Afghane von Jean d'Estrées
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8.4 / 10 10 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jean d'Estrées für Damen, erschienen im Jahr 1979. Der Duft ist blumig-animalisch. Es wurde zuletzt von SNC Perma vermarktet.
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Duftrichtung

Blumig
Animalisch
Harzig
Chypre
Orientalisch

Duftnoten

blumige Notenblumige Noten holzige Notenholzige Noten würzige Notenwürzige Noten AmberAmber
Bewertungen
Duft
8.410 Bewertungen
Haltbarkeit
7.910 Bewertungen
Sillage
6.610 Bewertungen
Flakon
6.86 Bewertungen
Eingetragen von Terra, letzte Aktualisierung am 15.09.2021.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Yesterday once more (The Carpenters)
When I was young
I'd listen to the radio
Waiting for my favorite songs
When they played I'd sing along
It made me smile
Those were such happy times
And not so long ago
How I wondered where they'd gone
But they're back again
Just like a long last friend
All the songs I loved so well
Every Sha-la-lala
Every Wo-o-wo-o
Still shines
Every shing-a-ling-a-ling
That they_re startin' to sing's
So fine
When they get to the part
Where he's breakin' her heart
It can really make me cry
Just like before
It's yesterday once more!

Wer erinnert sich noch ebenso deutlich wie ich an diesen Song der damals so berühmten (heute leider fast vergessenen) "Carpenters"?
Ich höre sie heute noch sehr gern; Karens unbeschreibliche Stimme verursacht mir immer wieder Gänsehaut!

Der erste Kontakt mit "Afghane" katapultierte mich zurück in diese Zeit.
Eine Zeit, in der ich jung war; nach fast zwei Jahren gerade wieder zurück in der Stadt.
Vorher war ich beruflich auf Montage in der DDR; wir pendelten regelmäßig, nur die Wochenenden wurden zuhause verbracht.
So begann Ende der siebziger Jahre eine ganz andere Zeitrechnung für mich.
Ich lernte meine Wohnung erst einmal so richtig kennen und musste auch sonst erst wieder sesshaft werden.

"Afghane" erinnert an die weiten, bunt bedruckten Baumwollröcke, die manchmal so mühsam zu bügeln waren; an weiße "Carmenblusen", die neckisch beide Schultern freiließen - oder auch nicht.
Der eingearbeitete Gummizug machte es möglich, im Büro und in öffentlichen Verkehrsmitteln den Ausschnitt zu verkleinern (wer wird schon gern angepatscht?).
Dieser Duft erinnert einfach an endlos scheinende Sommer mit durchtanzten Nächten und etwas schweren Köpfchen am anderen Morgen, zu viel Alkohol, zu viele Zigaretten!
Und die Füßchen in den leichten Trittchen mit den hohen Absätzen taten weh; durchgetanzt waren die Sohlen nicht; es fühlte sich aber manchmal fast so an!

Auch ich treffe wie Yatagan zuerst die hier etwas seifig auftretenden Aldehyde; aber dieser Eindruck vergeht sehr schnell. Ihr unnachahmliches Leuchten stellt sich gleich darauf wieder klar und rein ein.
Blumen, ich tippe auf Gartennelken und viele weiße blühende Blütenwesen, mit Sicherheit ist Jasmin dabei, treten so machtvoll auf, wie wir es damals mochten.
Hölzer, hier noch nicht aus dem Baumarkt, sondern abgelagert aus den Wäldern: helle Buche scheint edel zu duften. Ich liebe Kaminfeuer mit Buchenholz; vielleicht ist daher die Sympathie hier so groß.
Gewürze, wie Nelken - passend zu den blumigen Akzenten, Muskat und ein bisschen Zimt schmeicheln meinen Sinnen.
Auch erdiges Eichenmoos und würziger, schwerer Weihrauch heben ihre Köpfe: sie spielen mit im Reigen dieser aufregenden, wenn auch heute für viele etwas antiquiert wirkenden Duftkomposition.
Das von Gerdi genannte "kleine Tierchen" als Dufthöhepunkt, erinnert an Zibet: animalisch brandet jetzt dadurch eine Leidenschaft auf, die bisher leise vor sich hin schlummerte.
"Afghane" wird zum "großen Kino": zusammen im Dunkel des Autos im Autokino genossen - war das nichts?
"Blockbuster" würde man das heute nennen und Autokinos - gibt es die überhaupt noch?
Ich bin zu alt und zu bequem geworden, um das noch zu prüfen!

Jedenfalls bietet mir "Afghane" ein Kopfkino, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hatte.
Ich bin überrascht, aber auch begeistert!
Die bunte Vergangenheit überrollt mich, wird nach einigem Zögern auch freudig begrüßt: wie konnte ich diese Zeit nur vergessen?

Die Haltbarkeit der Düfte dieser Epoche war eigentlich meist recht gewaltig; sie lebten mit uns, kamen gar nicht auf die Idee, sich nach wenigen Stunden schon aus dem Staub zu machen.
Sie waren treu und begleiteten durch Tage und Nächte. Morgens rochen sie manchmal ein wenig muffig; aber auch wir waren dann nicht mehr so ganz frisch!

"Afghane" war als großzügige Abfüllung in dem wunderschön dekorierten Geburtstagspäckchen: vielen Dank, meine Liebe!
Ich traute mich eigentlich erst gar nicht so recht ans Testen, wusste nicht, was mich erwartet!
Jetzt weiß ich es: "It's Yesterday once more!"
7 Antworten
6
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
0  
Drin ist, was drauf steht
ohne MissKitty`s Überschrift noch im Kopf zu haben, wollte ich eben tatsächlich die Gleiche benutzen :).

Auf jeden Fall hat sie mit ihrem ersten Duft Geschmack bewiesen, wie ich finde :).

Seifig ist Afghane bei mir nur in den ersten Sekunden nach dem Auftragen. Während der Alkohol verfliegt, kann ich etwas Scharf-Seifiges wahrnehmen. Danach folgt etwas ganz Klassisches, was ich leider immer noch nicht genau einordnen kann. Eine vergleichbare Kopfnote riecht man in Chypre Palatin, aber auch in vielen klassischen Damendüften. Lange dachte ich, Aldehyde seien verantwortlich. Jedoch empfinde ich diesen Auftakt beim Musk for Men von Jovan ebenso als besonders ausgeprägt, weshalb es auch eine bestimmte Art Moschus sein kann. Ich hoffe, einige von euch können sich ein Bild machen. Es ist warm, schwer und ein wenig schmutzig. Irgendwie wirkt es retro, aber irgendwie auch edel.

Ich konnte absolut nicht einordnen, ob Afghane ein Damen- oder Herrenduft ist, weil er gerade im Verlauf auch sehr krautige und holzige Akzente zeigt, wie ich sie eher aus klassischen Herrendüften wie Azzaro pH, Xeryus etc. kenne.

Hinzu kommt dann eine dichte, warme Harzigkeit. Da ist eine ganz minimale Süße, das könnten orientalische Trockenfrüchte sein. Der Duft ist nicht süß, doch in dieser Harzigkeit schwebt für mich eine leichte Süße von Trockenfrüchten ganz hintergründig mit. Das Harz wirkt deshalb trotzdem absolut nicht essbar. Ein wenig erinnert es mich auch an Räucherstäbchen und den Geruch von Haschisch, welches an Sommerabenden auf manchen Wiesen in der Luft liegt.

Afghane riecht trotzdem nicht wie ein Hippie-Duft. Über diese tiefe, dichte Harzigkeit legt sich diese bereits beschriebene Note aus dem Auftakt, die stets präsent bleibt, nur im Verlauf an Intensität verliert.

Eine süße oder nette Blumigkeit nehme ich wie MissKitty auch nicht wahr. Ich könnte mir aber vorstellen, dass hier hintergründig ein wenig Jasmin, Rose oder Tuberose eingearbeitet wurde. Eher weniger nett-blümelige, sondern recht betörende, einnehmende Blüten. Eine spezifische Blume kann ich jedoch auch nicht erriechen, sondern glaube einfach noch eine dunkle, blumige Note wahrzunehmen.

Afghane wird tatsächlich immer trockener, aber auch gleichsam anschmeichelnd und weich, mit für meine Nase auch ganz leicht animalischen Anklängen. Ich schätze ein wenig Castoreum ist verarbeitet.

Afghane hat eine hervorragende Haltbarkeit, zeigt sich bei mir aber recht zurückhaltend. Ich nehme ihn schnell in der Sillage kaum noch wahr, näher an den Hautstellen ist er jedoch lange deutlich riechbar. Das macht ihn für mich zu einem guten Alltagsduft, weil er lange hält, aber nie zu laut werden scheint.

Auch empfinde ich ihn als absolut unisextauglich. Holzig-krautige Nuancen und die herbe Harzigkeit dominieren bei mir weite Teile des Duftverlaufs, ebenso die Basis wirkt gleichsam anschmeichelnd und herb.

Herrje - ich hoffe, ich habe mich mit meinen blind versucht zu erriechenden Duftnoten nicht zu weit aus dem Fenster gewagt :). Aber ohne Angabe auf Richtigkeit, kann ich so vielleicht trotzdem manchen eine kleine Idee geben, wie Afghane riecht.

Er wirkt etwas weniger dicht und voll als die großen Kracher aus dieser Zeit und wenn ich von diesen Düften ähnlich viel benutze, rieche ich eben 10km gegen den Wind. Das ist bei Afghane alles anders.
Trotzdem glaube ich schon, dass er eine komplexe Komposition ist, die nur, wie MissKitty erwähnte, sehr dicht verwoben ist.
2 Antworten
6
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
MissKitty

17 Rezensionen
MissKitty
MissKitty
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Afghane - der Name ist Programm
Dieser Duft wurde 1979 meine erstes, selbst ausgesuchtes Parfum.
Vorher gab es Jacaranda, Janine D. und My Melody - doch die bekam ich als Geschenke, nicht weil ich sie mir ausgesucht hätte.

Was mich damals bewog in der Drogerie mit Parfum-Abteilung zu diesem Flakon zu greifen, weiß ich nicht mehr. War es die Verpackung (schwarz mit bunten "Flammen")? oder wurde ich tatsächlich beraten? - keine Ahnung.
Vielleicht hatte ich mich auch einfach schon durch alle sonstigen Tester geschnuppert (das tat ich damals - wusste ich doch nicht, dass die Nase irgendwann aufhört zu differenzieren oder das ich von solchem Übermaß Kopfschmerzen bekommen kann) und alleine dieser Duft gefiel mir?
Gäbe es das Geschäft noch heute, könnte ich schnurstracks auf den Punkt zeigen, wo "Afghane" stand - doch vermutlich gibt es den Laden schon lange nicht mehr.

Der Duft:
Afghane kommt direkt nach dem auftragen streng seifig-alkoholisch daher. Dann hat er auch eine ziemliche Silage.
Doch die Strenge weicht nach kurzer Zeit und er wird milder - vergleichbar mit dem Schaum der Seife.
Damit wird er dunkel, holzig-harzig. Blumen kann ich nicht identifizieren und wenn, dann wäre es nur deren Essenz - nichts süßes oder liebliches.
Mit der Zeit lichtet er sich ein immer mehr und verliert völlig die Strenge, um ganz wunderbar weich-ledrig zu werden. In dieser letzten Phase erinnert er mich an hellbraunes, butterweiches Wildleder.

Wie Terra in seinem Fahndungs-Aufruf vermutet, war dieser Duft damals nicht hochpreisig. (28,00 bis 32,00 DM?)
Er strotzt nicht vor Duftnoten - diese sind für meine Nase alle dicht miteinander verknüpft, wie ein guter Kelim.
Auf meiner Haut nehme ich ihn bis zu 8 Stunden wahr, dann allerdings nur noch sehr hautnah.

"Afghane" war und ist keinesfalls everybody's Darling.
Er ist eigentlich tatsächlich wie das Land, dessen Namen er trägt. Eher schroff und felsig. Dennoch wunderschön in seiner Stille und Weite in der ich mich verlieren und wiederfinden könnte, würde ich mich dorthin trauen.

In meiner Erinnerung ist das Ur-Magie Noire recht ähnlich, bleibt aber länger seifig mit mehr Silage.
4 Antworten

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Seifig-aldehydisch, stark floral, anheimelnd antiquiert. Der Duft funktioniert aus seinem Zeitbezug heraus, hätte heute wohl keine Chance.
2 Antworten
GelisGelis vor 4 Jahren
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Schöner Oldie: aldehydig, blumig, sanft lieblich-warm-würzig auslaufend. Gruß + Dank an Serenissima
0 Antworten
PlutoPluto vor 7 Jahren
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schwer greifbarer Duft, harzig und weich, leicht süß. Ohne Blumen, wohlig, aber sehr zart.
0 Antworten
SerenissimaSerenissima vor 6 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Duftreise in der Zeitmaschine: opulent old-fashioned, anmutig und elegant: schwingende Röcke mit Blumen und Volants, Carmenblusen und Charme
0 Antworten
GerdiGerdi vor 7 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Vintage-Wonne!
Warm, dunkel-vanillig, zitrisch, harzig, puderige weiße Blüten, ein kleines Tierchen im Finale.
0 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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