27.08.2019 - 15:09 Uhr
Meggi
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Allmählich Ebbe
‚Eau de Patou‘ enthält manches, worum ich gemeinhin einen Bogen mache. Nicht in Sachen Papierform, sondern vom tatsächlichen Auftritt her. Umso verblüffter war ich, dass meine Probe allmählich zur Neige ging, obwohl sie sehr großzügig befüllt gewesen war (vielen Dank an Gerdi!). Warum hatte ich mir den Duft wieder und wieder vorgenommen?
Schließlich mag ich doch eigentlich keine Lavendelseife. Erst recht keine, die bald derart bittergrün unterfüttert wird, dass ich unwillkürlich an die grüne Seife denken muss, die früher auf den Schul-Toiletten aus den Automaten mit den Dreh-Rädchen darunter krümelte (gibt’s bestimmt nirgends mehr, die Älteren werden sich allerdings erinnern).
Und auf jene Art von Süße, die ich (und nur ich!) mit (der anscheinend allein in meinem Vorgarten befindlichen Sorte) Maiglöckchen verbinde, verzichte ich üblicherweise, selbst bei subtiler Mitwirkung wie im vorliegenden Fall. Für alle anderen: Ich rede von einer Spur schwülstiger Süße floraler Abkunft.
Die Zitrusfrucht darf – wenn schon, denn schon – bei solchem pyramidalen Gewicht meines Erachtens gerne etwas spritziger wirken, statt primär den Reinlich-Part zu stützen und phasenweise gar das Thema Scheuerpulver zu touchieren.
Ein Fortgang, bei dem ich irgendwann auf Lavendel-Honig und weißen Moschus verfalle, steht auch nicht auf meiner Mag-ich-Liste und die sachte Cremigkeit mit den grünen Einsprengseln am Nachmittag ebenso wenig.
Ich könnte nun auf den völlig unerwarteten, geradezu animalisch-stinkigen Dreh zum Abend hin verweisen, welcher dem Ganzen quasi auf den letzten Drücker eine neue und überraschende Wendung verpasst. Da gibt – jedenfalls vermute ich das – die Orangenblüte noch einmal alles und entwickelt sozusagen Plantalik.
Das wäre indes zu einfach, unterstellte gleichsam eine mehr oder minder billige Pointe nach zähem Weg dorthin. Aber so ist es nicht, ‚Eau de Patou’ benötigt keinen rechtfertigenden Rückblick. In Wahrheit vermochte er doch bereits über Tag, mich still und heimlich für sich einzunehmen. Die feine, geschmackvoll erfrischende Zusammenstellung, die ohne jede Effekthascherei daherkommt, hat schlichtweg Stil, das muss selbst der den dargebotenen Einzelheiten nicht eben Zugeneigte einschränkungslos anerkennen.
Schließlich mag ich doch eigentlich keine Lavendelseife. Erst recht keine, die bald derart bittergrün unterfüttert wird, dass ich unwillkürlich an die grüne Seife denken muss, die früher auf den Schul-Toiletten aus den Automaten mit den Dreh-Rädchen darunter krümelte (gibt’s bestimmt nirgends mehr, die Älteren werden sich allerdings erinnern).
Und auf jene Art von Süße, die ich (und nur ich!) mit (der anscheinend allein in meinem Vorgarten befindlichen Sorte) Maiglöckchen verbinde, verzichte ich üblicherweise, selbst bei subtiler Mitwirkung wie im vorliegenden Fall. Für alle anderen: Ich rede von einer Spur schwülstiger Süße floraler Abkunft.
Die Zitrusfrucht darf – wenn schon, denn schon – bei solchem pyramidalen Gewicht meines Erachtens gerne etwas spritziger wirken, statt primär den Reinlich-Part zu stützen und phasenweise gar das Thema Scheuerpulver zu touchieren.
Ein Fortgang, bei dem ich irgendwann auf Lavendel-Honig und weißen Moschus verfalle, steht auch nicht auf meiner Mag-ich-Liste und die sachte Cremigkeit mit den grünen Einsprengseln am Nachmittag ebenso wenig.
Ich könnte nun auf den völlig unerwarteten, geradezu animalisch-stinkigen Dreh zum Abend hin verweisen, welcher dem Ganzen quasi auf den letzten Drücker eine neue und überraschende Wendung verpasst. Da gibt – jedenfalls vermute ich das – die Orangenblüte noch einmal alles und entwickelt sozusagen Plantalik.
Das wäre indes zu einfach, unterstellte gleichsam eine mehr oder minder billige Pointe nach zähem Weg dorthin. Aber so ist es nicht, ‚Eau de Patou’ benötigt keinen rechtfertigenden Rückblick. In Wahrheit vermochte er doch bereits über Tag, mich still und heimlich für sich einzunehmen. Die feine, geschmackvoll erfrischende Zusammenstellung, die ohne jede Effekthascherei daherkommt, hat schlichtweg Stil, das muss selbst der den dargebotenen Einzelheiten nicht eben Zugeneigte einschränkungslos anerkennen.
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