Collection Héritage - Eau de Patou 2013

Version von 2013
Gerdi
11.02.2017 - 10:54 Uhr
20
Top Rezension
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Zauber des Vergangenen

Definitiv handelt es sich nicht um ein "Eau", sondern es ist laut Verpackung ein Eau de Toilette.
Und zitrisch/frisch, wie hier angegeben, empfinde ich den Duft keinesfalls.
Vielmehr wirken die genannten Früchte eher wie getrocknet (aber nicht kandiert).
Kaum zitrisch, dunkel, leicht salzig, und es gibt Hautnuancen!
Ähnlich wie Galbanum, rieche ich eine zarte, sehr ernste Bitterkeit, die dem Duft sofort eine enorme Tiefe verleiht!
Die Sillage ist dabei durchaus dezent.
Eine Empfehlung für Frühjahr und Sommer bleibt das Parfum gleichwohl!

Nach ca. 5 Stunden zeigt sich der Lavendel ohne jede ätherische Anmutung, sondern wie getrocknet.
Wie duftendes Heu.
Und, Ja! Es sind die typischen Cumarin-Nuancen, die diese balsamische Cremigkeit erzeugen.
Das Parfum bleibt dabei immer hautnah, ist aber bis auf 15 cm Abstand gut wahrzunehmen.

Nach rund sieben Stunden wandelt sich der Duft nochmals zu einem lichten gold-braun, ohne das ich irgendwelche Duftstoffe zuordnen kann.
Lediglich die anfänglich gerochenen Zitrusnoten flackern wieder auf, geben nun die Ahnung von Frische, von sonnengebräunter Haut und ein wenig vom beginnenden Sommer!

Der Duft ist ein fabelhafter Alltagsbegleiter, der mich an die alten Klassiker Jicky, Vol de Nuit, oder Phul-Nana erinnert.

Das Parfum ist eine perfekt gelungene, kongeniale Neuschöpfung.
Von einer Reformulierung kann man hier nicht sprechen, da ein Großteil der historischen Inhaltsstoffe fehlt.
Dennoch duftet Eau de Patou nicht wie jenes aus den 1970er Jahren, sondern hat, ebenso wie alle weiteren Parfums der Neuauflage "Collection Héritage" von Thomas Fontaine, etwas an sich, das noch immer die Handschrift Jean Patous erahnen lässt, und somit den Zauber des Vergangenen!
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