Timbuktu L'Artisan Parfumeur 2004

Vielleicht bin ich ja nur ein paranoider alter Sack, aber ich schwöre jeden heiligen Eid, dass Timbuktu vor Jahren, als ich eine Probe davon hatte, die mich stark begeisterte, ein anderer Duft war. Was ich mir gerade zu Weihnachten geschenkt habe (neue Aufmachung mit Logo in Türkis) riecht [um nicht zu sagen stinkt] nach billigster Seife mit einem Topping von weißem Pfeffer und ist zweifellos bis an den Rand mit Waschmittel/Weichspüler-Synthetik der Sorte vollgestopft, die ich zeitlebens verabscheut habe, ob in der funktionalen oder der haute parfumerie. Das hier hätte ich unmöglich an irgend einem Punkt meiner Duftbiographie mögen können. Riecht wie ein schrottiges Kosmetikprodukt.

Wieder mal ein Beispiel dafür, dass im Parfümbusiness die Betonung heutzutage auf der zweiten Worthälfte liegt. Ein Alptraum erdacht von Buchhaltern, Marketingleuten und Chemikern, welche Ästhetik und Schönheit ans Kreuz der Profitmaximierung genagelt haben. Wer mir nicht glaubt, kann sich dazu den zynischen Vortrag von Mark Buxton anhören. Aber Vorsicht, Ernüchertung garantiert:
http://www.einsteinforum.de/index.php?id=1248&L=1%2Fopen%2Findex.php%3Fsite%3D