02.08.2015 - 13:01 Uhr
Palonera
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Palonera
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31
In dir sein. Bei dir sein. Nah.
Amour Nocturne – die Liebesnacht.
Uff.
Welch ein Name, welch eine Hypothek!
Unmöglich, sich frei zu machen von wie auch immer gearteten Erwartungen, Vorstellungen, Assoziationen, wenn man sich in den Test begibt – an "Bilitis" mag der Eine denken, an "Fifty Shades of Grey" die Zweite und ein Dritter an die Damen auf der Reeperbahn.
Und so weiter.
Private Bilder inbegriffen, Enttäuschungen vermutlich auch.
Denn je vielfältiger die Szenarien, die das Stichwort "Liebesnacht" evoziert, desto weniger dürften sich in einem Duft wiederfinden, der eben diesen Namen trägt.
Denke ich.
Doch wie oft schon dachte ich falsch...?
Strahlend, fast schon gleißend hell beginnt "Amour Nocturne" auf meiner Haut – ein aldehydiges Strahlen, ozonig, stechend fast, das den Gedanken an Metall nicht ausschließt, mich jedoch eher an "Helium" von nu_be denken läßt.
Die dort schwerelose Leichtigkeit wird in "Amour Nocturne" geerdet von einer frühen Zeder, bleistiftig-sonnenwarm, im Boden fest verankert, und einer intensiven Süße, die mich für einen Augenblick auf den Rummelplatz in "Déliria" versetzt.
Zuckerwatte könnte es sein, die Glasur der Paradiesäpfel oder halt auch Karamell.
Selbst ein Lolli kommt mir in den Sinn, doch das liegt gewiß allein am Namen, räusper...
Und während ich noch schnuppernd sinne, wie all dies sich wohl zu einer Liebesnacht verflechten mag, tritt aus den dunklen Tiefen der olfaktorischen Bühne ein Star ins Rampenlicht, den ich hier nicht erwartet hätte: Dunkelharziger, warmdichter Weihrauch vermählt sein sanftes Glimmen mit der nun gedimmten Süße, dreht Licht und Lautstärke herunter und führt "Amour Nocturne" gemeinsam mit der Zeder zu einem gar nicht lottrigen, sehr angenehmen Kuschelbett.
Schön – wirklich schön!
Ein Duft zum Liebhaben, Träumen, Schmusen, fein und weich und wunderbar für fünf, sechs, sieben Stunden.
Dann schläft er ein.
Und ich mit ihm.
Und was ist nun mit der Liebesnacht?
Keine Ahnung – vielleicht habe ich Herrn Duchaufour nur nicht verstanden.
Vielleicht liegen seine und meine Vorstellung von einer Liebesnacht allzu weit auseinander, vielleicht war meine Erwartung auch ganz falsch.
Vielleicht ging es gar nicht um Handschellen, Zuckerbrot und Peitsche, um den großen Sturm der Hormone, sondern um etwas viel Elementareres: um die süße Wärme und Geborgenheit, um den sanften Ernst und das leise Lächeln des Danach, wenn der große Knall verklungen ist und der Aufruhr sich beruhigt.
Um das "bei dir sein" nach dem "in dir sein", um die Nähe, die nicht nur Haut an Haut berührt.
Vielleicht – wer weiß?!
Ich würde ihn gern fragen, den Herrn Duchaufour...
PS: Franfan - danke!
Uff.
Welch ein Name, welch eine Hypothek!
Unmöglich, sich frei zu machen von wie auch immer gearteten Erwartungen, Vorstellungen, Assoziationen, wenn man sich in den Test begibt – an "Bilitis" mag der Eine denken, an "Fifty Shades of Grey" die Zweite und ein Dritter an die Damen auf der Reeperbahn.
Und so weiter.
Private Bilder inbegriffen, Enttäuschungen vermutlich auch.
Denn je vielfältiger die Szenarien, die das Stichwort "Liebesnacht" evoziert, desto weniger dürften sich in einem Duft wiederfinden, der eben diesen Namen trägt.
Denke ich.
Doch wie oft schon dachte ich falsch...?
Strahlend, fast schon gleißend hell beginnt "Amour Nocturne" auf meiner Haut – ein aldehydiges Strahlen, ozonig, stechend fast, das den Gedanken an Metall nicht ausschließt, mich jedoch eher an "Helium" von nu_be denken läßt.
Die dort schwerelose Leichtigkeit wird in "Amour Nocturne" geerdet von einer frühen Zeder, bleistiftig-sonnenwarm, im Boden fest verankert, und einer intensiven Süße, die mich für einen Augenblick auf den Rummelplatz in "Déliria" versetzt.
Zuckerwatte könnte es sein, die Glasur der Paradiesäpfel oder halt auch Karamell.
Selbst ein Lolli kommt mir in den Sinn, doch das liegt gewiß allein am Namen, räusper...
Und während ich noch schnuppernd sinne, wie all dies sich wohl zu einer Liebesnacht verflechten mag, tritt aus den dunklen Tiefen der olfaktorischen Bühne ein Star ins Rampenlicht, den ich hier nicht erwartet hätte: Dunkelharziger, warmdichter Weihrauch vermählt sein sanftes Glimmen mit der nun gedimmten Süße, dreht Licht und Lautstärke herunter und führt "Amour Nocturne" gemeinsam mit der Zeder zu einem gar nicht lottrigen, sehr angenehmen Kuschelbett.
Schön – wirklich schön!
Ein Duft zum Liebhaben, Träumen, Schmusen, fein und weich und wunderbar für fünf, sechs, sieben Stunden.
Dann schläft er ein.
Und ich mit ihm.
Und was ist nun mit der Liebesnacht?
Keine Ahnung – vielleicht habe ich Herrn Duchaufour nur nicht verstanden.
Vielleicht liegen seine und meine Vorstellung von einer Liebesnacht allzu weit auseinander, vielleicht war meine Erwartung auch ganz falsch.
Vielleicht ging es gar nicht um Handschellen, Zuckerbrot und Peitsche, um den großen Sturm der Hormone, sondern um etwas viel Elementareres: um die süße Wärme und Geborgenheit, um den sanften Ernst und das leise Lächeln des Danach, wenn der große Knall verklungen ist und der Aufruhr sich beruhigt.
Um das "bei dir sein" nach dem "in dir sein", um die Nähe, die nicht nur Haut an Haut berührt.
Vielleicht – wer weiß?!
Ich würde ihn gern fragen, den Herrn Duchaufour...
PS: Franfan - danke!
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