Knize Ten 1925 Toilet Water

MisterE
13.05.2014 - 09:13 Uhr
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft

The Spirit of Lindbergh

Neben der wachsenden Begeisterung für Parfüm, ist eines meiner älteren Hobbys, das Sammeln von Armbanduhren.

Klassisch Armbanduhren. Immer mechanisch. Vornehmlich Uhren der einschlägigen Schweizer Firmen. Kunstwerke aus unzähligen kleinen Schrauben und Rädchen.

Wer nun sagt, tausendmal gehört, was interessiert mich das was der für Hobbys hat, dafür gibt es andere Foren, dem Widerspreche ich an dieser Stelle nicht.

Alle die, die Geschichte jetzt trotzdem interessiert, die nehme ich jetzt gerne auf eine kleine Zeitreise mit.

Eine Uhr meiner Sammlung ist ein Modell eines dieser Schweizer Hersteller.

Dieses Uhrenmodell wurde Ende der 80iger Jahre zu Ehren der ersten Alleinüberquerung des Atlantiks, durch einen Menschen per Flugzeug ohne Zwischenlandung, aufgelegt.

Der Pilot am Steuer dieses Flugzeuges auf der Route von New York nach Paris war Charles A. Lindbergh. Sein Flugzeug trug den Namen Spirit of St. Louis.

Lindbergh wurde durch diese Leistung zu einer der bekanntesten Personen der Luftfahrt.

Meine besagte Uhr, ist dem Originalmodell des gleichen Herstellers aus dem Jahr 1927 nachempfunden. Lindberghs Uhr, genauer die Stundenwinkeleinteilung auf der Lünette, ermöglicht das Navigieren u.a. mithilfe eines Sextanten und eines Nautischen Almanachs. Soweit zur Theorie.

Als Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 vom Roosevelt Field in New York zu seinem Alleinflug startete und auf sich alleine gestellt der Strecke von rund 5.800 Kilometern annahm, trug er laut Überlieferung diese Uhr.

Sein Flugzeug hatte, sofern überhaupt vorhanden, wohl nur mechanische Instrumente.

Kein GPS, keine Blackbox, kein Ballast.

Dafür viel Mut, Enthusiasmus, Leidenschaft und Pioniergeist. Es war die Generation solch verwegener Abenteurer.

Leder war zu dieser Zeit ein gut verfügbarer Rohstoff und ein häufig verarbeitetes Material. Es diente zu Zwecken der Bekleidung, für Taschen oder auch als Bezug auf Sitzen usw.

Wie stelle ich mir Lindbergh vor? Vielleicht trug er eine klassische Fliegerjacke aus Leder, eine Pilotenmütze aus Leder, Stiefel, Gürtel und Handschuhe aus Leder. Wahrscheinlich war der Sitz seiner Spirit of St. Louis mit Leder bezogen.

Die Maschinen waren zu dieser Zeit noch offener, weniger gedämmt als unsere Heutigen. Die Leitungen lagen frei, blankes Metall, Gummi. Der Motor recht ungeschützt und gut zugänglich. Die Ausdünstungen durch den Treibstoff, die Öle und Harze waren nicht zu verleugnen. Rauch, durch etwas Verbranntes lag in der Luft.

Knize Ten ist ein Klassiker, außer Frage. Knize Ten ist speziell. Knize Ten ist eine Ausnahme, etwas Besonderes. Knize Ten polarisiert. Knize ist Männlich; Knize kann zweifelsohne weiblich sexy sein.

Knize Ten wurde hier bereits kontrovers Porträtiert. Den Duft zu zerlegen und wieder zusammen zufügen spare ich mir an dieser Stelle.

Ich trage Knize Ten. Ich erlebe einen Moment, der aus meiner Wahrnehmung fast 90 Jahre zurückliegt.

Ich sehe Lindbergh. Ich rieche intensives Leder.
Das Leder seiner Jacke, das Leder seiner Kleidung. Ich rieche benzinartige Schwaden, ich rieche angekratztes, beanspruchtes Gummi, ich rieche Rauch. Alles in einer Intensität, die mich den besonderen Moment nochmals erleben lässt.

Knize Ten; für mich die Assoziation zu Lindbergh.

Von Knize Ten´s Geburtsjahrgang her betrachtet, hätte Lindbergh es tragen können. Ob er es trug, ich weiß es nicht. Es hätte aber sicher zu seiner Person gepasst.

Wenn mir danach ist, trage ich Knize Ten und spüre einen Hauch des Spirit of Lindbergh.
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