06.06.2013 - 14:16 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Sehr hilfreiche Rezension
12
Mit Verlaub: eine Zumutung!
Veilchen sind etwas Wunderbares.
Zart und klein und violett und herzallerliebst duften sie sich in mein Herz, mal mystisch-kühl wie in "The Unicorn Spell", dann wieder sanft-pudrig wie in Andrea Maacks "Smart" oder nostalgisch-zeitreisend wie in Detailles "1905" – immer hat das Veilchen etwas Anrührendes, Zerbrechliches und zugleich so Starkes, das auf mich unwiderstehlich wirkt.
Gut, Veilchenpastillen müssen es nicht unbedingt sein, aber sonst – doch, doch, sehr gern.
So war ich denn auch recht gespannt auf "Violet Disguise", das verschleierte oder – je nach Interpretation – verkleidete Veilchen.
Maienmonat und Abendluft fanden sich in der Pyramide – Zutaten, die so ernst gemeint zwar nicht sein konnten, die jedoch meinen sorgsam gehüteten romantischen Nerv trafen und mich ein filigranes, zart florales und eher mädchenhaftes Wässerchen erwarten ließen, für maximal Siebzehnjährige in weißen Baumwollkleidern mit Blumenkränzen im Haar, verträumt Ausschau haltend nach dem Prinzen auf dem weißen Pferd.
Hach ja.
Von wegen.
Sollte in diesem Eau tatsächlich ein Veilchen verarbeitet worden sein, ein einzelnes winzig kleines nur, so hält es sich in der Tat gut verborgen.
"Violet Disguise" sticht mir mit einer äußerst synthetischen, unmittelbar körperliches Unwohlsein auslösenden olfaktorischen Lanzette in die Nase, boxt mir in den Magen und weckt wie schon ihre Schwester, die schreckliche Orchidee, den Sofort-abschrubb-Reflex, dem ich auch hier mit Mühe widerstehe.
Ganz so schlimm, wie ich es empfinde, kann es doch nicht sein, wie mich der Blick auf die Rezensionen meiner Vorkommentatoren beschwichtigen will – stimmt, es wird noch schlimmer.
Eine merkwürdig säuerlich-alkoholische Note kristallisiert sich heraus und weckt stärkste Assoziationen an Erbrochenes – an diesem Punkt sträuben sich mir die Haare und ich muß sehr an mich halten, um nicht doch zum Waschbecken zu eilen und dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Zum Glück kehrt "Violet Disguise" jedoch sehr bald zur undefinierbaren Synthetiksüße zurück – ich kann fruchtige Noten vage erahnen, jedoch nicht eindeutig bestimmen, und von einem Veilchen ist weit und breit nichts zu riechen.
Nach wie vor empfinde ich den Geruch als sehr unangenehm, zeigt mein Magen sich über das Experiment nicht erfreut – und auch meine Hoffnung auf geringe Haltbarkeit, wie von Ergoproxy ausgelobt, zerschlägt sich von Stunde zu Stunde mehr.
Tatsächlich hält sich "Violet Disguise" auf meiner Haut bis zum folgenden Morgen – bis dahin ist die Basis zwar dezenter, wärmer und weicher geworden, doch eine wirkliche Empfehlung kann ich zu keinem Zeitpunkt aussprechen.
Josh Meyer hat mit "Bull's Blood" und "Memoirs of a Trespasser" eindrucksvoll gezeigt, daß er durchaus in der Lage ist, tragbare und sogar gute Parfums zu creieren – aber leider mit den beiden mir bisher bekannten Blumendüften auch wirkliche Zumutungen.
Zart und klein und violett und herzallerliebst duften sie sich in mein Herz, mal mystisch-kühl wie in "The Unicorn Spell", dann wieder sanft-pudrig wie in Andrea Maacks "Smart" oder nostalgisch-zeitreisend wie in Detailles "1905" – immer hat das Veilchen etwas Anrührendes, Zerbrechliches und zugleich so Starkes, das auf mich unwiderstehlich wirkt.
Gut, Veilchenpastillen müssen es nicht unbedingt sein, aber sonst – doch, doch, sehr gern.
So war ich denn auch recht gespannt auf "Violet Disguise", das verschleierte oder – je nach Interpretation – verkleidete Veilchen.
Maienmonat und Abendluft fanden sich in der Pyramide – Zutaten, die so ernst gemeint zwar nicht sein konnten, die jedoch meinen sorgsam gehüteten romantischen Nerv trafen und mich ein filigranes, zart florales und eher mädchenhaftes Wässerchen erwarten ließen, für maximal Siebzehnjährige in weißen Baumwollkleidern mit Blumenkränzen im Haar, verträumt Ausschau haltend nach dem Prinzen auf dem weißen Pferd.
Hach ja.
Von wegen.
Sollte in diesem Eau tatsächlich ein Veilchen verarbeitet worden sein, ein einzelnes winzig kleines nur, so hält es sich in der Tat gut verborgen.
"Violet Disguise" sticht mir mit einer äußerst synthetischen, unmittelbar körperliches Unwohlsein auslösenden olfaktorischen Lanzette in die Nase, boxt mir in den Magen und weckt wie schon ihre Schwester, die schreckliche Orchidee, den Sofort-abschrubb-Reflex, dem ich auch hier mit Mühe widerstehe.
Ganz so schlimm, wie ich es empfinde, kann es doch nicht sein, wie mich der Blick auf die Rezensionen meiner Vorkommentatoren beschwichtigen will – stimmt, es wird noch schlimmer.
Eine merkwürdig säuerlich-alkoholische Note kristallisiert sich heraus und weckt stärkste Assoziationen an Erbrochenes – an diesem Punkt sträuben sich mir die Haare und ich muß sehr an mich halten, um nicht doch zum Waschbecken zu eilen und dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Zum Glück kehrt "Violet Disguise" jedoch sehr bald zur undefinierbaren Synthetiksüße zurück – ich kann fruchtige Noten vage erahnen, jedoch nicht eindeutig bestimmen, und von einem Veilchen ist weit und breit nichts zu riechen.
Nach wie vor empfinde ich den Geruch als sehr unangenehm, zeigt mein Magen sich über das Experiment nicht erfreut – und auch meine Hoffnung auf geringe Haltbarkeit, wie von Ergoproxy ausgelobt, zerschlägt sich von Stunde zu Stunde mehr.
Tatsächlich hält sich "Violet Disguise" auf meiner Haut bis zum folgenden Morgen – bis dahin ist die Basis zwar dezenter, wärmer und weicher geworden, doch eine wirkliche Empfehlung kann ich zu keinem Zeitpunkt aussprechen.
Josh Meyer hat mit "Bull's Blood" und "Memoirs of a Trespasser" eindrucksvoll gezeigt, daß er durchaus in der Lage ist, tragbare und sogar gute Parfums zu creieren – aber leider mit den beiden mir bisher bekannten Blumendüften auch wirkliche Zumutungen.
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