gefühl einer leichten Berührung, um einen vorher grauen Tag zu adeln.
"Lettre à Anna Delicate" ist bei mir eingezogen, nachdem ich die leichtere Variante "Lettre à Anna" kennenlernen durfte.
Zwei großartige Frauen bereichern somit mein Leben!
Seit Jahren viel unterwegs, bereitete er sich nun auf das liebste Ritual dieser Reisen vor: den Brief an seine geliebte Frau Anna.
Natürlich benutzten sie die modernen Medien zur Kommunikation; aber genauso natürlich war es für ihn, seine Gedanken, wenigstens einmal während der Reise, für sie aufzuschreiben - sich ihr mitzuteilen.
Dabei kann er sich ganz auf sie und auf das konzentrieren, was er ihr erzählen möchte.
Er hatte geduscht, sich eine Karaffe Wein bringen lassen und betrachtete das vor ihm liegende Hotel eigene Briefpapier.
Wie liebte sie es, diese unterschiedlichen Briefbögen zu betrachten; er wusste, sie hob seine Briefe auf.
Wohl nicht nur des Inhalts wegen und weil sie sie von ihm erhalten hatte; wohl auch, weil sie eine ausgeprägte Vorliebe für Briefpapier hatte.
Schon deshalb schaute er auf seinen Reisen meist, dass er ihr eine neue Briefpapier-Kassette für ihr "Papierfach" im Sekretär mitbringen konnte.
Wie liebte sie es, sich darin zu versenken, die einzelnen Kassetten zu betrachten, sie mit Händen und Blicken zu liebkosen. Viele davon waren auch von außergewöhnlicher Schönheit.
Briefpapier - wer liebt noch schönes Briefpapier? Sie, seine Anna!
Er versank einen Moment im Anblick des Gartens und dachte an sie - seine Anna, seine Liebe!
Wie sie sich, beide so jung und voller Pläne, begegneten; sie so beschwingt und fröhlich, mit einem Duft, der zu diesem phantasievollen, lebhaften Wesen passte.
Inzwischen war sie etwas molliger geworden, was er liebte, und auch ihr Duft hatte sich verändert.
Dieser hatte sich ihr angepasst, war mit ihr gereift; trug ihre eigenen, verborgenen Geheimnisse in sich.
Er träumte sich zu ihr und nahm sofort das Aroma reifer Birnen wahr, umgeben von der Frische der Mandarinen und Bergamotten. Koriander, schon früher ihr würziger Begleiter, fügt sich nahtlos und bereichernd ein.
Statt Ylang-Ylangs strahlender Lichter (noch in "Lettre à Anna" präsent), hat sich jetzt das Maiglöckchen einen führenden Platz neben einer Rosennote erobert, die weiblich-reif und sinnlich ist.
Es ist keine zierliche, helle Rosenblüte - nein, eine Rose in voller Schönheit, im Zenit ihrer Reife, steuert ihren Duft großzügig dieser Komposition bei.
Auch ihr Basisduft war inzwischen gereifter, sinnlicher geworden.
Patchouli nimmt man immer noch in gleichmäßig dahinschwebenden goldbraunen Duft-Schwaden wahr; auch die erdige Tiefe von Eichenmoos, ein wenig verstärkter als früher, findet sich wieder ein.
Allerdings hat sich die Grünnote von Vetiver, die in "Lettre à Anna" an dieser Stelle noch eine wichtige Rolle spielt, gänzlich zurückgezogen.
Dafür betritt Amber in harziger Wärme und goldener Sinnlichkeit diese Szene.
Damit wird aus der junge Anna nun wirklich ein reifes, liebenswertes und eine natürliche Sinnlichkeit ausstrahlenden Wesen.
Die einst fast jungfräulich geborene Aphrodite aus dem Gemälde von Botticelli ist zur verführerischen Venus gereift!
Von diesem, ihrem Duft umträumt, füllt er seinen Füllfederhalter, den sie ihm einmal, liebevoll verpackt schenkte, mit der siena-farbenen Tinte aus dem Fläschchen.
Wie lange hatte er gebraucht, bis er daran dachte, den Kolben vor jedem Flug zu leeren: wie oft war durch den Druckausgleich in den Flugzeugen die Tinte auf Hemd oder Sakko gelaufen; wie ungeduldig war sie immer gewesen, wenn wieder ein neuer Fleck zum Vorschein kam: seine Anna!
Lächelnd nahm er den Stift und schrieb: "Geliebtes Wesen, meine Frau ...!"
Im Gegensatz zu "Lettre à Anna" wurde dieses "Delicate" reifer und voller kreiert; allein schon durch die fehlenden Zitrusnoten ist dieser Duft nicht mehr ganz so jung und beschwingt.
Aber auch hier ist es ID Parfums/Isabel Derroisné sehr gut gelungen, ein überaus tragbarer Duftgeschöpf für jede Gelegenheit zu schaffen.
Die nicht mehr ganz junge, vielleicht auch nicht ganz so sportliche Frau, die sich "Lettre à Anna" bereits ein wenig entwachsen fühlt, könnte an dieser "erwachsen gewordenen Anna" ihre Freude habe.
Es ist ein Blumenduft, bei dem diese Blütenschönheiten sehr geschmackvoll in Frische und Sinnlichkeit eingebettet wurden.
Dass dessen Haltbarkeit nicht für den ganzen Tag reicht, stört mich nicht; ich erwarte es auch nicht.
Denn so ermöglicht es "Lettre à Anna Delicate", selbst ohne große Duschorgien zwischendurch, einen, einer anderen Gelegenheit angepassten Duft aufzulegen.
Manchmal ist ein schneller Chamäleon-artiger Wechsel der Garderobe und des Duftes nötig.
Wir Frauen können das sehr gut!
Beide "Anna"-Duftgemälde sind wunderschön weiblich: sie machen Freude, lassen lächeln und umgeben mit einer Beschwingtheit, die die Sonne scheinen lässt.
Es muss nicht immer eine mächtige Duftexplosion sein; manchmal reicht auch das Gefühl einer leichten Berührung, um einen vorher grauen Tag zu adeln.
"Lettre à Anna Delicate" ist bei mir eingezogen, nachdem ich die leichtere Variante "Lettre à Anna" kennenlernen durfte.
Zwei großartige Frauen bereichern somit mein Leben!
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Gelis
Serenissima
