27.12.2013 - 05:42 Uhr
Pluto
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Pluto
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20
Rococo – doch schöner, als ich dachte
Vor einigen Jahren bekam ich einen neuen Kollegen. Als mein Chef ihn vorstellte, dachte ich, oh, der ist nett und bestimmt schwul. Ich freute mich auf die Zusammenarbeit mit ihm, hatte ich doch viele Jahre zwei schwule Kollegen, die wie große Brüder für mich waren. Nun, selten liege ich mit meiner Menschenkenntnis daneben, aber hier lag ich komplett daneben, nett war der Kollege nur, wenn seine Welt in Ordnung war, d. h. er war entweder euphorisch oder schlecht gelaunt. Schwul war er auch nicht (überzeugt bin ich bis heute nicht), er war verheiratet, obschon nicht glücklich (darauf ließen seine bösartigen Äußerungen über seine Frau schließen) und in seinem Verhalten war er fraulicher als jede Frau. Nach einer Woche bestückte er die Herrentoilette mit Raumduft und Sagrotan, (weiß ich, weil das die Herren Kollegen tratschten und er die Kosten hierfür von mir aus der Kasse bekam), er kannte 1000 Schuhmarken, wurde aus nichtigen Anlässen hysterisch, besaß zig verschiedene Cremes, hielt mir einen Vortrag, wie wichtig es ist, seine Füße zweimal täglich einzucremen und er ließ auch schon mal einen Locher fliegen. Nein, er war nicht nett, lachte ich mit dem Chef auf dem Flur war ich eine Schleimerin, sagte unser Chef, Frau C. das war gute Arbeit, murmelte er: Frauen, die haben’s leicht. Eine Kollege sagte Jahre später, wäre er schwul gewesen, hätte ich ihn vielleicht gemocht.
Sorry für das lange Vorgeplänkel, aber diese Geschichte gehört zu Rococo, denn ich hatte lange Zeit eine Aversion gegen diesen Duft, da dieser Kollege ihn in Überdosierung auflegte. Eine Zeitlang teilten wir das Büro und manchmal wollte ich Besuchern und Kollegen zurufen: Nein, nein, bitte glaubt mir, ich dufte so nicht, das ist er!
Beim Aufräumen fiel mir kürzlich eine kleine Schachtel in die Hände, darin befanden sich einige ältere Pröbchen, darunter auch Rococo. Spontan wollte ich diese Probe meiner Nichte geben, habe dann aber doch einen Sprüher aufgelegt. Oh, gar nicht so übel. Blumig und sehr würzig, aber auch fruchtig startet es, die Ananas rieche ich heraus. Auf meinem Handgelenk duftet es orientalisch, schwer und sehr süß, Rococo ist opulent und sinnlich. So bleibt der Duft einige Stunden, die Haltbarkeit ist enorm und die Sillage stark. Ein animalischer Duft, der wohl am schönsten zur Winterzeit tragbar ist.
Im Sommer und überdosiert vom Kollegen, ist Rococo, wie wohl jeder opulente Duft, einfach nur schwer zu ertragen. Aber ich musste meine Meinung revidieren, dies ist ein guter Duft, zwar zu süß für mich, aber in der richtigen Dosierung durchaus schön. Auch für Männer finde ich ihn zu süß, aber das werde ich vielleicht an meinem Liebsten noch austesten.
Sorry für das lange Vorgeplänkel, aber diese Geschichte gehört zu Rococo, denn ich hatte lange Zeit eine Aversion gegen diesen Duft, da dieser Kollege ihn in Überdosierung auflegte. Eine Zeitlang teilten wir das Büro und manchmal wollte ich Besuchern und Kollegen zurufen: Nein, nein, bitte glaubt mir, ich dufte so nicht, das ist er!
Beim Aufräumen fiel mir kürzlich eine kleine Schachtel in die Hände, darin befanden sich einige ältere Pröbchen, darunter auch Rococo. Spontan wollte ich diese Probe meiner Nichte geben, habe dann aber doch einen Sprüher aufgelegt. Oh, gar nicht so übel. Blumig und sehr würzig, aber auch fruchtig startet es, die Ananas rieche ich heraus. Auf meinem Handgelenk duftet es orientalisch, schwer und sehr süß, Rococo ist opulent und sinnlich. So bleibt der Duft einige Stunden, die Haltbarkeit ist enorm und die Sillage stark. Ein animalischer Duft, der wohl am schönsten zur Winterzeit tragbar ist.
Im Sommer und überdosiert vom Kollegen, ist Rococo, wie wohl jeder opulente Duft, einfach nur schwer zu ertragen. Aber ich musste meine Meinung revidieren, dies ist ein guter Duft, zwar zu süß für mich, aber in der richtigen Dosierung durchaus schön. Auch für Männer finde ich ihn zu süß, aber das werde ich vielleicht an meinem Liebsten noch austesten.
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