FabianO
20.11.2015 - 11:16 Uhr
12
Sehr hilfreiche Rezension
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft

Zwischen Zahnarztbesuch, unreif geernteten Bordeaux-Weintrauben und altem Holzschrank

Kühl. Distanziert. Etwas grob. Grüne Paprika.

Der Name, der akustisch schon auf keine Eleganz hindeutet, führt zu einem Duft, mit dem ich mich schwertue.

Zu Beginn ein wuchtiges, etwas unstrukturiertes Blumenmeer, das zudem zwischen streng konzentriertem Kardamom und süßlichfruchtiger Litchi hin- und herwabert. Leicht medizinisch, an einen Besuch beim Zahnarzt erinnernd, der gummibehandschuht in irgendwelchen würzig-ätherischen Pasten herumrührt.

Nach rund 5 min. schieben sich Weihrauch und etwas Papyrus ein, trocken-pflanzlich, leicht bitter.
Zunächst erinnert das Papyrus mich an den schönen "Timbuktu", bei dem selbiges allerdings zentrales Thema ist und Ausdauer hat.

Hier hingegen verabschiedet es sich nach 15 min. leider schon und macht einer ausgesprochen unfreundlichen Note Platz, die ich (alter Weintrinker) am ehesten mit dem Riechen an einem sehr unschönen Bordeaux vergleichen würde, dessen Trauben zu unreif geerntet wurden und der deshalb an einer ausgeprägten Paprikanote leidet.

Dabei bleibt es dann auf meiner Haut auch, es kommt nichts anderes mehr zum Vorschein als selbige vegetabil-herbe Paprikaprägung, die allenfalls noch zu einem älteren, abgestandenen Holzschrank führt.

Auch wenn ich Monsieur Duchaufour sonst sehr schätze, aber das hier geht wirklich nach hinten los..
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