Kenzo Jungle
Jungle L'Éléphant
1996

Antoine
04.05.2010 - 17:22 Uhr
10
Haltbarkeit
8
Duft

Direkt ins Hirn, Abteilung Geruchszentrum

Der Dschungelelephant ist sehr extrem und sehr speziell, und er ist sehr, sehr schwer (ein echter Elefant eben).

Die Kopfnote duftet anders als alles, was ich bisher gerochen habe. Womm! Da ist nichts lieblich, fruchtig, süß oder gefällig. Das ist eine herbe, heftige Gewürzexplosion, gemischt mit medizinischen Noten, zugleich an frisch aufgeschnittenes Gemüse (Fenchel?) erinnernd, aber in hochkonzentrierter Form. Das ganze marschiert gnadenlos in die Nase und weiter ins Hirn, Abteilung Geruchszentrum (Geruchszentrum an Hände: Hilfe, was habt ihr denn jetzt schon wieder Brutales getestet?).

Zur Herznote hin wirds ein bisschen, aber nur ein bisschen versöhnlicher und gefälliger. Zumindest die brutale Gewürz-und-Gemüse-Note ist deutlich abgeschwächt. Aber lieblich/fruchtig/süß/gefällig wird der Elefant bei weitem nicht, und auch wenn in der Beschreibung Heliotrop und Ylang aufgeführt sind, mutet er nahezu blumenfrei an.

Die Basis entspricht zumindest einigermaßen der üblichen Basis, die ein Orient-Duft üblicherweise hat - vanillig mit ordentlich Patchouli. Ich finde da gewisse Parallelen zu Fendi von Fendi.

Der Elefant ist ein sehr präsenter und polarisierenden Duft. Wer hinter jemandem her geht, der ihn trägt, wird entweder denken "Wow, was für ein toller und ungewöhnlicher Duft", oder "Meine Güte, das riecht ja grauenhaft". Dazwischen gibt es nichts, glaube ich.

Für Männer geht der von der Duftrichtung her ohne weiteres auch, allerdings ist er wirklich sehr intensiv.

Der Flakonist sehr schön, aber ziemlich unhandlich.
3 Antworten