09.02.2016 - 05:29 Uhr
TIA1971
34 Rezensionen
TIA1971
Hilfreiche Rezension
5
Klassisch und zeitlos, (fast) alterslos aber bitte immer elegant
Beim Testen dieses Duftes habe ich sofort zwei Bilder vor Augen:
Die Gattin meines werten – leider bereits verstorbenen Seniorchefs – und die Konsulin Buddenbrook. Ich bin nicht sehr bewandert, was klassische Musik anbetrifft, aber klassisch trifft für mich in diesem Fall trotzdem zu und zwar sowohl auf die Gattin meines Chefs als auch auf die Frau Konsulin Buddenbrook und beide verbinde ich sofort mit diesem Duft.
Ich habe ganz bewusst den Duft nicht zuerst hier herausgesucht, bewusst mir nicht die Pyramide angesehen und wollte einfach mal meine Gedanken dazu niederschreiben und eventuell einen Kommentar daraus machen, obwohl mir bereits der Name dieses Parfums Ehrfurcht abnötigt, da ich nicht in der Lage bin, ihn mit Musik in Verbindung zu bringen.
Gleich nach Aufsprühen dieses Duftes ist mir nämlich eines klar:
Als Schülerin einer weiterführenden Lübecker Schule waren natürlich „Die Buddenbrooks“ von Thomas Mann Pflichtlektüre und ich weiß noch genau, dass ich beim lesen der Zeile „…ein Hauch von Patschuli…“ mich gefragt habe: „Was um Himmels Willen ist Patschuli? Wie riecht Patschuli?“ Mitte der 80er Jahre war das nicht unbedingt leicht herauszubekommen, aber die Frage hat mich nicht wieder losgelassen und als ich dann im Jahre 1989 meine Ausbildung begann und somit tagtäglich an einer Parfümerie vorbei musste, sah ich meine Chance gekommen, um endlich etwas darüber herauszufinden und tat das auch mit Begeisterung. Seitdem verbinde ich, sobald ich irgendwo auch nur Patschuli (als Anmerkung: damals wie heute die korrekte deutsche Schreibweise) wahrnehme jeden Duft zunächst mit der Konsulin Buddenbrook, habe diese Textzeile vor Augen.
Ich verbinde diesen Duft mangels eigener Kenntnisse somit also nicht mit klassischer Musik, aber wohl mit Damen, die in meinen Augen als „klassisch“ zu bezeichnen sind. Moschus ist für mich unverkennbar ebenfalls enthalten, Rosen bzw. andere Blüten und Hölzer vermute ich sollten enthalten sein, aber ich erkenne immer nur Sandelholz irgendwo heraus, andere Hölzer nie und so ist das auch hier der Fall. Sandelholz wohl eher nicht, welche Hölzer sonst, entzieht sich meiner Kenntnis.
Dieses Parfum ist für mich nicht an Jahres- und/oder Tageszeiten gebunden, wohl aber an einem bestimmten Typ Trägerin.
Klassisch elegant gekleidet, eine Dame wie die Konsulin Buddenbrook oder aber die Gattin des Seniorchefs, ehemalige Studienrätin in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts an einem unserer damals noch reinen Mädchen-Gymnasien. Immer elegant, aber nie „overdressed“ wie man es heute sagen würde. Immer eine gerade Haltung, nie laut aber immer bestimmt und voller Durchsetzungskraft und immer und jederzeit Herrin der jeweiligen Lage, das verbinde ich mit einer Dame, die diesen Duft tragen kann und, auch wenn ich dieses Wort wirklich nie benutzen wollte so muss ich es hier doch, weil einige ansonsten mit dieser Beschreibung nichts anfangen können, KEIN OMADUFT! (leider ist dieses Unwort häufig im Zusammenhang mit – für mich klassischen, meist sandelholzhaltigen – Düften zu lesen).
M. E. kein Duft für Turnschuhträger. In der heutigen Zeit sicher auch mal zur Jeans, aber bitte mit klassischer weißer, mit viel „good Will“ auch hellblauer Bluse und unbedingt klassisch elegantem Schuhwerk, hochwertigem, aber dezentem Schmuck, so stelle ich mir die Träger dieses Duftes vor und sie darf gerne die Twens bereits hinter sich gelassen haben.
Nun zum Ende meines Kommentars werfe ich einen Blick auf die „Duftpyramide“ und nun weiß ich auch, warum ich keine große Veränderung wahrnehmen kann. Alles was enthalten ist scheint von Anfang an präsent und bleibt dieses auch, evtl. mit einer ganz leichten Veränderung zum Schluss hin, was aber wiederum zur Beschreibung der Frau Konsulin passt: Die Beschreibung bezieht sich im Buch auf den "Auftritt" der Frau Konsulin am Weihnachtsabend und ja, hier ist für mich die Mandarine zu vernehmen, welche von mir unweigerlich mit Weihnachten verbunden ist ebenso wie ein opulent geschmückter Weihnachtsbaum.
In der „Pyramide“ finden sich also Patschuli und Moschus, was auch nicht wirklich schwer heraus zu riechen war. Nichts von dem, was aufgeführt ist, könnte ich wirklich einzeln herausriechen, sondern eben nur vermuten, weil – und nun mache ich doch noch einen klitzekleinen Schwenker in Richtung Musik – Patschuli und Moschus einfach "tonangebend" sind, alles andere "untermalt“ diesen für mich wundervollen Duft, den ich persönlich wohl nie tragen würde, nur ganz eventuell mal zu einem ganz besonderen Anlass, wenn ich wirklich gut und elegant gekleidet bin, ansonsten würde ich mich mit diesem Duft „overdressed“ fühlen.
Diesen Duft zu tragen will m.E. gut überlegt sein und sollte wirklich zur Trägerin passen, alles andere würde auf die eine oder andere Weise das „Gesamtbild“ angreifen und unglaubwürdig machen und so möchte ich auch die Studienrätin von heute bitten:
„Falls Sie doch mal in bequemeren Schuhen mit Ihren Kindern durch einen Freizeitpark gehen, empfehle ich zu diesem Anlass auch einen "bequemeren" Duft."
Er hat eine ordentliche Haltbarkeit, die gut einen „Unterrichtsvormittag“ durchhält und auch die Sillage ist angenehm, aber nicht zu verachten und es sollte die Dosierung – wie üblich bei solchen Düften – keinesfalls außer Acht gelassen werden.
Die Gattin meines werten – leider bereits verstorbenen Seniorchefs – und die Konsulin Buddenbrook. Ich bin nicht sehr bewandert, was klassische Musik anbetrifft, aber klassisch trifft für mich in diesem Fall trotzdem zu und zwar sowohl auf die Gattin meines Chefs als auch auf die Frau Konsulin Buddenbrook und beide verbinde ich sofort mit diesem Duft.
Ich habe ganz bewusst den Duft nicht zuerst hier herausgesucht, bewusst mir nicht die Pyramide angesehen und wollte einfach mal meine Gedanken dazu niederschreiben und eventuell einen Kommentar daraus machen, obwohl mir bereits der Name dieses Parfums Ehrfurcht abnötigt, da ich nicht in der Lage bin, ihn mit Musik in Verbindung zu bringen.
Gleich nach Aufsprühen dieses Duftes ist mir nämlich eines klar:
Als Schülerin einer weiterführenden Lübecker Schule waren natürlich „Die Buddenbrooks“ von Thomas Mann Pflichtlektüre und ich weiß noch genau, dass ich beim lesen der Zeile „…ein Hauch von Patschuli…“ mich gefragt habe: „Was um Himmels Willen ist Patschuli? Wie riecht Patschuli?“ Mitte der 80er Jahre war das nicht unbedingt leicht herauszubekommen, aber die Frage hat mich nicht wieder losgelassen und als ich dann im Jahre 1989 meine Ausbildung begann und somit tagtäglich an einer Parfümerie vorbei musste, sah ich meine Chance gekommen, um endlich etwas darüber herauszufinden und tat das auch mit Begeisterung. Seitdem verbinde ich, sobald ich irgendwo auch nur Patschuli (als Anmerkung: damals wie heute die korrekte deutsche Schreibweise) wahrnehme jeden Duft zunächst mit der Konsulin Buddenbrook, habe diese Textzeile vor Augen.
Ich verbinde diesen Duft mangels eigener Kenntnisse somit also nicht mit klassischer Musik, aber wohl mit Damen, die in meinen Augen als „klassisch“ zu bezeichnen sind. Moschus ist für mich unverkennbar ebenfalls enthalten, Rosen bzw. andere Blüten und Hölzer vermute ich sollten enthalten sein, aber ich erkenne immer nur Sandelholz irgendwo heraus, andere Hölzer nie und so ist das auch hier der Fall. Sandelholz wohl eher nicht, welche Hölzer sonst, entzieht sich meiner Kenntnis.
Dieses Parfum ist für mich nicht an Jahres- und/oder Tageszeiten gebunden, wohl aber an einem bestimmten Typ Trägerin.
Klassisch elegant gekleidet, eine Dame wie die Konsulin Buddenbrook oder aber die Gattin des Seniorchefs, ehemalige Studienrätin in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts an einem unserer damals noch reinen Mädchen-Gymnasien. Immer elegant, aber nie „overdressed“ wie man es heute sagen würde. Immer eine gerade Haltung, nie laut aber immer bestimmt und voller Durchsetzungskraft und immer und jederzeit Herrin der jeweiligen Lage, das verbinde ich mit einer Dame, die diesen Duft tragen kann und, auch wenn ich dieses Wort wirklich nie benutzen wollte so muss ich es hier doch, weil einige ansonsten mit dieser Beschreibung nichts anfangen können, KEIN OMADUFT! (leider ist dieses Unwort häufig im Zusammenhang mit – für mich klassischen, meist sandelholzhaltigen – Düften zu lesen).
M. E. kein Duft für Turnschuhträger. In der heutigen Zeit sicher auch mal zur Jeans, aber bitte mit klassischer weißer, mit viel „good Will“ auch hellblauer Bluse und unbedingt klassisch elegantem Schuhwerk, hochwertigem, aber dezentem Schmuck, so stelle ich mir die Träger dieses Duftes vor und sie darf gerne die Twens bereits hinter sich gelassen haben.
Nun zum Ende meines Kommentars werfe ich einen Blick auf die „Duftpyramide“ und nun weiß ich auch, warum ich keine große Veränderung wahrnehmen kann. Alles was enthalten ist scheint von Anfang an präsent und bleibt dieses auch, evtl. mit einer ganz leichten Veränderung zum Schluss hin, was aber wiederum zur Beschreibung der Frau Konsulin passt: Die Beschreibung bezieht sich im Buch auf den "Auftritt" der Frau Konsulin am Weihnachtsabend und ja, hier ist für mich die Mandarine zu vernehmen, welche von mir unweigerlich mit Weihnachten verbunden ist ebenso wie ein opulent geschmückter Weihnachtsbaum.
In der „Pyramide“ finden sich also Patschuli und Moschus, was auch nicht wirklich schwer heraus zu riechen war. Nichts von dem, was aufgeführt ist, könnte ich wirklich einzeln herausriechen, sondern eben nur vermuten, weil – und nun mache ich doch noch einen klitzekleinen Schwenker in Richtung Musik – Patschuli und Moschus einfach "tonangebend" sind, alles andere "untermalt“ diesen für mich wundervollen Duft, den ich persönlich wohl nie tragen würde, nur ganz eventuell mal zu einem ganz besonderen Anlass, wenn ich wirklich gut und elegant gekleidet bin, ansonsten würde ich mich mit diesem Duft „overdressed“ fühlen.
Diesen Duft zu tragen will m.E. gut überlegt sein und sollte wirklich zur Trägerin passen, alles andere würde auf die eine oder andere Weise das „Gesamtbild“ angreifen und unglaubwürdig machen und so möchte ich auch die Studienrätin von heute bitten:
„Falls Sie doch mal in bequemeren Schuhen mit Ihren Kindern durch einen Freizeitpark gehen, empfehle ich zu diesem Anlass auch einen "bequemeren" Duft."
Er hat eine ordentliche Haltbarkeit, die gut einen „Unterrichtsvormittag“ durchhält und auch die Sillage ist angenehm, aber nicht zu verachten und es sollte die Dosierung – wie üblich bei solchen Düften – keinesfalls außer Acht gelassen werden.
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