12.01.2014 - 10:21 Uhr
Seerose
680 Rezensionen
Seerose
Sehr hilfreiche Rezension
Edle Einfalt, stille Größe
Schon sehr lange habe ich mir vorgenommen eine Abfüllung von "Canyon Dreams" zu bestellen. Ich hatte mir den Duft so wunderbar vorgestellt: Nach der zitrischen eher süßen Eröffnung Oud, Mandel und Rose zum üppigen Schwelgen. Als Abrundung Sandel und als Ausgleich rauchiges Patchouli - oder so ähnlich.
Aber "Canyon Dreams" ist ganz anders. Es ist sehr edler und stiller Duft. Unterwegs bis zur Konjunktion des Duftes gibt es verschiedene Duftstationen. Und dann, so stelle ich mir vor, erreiche ich einen Shinto-Schrein, einer von vielen auf einem Pilgerweg in dem nur selten Besucher sind. Man kommt an. Es ist still, niemand sonst ist da, Räucherwerk duftet zart und nach Patchouli auf die Art, wie sie immer von Japenkennern beschrieben wird.
Ich mache also mit "Canyon Dreams" eine Traumpilgerreise.
Nach dem Auftragen des Duftes duftet es nach ausgewogenem Zitrus. Eine herbere Mandarine und Bergamotte im Einklang, so dass ich sie nicht einzeln wahrnehme und vom Feinsten. Nach einer halben Stunde duftet Räucherharzrauch auf, zunächst deutlich sich dann abschwächend.
Ich erwarte nun Oud, Mandel und Rose. Jedoch "Canyon Dreams" wird nur leicht und zart rauchig. Es gibt kein Oud wie ich es kenne. Ich gehe also einen Weg, den ich nicht kenne und so nicht erwartet habe. Wenn Rose und Mandel präsent sind, dann lediglich als feiner cremiger Balsam dem Rauch unterlegt.
Diese Duftphase, schwebend und immer wieder von duftenden durchsichtigen Rauchschleiern durchzogen dauert bei mir ungefähr eine Stunde. Die Hesperiden ziehen sich dabei langsam zurück. Wie ein Zitrushain beim Wandern langsam hinter einem immer kleiner wird, bis er nach einer Kurve nicht mehr zu sehen ist. Nun kommt der Schrein in Sicht. Edler Patchouli blüht auf. Immer noch ist "Canyon Dreams" cremig-rauchig. Aber allmählich übernimmt Patchouli die Führung, der Rauch verzieht sich fast. Ich trete in den kleinen Tempel, der aus altem noch schwach duftenden Zedernholz gebaut zu sein scheint. Es ist ganz still und es duftet nach feinem Patchouli. Wie feine Glöckchen, die sich in einem nicht wahrnehmbaren Luftzug bewegen, schwingen einige Harze mit, die dem Patchouli eine Lieblichkeit verleihen und ihn milder und etwas süßer stimmen. Ich stehe ruhig, tauche in die Stille ein, die so beruhigend duftet. Jetzt ist auch immer wieder ein Hauch von den Räucherharzen mit undefinierbaren Gewürzen wahrzunehmen, die andere Pilger vor mir als Opfer geräuchert habe. Nach sehr langem Verweilen in Komtemplation und Stille verlasse ich langsam und versonnen den Ort. Die Brucknermotette: "Locus iste a Deo factus est", erklingt in meinem Kopf! Das feine Patchouli ist um mich, in meiner Kleidung und draußen nehme vorübergehend noch ein wenig Vanille- und Mandelduft wahr. Dieser edle Patchouliduft, mit ganz feinen Gewürznoten bleibt noch bis zum nächsten Tag um mich, an mir. Gibt mir immer wieder die Ruhe zurück, die ich im Schrein empfand.
Canyon Dreams ist ein sehr empfindsamer leiser, ja kontemplativer Duft, ein stetiger Begleiter über eine lange Zeit. Da ist nichts Lautes und Spektakuläres.
Wer Patchouliliebhaber ist, der kann mit diesem Duft "ankommen". Ich wandele gerade nicht auf dem Patchoulipfad. Hätte mir auch die Abfüllung nicht besorgt, wenn ich einen solchen Duft erwartet hätte.
Aber es war schön so unerwartet einen feinen ruhigen Duft auf dem Pilgerweg des Parfüms ein Stückchen als Begleiter zu haben.
Aber "Canyon Dreams" ist ganz anders. Es ist sehr edler und stiller Duft. Unterwegs bis zur Konjunktion des Duftes gibt es verschiedene Duftstationen. Und dann, so stelle ich mir vor, erreiche ich einen Shinto-Schrein, einer von vielen auf einem Pilgerweg in dem nur selten Besucher sind. Man kommt an. Es ist still, niemand sonst ist da, Räucherwerk duftet zart und nach Patchouli auf die Art, wie sie immer von Japenkennern beschrieben wird.
Ich mache also mit "Canyon Dreams" eine Traumpilgerreise.
Nach dem Auftragen des Duftes duftet es nach ausgewogenem Zitrus. Eine herbere Mandarine und Bergamotte im Einklang, so dass ich sie nicht einzeln wahrnehme und vom Feinsten. Nach einer halben Stunde duftet Räucherharzrauch auf, zunächst deutlich sich dann abschwächend.
Ich erwarte nun Oud, Mandel und Rose. Jedoch "Canyon Dreams" wird nur leicht und zart rauchig. Es gibt kein Oud wie ich es kenne. Ich gehe also einen Weg, den ich nicht kenne und so nicht erwartet habe. Wenn Rose und Mandel präsent sind, dann lediglich als feiner cremiger Balsam dem Rauch unterlegt.
Diese Duftphase, schwebend und immer wieder von duftenden durchsichtigen Rauchschleiern durchzogen dauert bei mir ungefähr eine Stunde. Die Hesperiden ziehen sich dabei langsam zurück. Wie ein Zitrushain beim Wandern langsam hinter einem immer kleiner wird, bis er nach einer Kurve nicht mehr zu sehen ist. Nun kommt der Schrein in Sicht. Edler Patchouli blüht auf. Immer noch ist "Canyon Dreams" cremig-rauchig. Aber allmählich übernimmt Patchouli die Führung, der Rauch verzieht sich fast. Ich trete in den kleinen Tempel, der aus altem noch schwach duftenden Zedernholz gebaut zu sein scheint. Es ist ganz still und es duftet nach feinem Patchouli. Wie feine Glöckchen, die sich in einem nicht wahrnehmbaren Luftzug bewegen, schwingen einige Harze mit, die dem Patchouli eine Lieblichkeit verleihen und ihn milder und etwas süßer stimmen. Ich stehe ruhig, tauche in die Stille ein, die so beruhigend duftet. Jetzt ist auch immer wieder ein Hauch von den Räucherharzen mit undefinierbaren Gewürzen wahrzunehmen, die andere Pilger vor mir als Opfer geräuchert habe. Nach sehr langem Verweilen in Komtemplation und Stille verlasse ich langsam und versonnen den Ort. Die Brucknermotette: "Locus iste a Deo factus est", erklingt in meinem Kopf! Das feine Patchouli ist um mich, in meiner Kleidung und draußen nehme vorübergehend noch ein wenig Vanille- und Mandelduft wahr. Dieser edle Patchouliduft, mit ganz feinen Gewürznoten bleibt noch bis zum nächsten Tag um mich, an mir. Gibt mir immer wieder die Ruhe zurück, die ich im Schrein empfand.
Canyon Dreams ist ein sehr empfindsamer leiser, ja kontemplativer Duft, ein stetiger Begleiter über eine lange Zeit. Da ist nichts Lautes und Spektakuläres.
Wer Patchouliliebhaber ist, der kann mit diesem Duft "ankommen". Ich wandele gerade nicht auf dem Patchoulipfad. Hätte mir auch die Abfüllung nicht besorgt, wenn ich einen solchen Duft erwartet hätte.
Aber es war schön so unerwartet einen feinen ruhigen Duft auf dem Pilgerweg des Parfüms ein Stückchen als Begleiter zu haben.
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