Sensations 2000 Eau de Toilette

Bee
30.08.2010 - 11:09 Uhr
13
Sehr hilfreiche Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft

Grenzwertig - Intensiv und betörend

Von Jil Sander Sensations habe ich vor einiger Zeit eine Probe in einer Parfümerie erhalten. Irgendwie hatte ich schon immer einen Hang zu Jil Sander Düften, auch wenn mein Zusammentreffen mit No. 4 aus dem gleichen Haus nicht ganz von Erfolg gekrönt war. Pure dagegen ist immer noch meine absolute Nummer 1. Es lag für mich also nahe, Sensations auszuprobieren und ich war auch recht angetan davon. Nun sind die 40 ml gut zur Hälfte aufgebraucht und ich stehe dem Duft inzwischen ambivalent gegenüber.

Von den fruchtigen Komponenten in der Kopfnote spüre ich nichts, es startet für meinen Geschmack gleich blumig und auch sehr nachhaltig betörend mit dem Jasmin. Für die erste Stunde bin ich mit dem intensiven Duft bedient und bin froh, dass ich alleine im Auto unterwegs bin. Allerdings hat man mir bei anderen Gelegenheiten noch nicht mitgeteilt, dass ich überparfümiert wäre. Ich möchte betonen, dass ich nur zwei Sprühstöße davon nehme, ansonsten würde ich wahrscheinlich umfallen.

Der Duft bleibt über die Zeit weiterhin warm und gehaltvoll und für mich wird er trotz der geringen Dosierung erst nach ca. zwei Stunden erträglich, was vielleicht zu negativ klingt, denn er ist nicht furchtbar, riecht nicht etwa grauslich, sondern er wird einfach schöner, wenn er länger auf der Haut verbleibt und er verliert Gott sei Dank, es sei mir verziehen, seine anfängliche Penetranz.

Das Vanillearoma der Tonkabohne kommt nicht stark hervor, aber das Holzige der Zeder gepaart mit Moschus und Amber haben alleine schon einen Kuschelfaktor, dem ich mich dann doch nicht entziehen kann. Vielleicht könnte man Sensations als leichteren orientalischen Duft bezeichnen, der für mich als sonstigen Frischefanatiker schon so dominant ist, dass ich ihn für mich persönlich als grenzwertig einstufen würde. Dezent ist etwas anderes. Mit Pure von Jil Sander hat er trotz Amber, Jasmin und Moschus keine für mich erkennbaren Gemeinsamkeiten.

Die Haltbarkeit ist außerordentlich gut. Ich nehme ihn nun nach neun Stunden immer noch wahr, ohne dass ich die Stelle, an der er aufgesprüht wurde, mit der Nase berühren muss.
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