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Top Rezension
Macedonia im Winter
Macedonia heisst nichts anderes als Obstsalat. Wer jetzt allerdings an Konservendosen mit gewuerfelten Fruchtstuecken in Sirup denkt, koennte nicht falscher liegen. Macedonia wird hier in Italien frisch zubereitet mit Fruechten, die es zur jeweiligen Jahreszeit gibt. Deshalb versteht es sich von selbst, dass so ein italienischer Obstsalat im Fruehling und Sommer bunter und vielfaeltiger ist als in der kalten Jahreszeit. Aepfel, Orangen, Mandarinen und Grapefruit, aber auch Bananen, Birnen, Granataepfelkerne, die Zutatenliste kennt da keine Einschraenkungen. Frisch aus dem Kuehlschrank ist das ein leichter und erfrischender Abschluss fuer ein italienisches Pranzo oder Cena. Wenn die Schale mit der Macedonia auf den Tisch kommt, verstroemt sie ein leicht fruchtig-saeuerliches Aroma von frischen gekuehlten Fruechten.
Napoli ist wie Macedonia. Die Kopfnote eroeffnet mit einem vollen Fruchtaroma von Zitrusfruechten und Apfel, der sich trotz der starken Praesenz von Orange und Grapefruit stolz behauptet. Schon allein diese Kombination ist einnehmend. Zu bedenken ist, dass Napoli noch vor der Jahrtausenwende lanciert wurde, als Ananas, Apfel und andere Fruechte noch keinen grossen Stellenwert in einer Duftpyramide hatten. Diese Kopfnote ist allerdings weder saeuerlich, noch spritzig. Es kommt mir vor, als seien die Zutaten in nur ganz leicht suessem Vanillepulver gewaelzt worden – fast wie sauere Drops in Puderzucker. So verlieren die Fruechte ihre saeuerliche Schaerfe. Sie erscheinen fruchtig – mild, aber ohne Suesse. Fast moechte ich sagen, der Duft wird leicht cremig, aber nicht pudrig. Dadurch finde ich Napoli einen Duft, den man das ganze Jahr ueber tragen kann. Zwar ist er schon eher der sonnigen Seite zugewandt, passt aber durch das Fehlen von zitrischer Schaerfe auch in die kalte Jahreszeit.
Im weiteren Verlauf schleicht sich eine blumige Note ein, fast verschaemt und ruft deshalb auch keinerlei Assoziationen an einen Blumenstrauss hervor. Ich wuerde sagen Napoli bekommt dadurch einen eleganten Touch, der auch gut zum dunkelblauen Anzug von Kiton passt.
Wenn sich in der Basis auch etwas Holz einschleicht, so bleibt doch der fruchtige Grundcharakter des Duftes vom Anfang bis zum Ende erhalten.
Kiton ist nicht Guerlain und schafft es nicht, mit Napoli Geschichten zu erzaehlen, so wie es einige Guerlainduefte koennen. Das braucht Napoli aber auch nicht.
Wenn man bedenkt, dass dieser Duft bereits vor ueber 20 Jahren auf den Markt kam, als Frische in der Kopfnote gleichbedeutend mit saeuerlich-zitrischem Frischekick war, so war er schon damals sehr innovativ. Auch stand er damals mit seiner gedimmten Frische eher alleine. Der Flakon in seinem schoenen Blau vermittelt zwar den Charakter von Aquatik, die ich aber im gesamten Duftverlauf nicht ausmachen kann. Entgegen der Meinung einiger Vorkommentatoren, ist Napoli fuer mich vom Anfang bis zum Ende fruchtig-frisch und voller Eleganz.
Wenn ich zwei Sprueher Napoli auf den Hals auftrage, so umschmeichelt mich von Zeit zu Zeit ein fruchtiger Schleier, der an mir locker 7/8 Stunden wahrnehmbar ist.
So und jetzt ratet ’mal, welchen Duft ich heute Abend auftragen werde und was es als Nachtisch geben wird.
Ich wuensche allen Frohe Festtage und ein Gutes Neues 2020.
Napoli ist wie Macedonia. Die Kopfnote eroeffnet mit einem vollen Fruchtaroma von Zitrusfruechten und Apfel, der sich trotz der starken Praesenz von Orange und Grapefruit stolz behauptet. Schon allein diese Kombination ist einnehmend. Zu bedenken ist, dass Napoli noch vor der Jahrtausenwende lanciert wurde, als Ananas, Apfel und andere Fruechte noch keinen grossen Stellenwert in einer Duftpyramide hatten. Diese Kopfnote ist allerdings weder saeuerlich, noch spritzig. Es kommt mir vor, als seien die Zutaten in nur ganz leicht suessem Vanillepulver gewaelzt worden – fast wie sauere Drops in Puderzucker. So verlieren die Fruechte ihre saeuerliche Schaerfe. Sie erscheinen fruchtig – mild, aber ohne Suesse. Fast moechte ich sagen, der Duft wird leicht cremig, aber nicht pudrig. Dadurch finde ich Napoli einen Duft, den man das ganze Jahr ueber tragen kann. Zwar ist er schon eher der sonnigen Seite zugewandt, passt aber durch das Fehlen von zitrischer Schaerfe auch in die kalte Jahreszeit.
Im weiteren Verlauf schleicht sich eine blumige Note ein, fast verschaemt und ruft deshalb auch keinerlei Assoziationen an einen Blumenstrauss hervor. Ich wuerde sagen Napoli bekommt dadurch einen eleganten Touch, der auch gut zum dunkelblauen Anzug von Kiton passt.
Wenn sich in der Basis auch etwas Holz einschleicht, so bleibt doch der fruchtige Grundcharakter des Duftes vom Anfang bis zum Ende erhalten.
Kiton ist nicht Guerlain und schafft es nicht, mit Napoli Geschichten zu erzaehlen, so wie es einige Guerlainduefte koennen. Das braucht Napoli aber auch nicht.
Wenn man bedenkt, dass dieser Duft bereits vor ueber 20 Jahren auf den Markt kam, als Frische in der Kopfnote gleichbedeutend mit saeuerlich-zitrischem Frischekick war, so war er schon damals sehr innovativ. Auch stand er damals mit seiner gedimmten Frische eher alleine. Der Flakon in seinem schoenen Blau vermittelt zwar den Charakter von Aquatik, die ich aber im gesamten Duftverlauf nicht ausmachen kann. Entgegen der Meinung einiger Vorkommentatoren, ist Napoli fuer mich vom Anfang bis zum Ende fruchtig-frisch und voller Eleganz.
Wenn ich zwei Sprueher Napoli auf den Hals auftrage, so umschmeichelt mich von Zeit zu Zeit ein fruchtiger Schleier, der an mir locker 7/8 Stunden wahrnehmbar ist.
So und jetzt ratet ’mal, welchen Duft ich heute Abend auftragen werde und was es als Nachtisch geben wird.
Ich wuensche allen Frohe Festtage und ein Gutes Neues 2020.
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