13.08.2021 - 10:28 Uhr
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224 Rezensionen
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Sehr hilfreiche Rezension
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Noch 'ne Area 52 oder Shit happens
2011: "Verdammt", fluchte Marc, "Scheiße!" Entsetzt schaute er sich um, ob ihn jemand aus dem Kollegium gesehen hatte. Offenbar nicht, die waren alle zu Mittag, wenigstens das. Die ganze Phiole war zerplatzt. Das war nicht das Schlimmste, das Schlimmste war, dass er vorher - entgegen der Vorschriften - das Fenster geöffnet hatte. Es war ein heißer Sommertag und das Treibhaus heizte sich trotz aller Technik dennoch auf. Das durfte doch nicht wahr sein. Er sah sich nochmal um. Die Chancen standen nicht schlecht, alles zu beseitigen, bevor die anderen etwas merkten...
2013: "Ach, lass' uns noch ein Stückchen weitergehen, es ist so zauberhaft hier", versuchte Keiko Kamel zu überzeugen. Seufzend gab er nach, er konnte ihr einfach nichts abschlagen, dabei war ihm diese Wanderung schon jetzt eigentlich zu lang und sie mussten ja auch noch zurück. Aber sie sah so begeistert aus und es war ja auch schön hier, wirklich abgelegen. Ziemlich abenteuerliche Gegend, hier kam echt kein Mensch her, jedenfalls nicht mehr seit das Forschungszentrum geschlossen worden war. "Ich finde, es duftet wundervoll," unterbrach sie seine Gedanken, "irgendwie nach Blüten, aber ich wüsste gar nicht welche es sind, sowas habe ich noch nie gerochen". Na, das sollte bei ihr aber schon was heißen, immerhin war sie Parfumeurin. Jetzt merkte er es auch: Da lag wirklich etwas seltsam Blumiges in der Luft. "In diese Richtung wird es mehr", rief sie, "komm' ich muss herausfinden, woher das kommt!" Sie verschwand im Unterholz. Unmittelbar darauf hörte er sie aufschreien. Er stürzte hinterher und fast hätte auch er aufgeschrien: Sie stand unter mehreren baumhohen, riesigen Blüten, wie magentafarbene Trichter hingen sie von oben herab. Wäre die, zu der sie hinaufsah abgefallen, hätte sie sich wie ein zauberhutförmiges Zelt vollständig über Keiko gestülpt. Innen hatten die Büten noch weitere Farben, Rosa, Orange, Braun und Weiß. Nun stand er auch unter einer und sah hoch in sie hinein - plötzlich war es als blickte er der Schlange Ka in die Augen. "Hör' auf mich, vertraue mir..." Oh, Gott, und dieser Duft - er musste aufpassen, dass er sich nicht unmittelbar darin verlor, zu Boden sackte und sich in einer Traumwelt wiederfand, aus der er vielleicht niemals wieder aufwachen würde.
Wie angewurzelt standen sie nun beide da und starrten nach oben. Diese Pflanzen konnten nicht von dieser Welt sein. Dieser nur leicht süßliche und extrem intensive Blütenduft ließ das Grün des Waldes um sie herum, das in der Sonne aromatisch duftende, schon vertrocknende Gras und auch die grüne Frische, die der Wind vom nahen Flüsschen hertrug wie einen läppisch schwächelnden Hauch erscheinen. Nichtmal das Harz der alten Bäume kam nennenswert durch.
Plötzlich bewegten sie sich beide gleichzeitig wieder. "Lass' uns abhauen, vielleicht sind die giftig", wollte er sagen. Aber ihm blieb der Satz im Halse stecken. Keiko schwang doch wahrhaftig einen riesigen Ast. Sie wollte offensichtlich eine dieser irren Zauberhutblüten abschlagen. Fröhlich rief sie ihm zu: "Wahnsinn! DAS wird ein Parfum!"
Er hielt sich die Hände vor die Augen.
2013: "Ach, lass' uns noch ein Stückchen weitergehen, es ist so zauberhaft hier", versuchte Keiko Kamel zu überzeugen. Seufzend gab er nach, er konnte ihr einfach nichts abschlagen, dabei war ihm diese Wanderung schon jetzt eigentlich zu lang und sie mussten ja auch noch zurück. Aber sie sah so begeistert aus und es war ja auch schön hier, wirklich abgelegen. Ziemlich abenteuerliche Gegend, hier kam echt kein Mensch her, jedenfalls nicht mehr seit das Forschungszentrum geschlossen worden war. "Ich finde, es duftet wundervoll," unterbrach sie seine Gedanken, "irgendwie nach Blüten, aber ich wüsste gar nicht welche es sind, sowas habe ich noch nie gerochen". Na, das sollte bei ihr aber schon was heißen, immerhin war sie Parfumeurin. Jetzt merkte er es auch: Da lag wirklich etwas seltsam Blumiges in der Luft. "In diese Richtung wird es mehr", rief sie, "komm' ich muss herausfinden, woher das kommt!" Sie verschwand im Unterholz. Unmittelbar darauf hörte er sie aufschreien. Er stürzte hinterher und fast hätte auch er aufgeschrien: Sie stand unter mehreren baumhohen, riesigen Blüten, wie magentafarbene Trichter hingen sie von oben herab. Wäre die, zu der sie hinaufsah abgefallen, hätte sie sich wie ein zauberhutförmiges Zelt vollständig über Keiko gestülpt. Innen hatten die Büten noch weitere Farben, Rosa, Orange, Braun und Weiß. Nun stand er auch unter einer und sah hoch in sie hinein - plötzlich war es als blickte er der Schlange Ka in die Augen. "Hör' auf mich, vertraue mir..." Oh, Gott, und dieser Duft - er musste aufpassen, dass er sich nicht unmittelbar darin verlor, zu Boden sackte und sich in einer Traumwelt wiederfand, aus der er vielleicht niemals wieder aufwachen würde.
Wie angewurzelt standen sie nun beide da und starrten nach oben. Diese Pflanzen konnten nicht von dieser Welt sein. Dieser nur leicht süßliche und extrem intensive Blütenduft ließ das Grün des Waldes um sie herum, das in der Sonne aromatisch duftende, schon vertrocknende Gras und auch die grüne Frische, die der Wind vom nahen Flüsschen hertrug wie einen läppisch schwächelnden Hauch erscheinen. Nichtmal das Harz der alten Bäume kam nennenswert durch.
Plötzlich bewegten sie sich beide gleichzeitig wieder. "Lass' uns abhauen, vielleicht sind die giftig", wollte er sagen. Aber ihm blieb der Satz im Halse stecken. Keiko schwang doch wahrhaftig einen riesigen Ast. Sie wollte offensichtlich eine dieser irren Zauberhutblüten abschlagen. Fröhlich rief sie ihm zu: "Wahnsinn! DAS wird ein Parfum!"
Er hielt sich die Hände vor die Augen.
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