Knize Two 1978 Toilet Water

Knize Two (Toilet Water) von Knize
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7.0 / 10 87 Bewertungen
Ein Parfum von Knize für Herren, erschienen im Jahr 1978. Der Duft ist blumig-grün. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Blumig
Grün
Frisch
Holzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
GalbanumGalbanum ZitroneZitrone grüne Blättergrüne Blätter NeroliNeroli
Herznote Herznote
JasminJasmin VeilchenVeilchen RoseRose MaiglöckchenMaiglöckchen
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus ZedernholzZedernholz AmberAmber EichenmoosEichenmoos PatchouliPatchouli
Bewertungen
Duft
7.087 Bewertungen
Haltbarkeit
7.263 Bewertungen
Sillage
5.861 Bewertungen
Flakon
6.268 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 14.03.2024.

Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Siebenkäs

63 Rezensionen
Siebenkäs
Siebenkäs
Top Rezension 27  
Ein seltsam Ding.
Der fatale neue Bratenrock hatte ihr wohl nicht gefallen,
obwohl er doch so elegant darin vor ihr auf- und ab
stolziert war.
Sonst hätte sie ihn wohl nicht so schroff zurückgewiesen
und angeblitzt, als er versuchte hatte, sie nur ein ganz klein
wenig zu herzen.
Dabei gab es doch in ganz Wien kein hübscheres, possierlicheres
Fräulein als das Freifräulein von Hallmackenreuther.
So viel stand für ihn felsenfest.

Während er noch verzweifelt brütete, was wohl in Zukunft
zu tun sei, um ihre Gunst doch noch zu gewinnen,
sah er mit einem Male, dass das, was er die ganze Zeit für
den Schirmständer gehalten hatte, in Wirklichkeit sein Onkel
Nelson G. war, der im geblümten Morgenrock auf der Ofenbank
kauerte. (was das kuriose "G" heißen mochte, fragte er sich lang
nicht mehr, die Obrigkeit würde die andren Lettern wohl kennen.)

Der Onkel hielt ein kleines, eckiges Fläschchen in der Hand,
das er jetzt rasch öffnete, um sich mit der darin enthaltenen
Flüssigkeit behende das Gesicht, den Hals samt Sammetkragen
und die Rockaufschläge recht gründlich zu benetzen.
"Ei, ei, recht hübsch was mein Bruder da zustand gebracht hat",
sprach er, "ein feines Odeurchen..."
Ein zarter Duft erfüllte in der Tat nun das ganze Zimmer.
Seines Onkels Bruder, das wußte von der Wollzeile bis ins Palais
Schattenburg ein jeder, war ein begnadeter Magikus und Parfümör.
Und zwar einer, der weit herum kam in der Welt.
Bis ganz nach Damaskus bisweilen.
Genau von dort hatte er wertvolles Mutterharz mitgebracht,
dessen warm-grünliches, würziges Wesen dem Odeur ein gar
sonderbares, gleichzeitig trauliches und maurisches Mäntelchen
umlegte.
Dann war's mit einem Male als ob sich wie von Zauberhand
das Mäntelchen öffnete und hervorquoll, als käm's von einem
aus den schönsten Blumen geflochtenen Hemdlein, ein allerliebst
trefflicher Dunst, wie von tausend Herzschönchen, Veilchen,
Gräsern, mannigfaltigen Waldkräuterchen, taubenetzt noch
und einer Prinzessin würdig.
Zusammen mit dem galabanischem Hauch konnt's einem davon
recht wunderlich um's Herz werden, als ob Mann oder Frau
zu sein nicht mehr viel gelten sollt'.

Nun war dies aber noch nicht alles.
Das Düftchen war warm und lieblich in einem Moment,
im anderen aber kühl und frisch wie ein Durchzug im Schloss
an einem frühen Aprilmorgen.
Warm und kühl schienen sich liebzuhaben wie Zwillingsschwestern.
Mit süß und herb war's dasselbe Ding, gleich zwei Brüdern, die sich
um keinen Preis missen wollten.
Zugleich schien aber die ganze Welt wie grad dem Badezuber
entstiegen.
Etwas zaubriges hatte es um dieses Parföng, mühelos roch es
nach hellgrünen Grashalmen und dunklem Waldmoos,
nach Kinderblumen und Gottesacker.
War's am End' gar möglich sich mit seiner Hülfe zu erheben
aus allem erdgebundenen Elend in ätherische Höhen
rosenumrankter, morgengeröteter Phantasmagorien?
Und dabei vielleicht das Fräulein von Hallmackenreuther
mitzunehmen?

Je tiefer der Duft in Anselmus' Inneres drang, umso deutlicher
konnte er sich selbst sehen, wie er auf einer Bank unter einem
Rosenstrauche saß, eng umfasste er ein schönes Frauenzimmer,
es musste doch... es war... oder nicht... die Hallmackenreutherin?
Er versuchte es zu erkennen, doch immer wieder verschwamm
ihr trautes Bild, verzerrte sich, wie ihn zu necken und zu foppen.

Als könnt' er Anselmus' Gedanken lesen, sah ihm jetzt der Oheim
tief in die Augen. Er hatte schon immer selber etwas sonderbar
zaubriges an sich gehabt, seinem Bruder nicht unähnlich.
"Schlag' er sich die Nichte des Geheimrats H. lieber aus dem Kopf",
sagte er, "vielleicht trifft er schon eher als er meint die,
die ihm zugedacht ist. Die Schlingen des Schicksals sind nichts,
wovor er sich fürchten muss. Komm er heut' abend in die
Punschgesellschaft!"
Der Onkel schwieg nach seiner Rede nachdenklich und betrachtete
das Fläschchen in seiner Hand.
"Ich könnt's ihm ja überlassen", sagte er leise, "damit er statt
törichter Röcke aus teurem Tuch lieber etwas wirklich Feines trage.
Etwas, das ganz gewiss nie aus der Mod' kommen wird, auch wenn's
mit der ein seltsam Ding ist. Aber es ist noch zu früh für ihn."

Mit diesen Worten steckte der gute Onkel aber das Fläschchen
geschwind in seine Rocktasche.
Sodann hielt er eine kleine pergamentene Rolle in die Höhe,
auf der wohl die geheime Rezeptur niedergeschrieben war.
Er versprach, er bringe sie in Sicherheit, nämlich in das Haus
vom Schneider Valduz im Graben. Dort werde er es auf dem
Speicher sehr gut zu verstecken wissen.
Sprach's, rückte sich den fledermausflügelfarbenen Hut tiefer
ins Gesicht und verschwand geräusch- und spurlos
durch eine verborgene Tapetentür.

Welchen Weg das eigenwillige Rezept wohl noch genommen
hat? Und welchen unser Anselmus? Und ob der gute Onkel
Nelson G. am End recht behalten hat und das Odeurchen
tatsächlich niemals aus der Mode kam, gar bis zum heutigen
Tag nicht?
Wer weiß.
15 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 17  
Waldmeister?
Gibt es eigentlich Waldmeister als Note in Parfums? Ich liebe Waldmeister!

Beim Aufsprühen von Knize Two ist kurz mal so was wie Waldmeister da, dann aber übernimmt ein opulentes, mit etwas Aldehyden angereichertes floral-grün-zitrisches Duftkonstrukt das Kommando. Das ist edel, aufregend und schön. Und das hätte ich dem konservativen Herrenausstatter nicht zugetraut! Diese Note ist durchdringend und schwer wie die Luft neben einem blühenden Jasminstrauch im Sommer. Für ein Herrenparfum sehr mutig.

Und doch ist er da, der Waldmeister. Man darf nur nicht direkt an der Haut riechen, da ist es durchdringend floral. Aber in einigen Zentimetern Entfernung fügt sich alles zu dem Eindruck von Waldmeister zusammen. Herrlich!

Die Basis, die sich aus allem möglichen zusammensetzt, mischt sich freundlicherweise lange nicht ein und überlässt dem floralen Komplex das Feld. Sie ist insgesamt eher Beiwerk und gibt nur etwas Volumen (Moschus, Tonka) und Holzigkeit dazu.

Im Stil empfinde ich Knize Two als ein elegantes, und doch legeres Parfum, keinesfalls nur für Anzugträger geeignet.

Übrigens ist die Produktion nicht eingestellt bzw. wurde wieder aufgenommen. Und wegen dem Waldmeister kommt dieser Duft jetzt auf meine Wunschliste.
4 Antworten
7.5
Haltbarkeit
2
Duft
TVC15

216 Rezensionen
TVC15
TVC15
16  
Wer Ten sagt, muss nicht Two sagen.
Knize Two: Zwei Minuten und ich wurde unruhig und überprüfte, ob der Fluchtweg Richtung Handwaschpaste und Wasser frei ist. Kein Scherz, nein, bei einer solch geballten Ladung Blümchen ist der Kopfschmerz vorprogrammiert. Was ich nicht verstehe: Blumen stellt man doch über Nacht nicht ins Schlafzimmer, warum nur meinen einige einfältige Parfümeure, dass sie am Körper harmloser sein könnten?

Und das Grauen hat einen Namen: Jasmin, Nelke, Rose und Veilchen. Genau, in den Siebzigern die Hauptbestandteile der Kleinmädchen-Erstausstattungs-Geschenkkisten von Mülhens, namentlich "My Melody" oder "Janine D."

Vier...fünf Stunden ödet die florale Wolke ohne die geringste Abwechslung vor sich hin, bis sie schließlich schlapp macht und in einen lieben, rosaroten Deo-Akkord mündet. In der Tat, für ein Herrenparfüm sehr mutig. Da bin ich lieber feige.
1 Antwort
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
pudelbonzo

2368 Rezensionen
pudelbonzo
pudelbonzo
Sehr hilfreiche Rezension 9  
für schmucke Reitersleut
Meinen reitenden Schwager konnte ich nun auch auf Düfte anfixen - hurra - denn ich stöbere auch gern in männlichen Gefilden.

Zudem haben meine Mannen " nie Zeit " sich in Parfumerien rumzutreiben - da überlassen sie mir diese Domäne gern.
Mein Vater war die löbliche Ausnahme, denn er verbrachte genauso viel Zeit in unseren Duft Eldorados wie ich.
Aber er war auch eine gelassene elegante Persönlichkeit , die eins zu eins in Nobelläden passte.

Doch auch meine kernigen Jungs sollen gut duften.
Knize ten habe ich schon einigen beigebracht - nun denke ich an Knize two.
Diese Version ist etwas weicher und geschmeidiger als die zehn - aber immer noch maskulin genug, und nicht überelegant.

Würziges geht Hand in Hand mit Blütigem - wobei die Rose weich heraus ragt, leicht überpudert mit Iris.
Das Veilchen blüht rührend bescheiden am Wegesrand und sorgt für einen romantischen Touch.
Männer mit Sentiment sind hier gefragt.
Das Moos federt grün ab - und ist elastisch.
Eine Ledernote erreicht dezent meine Nase - womit ich wieder bei meinem schmucken Reitersmann Kay bin.

All diese grün blütigen Aromen begegnen einem bei einem Ausritt durch Wald und Flur.
Das wird er zu schätzen wissen.
Dabei ist der Duft nicht brav - sondern " wild romantisch ".

Für mich ein anziehend männliches Accessoir - das dennoch Gefühl verheisst.
1 Antwort
Rosenut

6 Rezensionen
Rosenut
Rosenut
Hilfreiche Rezension 8  
Veilchenlakritz und Textmarker
Diesen Duft von 1978 kann vielleicht nur lieben lernen, wer bereit ist, ihn aus seiner Zeit heraus zu verstehen. Knize Two entspringt dem Geschmack einer Ära, die nicht das Naturalistische sucht, sondern deren Idee von Eleganz auch das Künstliche integriert. Im Auftakt besitzt der Duft eine zeittypische schnapskühle Schärfe, die jedoch schnell einer würzigen Tiefe weicht. Auf ledriger Basis verschränkt er tiefgrüne Noten und eine dunkle, lakritzige Blumigkeit mit einem etwas chemischen Filzstift-Charakter. Not bad.
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Weitere Rezensionen

Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
MefunxMefunx vor 5 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Hände eingeseift, dann eingecremt, draußen taubenetztes Grün, vom Stadtgartenamt präzis gesetzte Blumen, etwas Benzindampf: das Taxi!
3 Antworten
HyazintheHyazinthe vor 4 Jahren
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Klassisch, engl., etw. kratzige Veilchennelkenseife. Passt zu Reitern, weibl. u. männl., Loden, Paisley, grauem Flanell, und sanftem Regen.
3 Antworten
DannyboyDannyboy vor 5 Jahren
Ein wirklich schönes Parfum aus der Kategorie "Grey Flannel & Co." Und eine sehr gute, etwas gedecktere Alternative zum Beene-Klassiker.
1 Antwort
ScentienceScentience vor 5 Jahren
8.5
Duft
Eine Veilchenwiese, frisch benetzt vom perlenden Morgentau. Oscar Wilde flaniert im ersten Sonnengold des Tages. Dresscode: weißes Hemd.
0 Antworten
HeikesoHeikeso vor 6 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Die Schönheit lieblicher Blumen mit wässrigem hellen Grün und wundervoll feiner Seife. Kein typischer Herrenduft. Sehr charmant.
2 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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