ErhanSaceros
11.09.2021 - 17:25 Uhr
4
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft

Bezugslose - Le(i)der nicht

Im Auftakt erinnert mich die dezente Ledernote an die von Le Male Essence. Elegant und süßlich, kombiniert mit mysteriösem, aromatischem Rauch. Auch nehme ich bei der Süße ähnliche "Vibes" von Tom Ford's Noir Extreme wahr, will jetzt damit aber keinesfalls auf einen Duftzwilling andeuten. Insgesamt wirkt das alles reif, anziehend und schick, jedoch hat man gar nichts von Fetisch und Leder(sex) im Sinne. Dafür ist die Ledernote wirklich viel zu dezent. Und das ändert sich auch im Übergang zur Herznote gar nicht. Der Duft wirkt zwar ein wenig dunkel und sanft rauchig, aber die dargestellte Süße ist nun viel zu zahm und lieblich, auch wenn die behutsam eingesetzte Milchnote der Süße einen einzigartigen Geschmack verleiht. Die Süße ist sehr fein: nicht dick, nicht klebrig, sondern dünnflüssig und trotzdem greifbar.
Nach zwei Stunden macht sich schon die Basisnote breit. Rauch, Leder und Co. verschwinden schrittweise ganz schnell, bis eine langweilige, harzig-matte, herb-süße, dezent säuerliche "Schein-Ledernote" erscheint (Styrax?). Diese ist ab jetzt für Stunden alleine präsent und bleibt körpernah.

Insgesamt eine recht enttäuschende Komposition, vor allem wenn man den Namen auch in Betracht zieht. Der Duft punktet eigentlich nur in den ersten zwei Stunden, bevor es seinen besonderen Charakter verliert. Aber auch mit diesen besonderen Charakter befindet sich der Duft überhaupt nicht im Leder-Genre. Bei so einem provokativen und anspruchsvollen Namen, hätte man viel mehr "Schwarz", Gummi und Leder einbringen können.
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