Le Mâle Le Parfum 2020

FabianO
14.11.2020 - 05:51 Uhr
27
Wenig hilfreiche Rezension
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft

Tatsächlich: Das Schwülstigste aus aller Süße, kombiniert mit "Axe Alaska"

Um nicht als Plagiateur durchs Raster zu rutschen - Hajo21 hat unten schon diesen Bezug hergestellt, aber auf den Zug springe ich gerne auf.
Ich hatte es fast befürchtet, dass dieses weihnachtliche Zuckerbombardement mit ebenjenen gerade erwähnten Begleiterscheinungen in die vordere(!) Spitze der Herren-Rangliste fliegen würde.

Nein, ich gebe es zu, es schüttelt mich bei "Le Mâle Le Parfum". Das Original ist ja fraglos ein Klassiker geworden, den ich auch zu üppig, zu süß finde, der aber irgendwie einen klaren Fingerabdruck hinterlässt.

Hier aber treffen gleich zwei krasse Gegenströmungen aufeinander, die ich wahrlich olfaktorisch nervtötend finde: Einerseits das Zuckerbombardement aus viel, viel Kardamom und reichlich Vanille, dazu noch verpuderte Iris. Die Vanille nehme ich extrem künstlich wahr, plakativ und unnatürlich. Kardamom kann wohldosiert sehr schön sein, schlägt einem hier aber mit dem Gummihammer auf die Omme, als hätte man 3 Lockdown-Feuerzangenbowlen rasch vernascht.

Und dann ist da - ja, leider als Antipode - dieser Unterton, der wirklich an das billige, etwas säuerlich-aqautische "Alaska"-Duschgel von Axe erinnert, auf das ich als Teenie mal ganz scharf war, dessen Qualität man dann aber rasch entlernt hat. Diese Billig-Labor-Stilistik, gekoppelt mit einem Overkill an überfrachtet süßem Vorweihnachtsgenasche, sind einfach nur heftig in der Nase und selbst schmal dosiert brutal.

Nein, ich widerspreche heftig den Lobeskanonaden, die hier überschwänglich verbreitet werden. Das möchte ich kein zweites Mal mehr riechen....
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