16.08.2015 - 14:28 Uhr
loewenherz
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Nelke, Lilie, Lilie, Rose
Nein, ich stottere nicht - die Doppelung 'Lilie, Lilie' stimmt, denn so - bzw. auf englisch: 'Carnation, Lily, Lily, Rose' - heißt ein wunderbares Gemälde des Malers John Singer Sargent aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Bild zeigt zwei Mädchen in weißen Kleidern, die abends in einem sommerlichen Garten konzentriert, beinahe ehrfürchtig mit Wachsstäbchen Papierlampions entzünden. Die Flammen bringen ihre im Dämmerlicht liegenden Gesichter zart zum Leuchten; sie stehen im hohen Gras zwischen weißen und roten Gartennelken, rosablühenden Rosenstöcken und hochgewachsenen, weißen Lilien, dem Betrachter abgewandt, ganz auf das Anzünden der Lampions konzentriert.
Die unerreicht dichte Atmosphäre des Gemäldes, seine Unschuld und Ruhe und dabei die Lebhaftigkeit seiner Farben und die beinahe mit Händen zu greifende Musikalität, der warme Sommerabend und der Überfluss der Düfte und Aromen in jenem Garten, den er als Kulisse wählte - sind auch im Œuvre Singer Sargents ohnegleichen. Und obwohl keine der im Titel aufgeführten Blumen - Nelke, Lilie oder Rose - enthalten ist in L'Artisan Parfumeurs La Chasse aux Papillons - gleichen sich die Themen von 'Carnation, Lily, Lily, Rose' und der 'Jagd nach Schmetterlingen' doch - ein Exterieur im Sommer, nicht blendend hell, sondern in blassem Licht, das fast verzaubert scheint, sind sich zumindest ähnlich.
La Chasse aux Papillons ist ein sommerlicher Blumenduft, ist tändelnd und flüchtig, zart und rosafarben überhaucht. Zitrisch ist nur sein kurzer Auftakt, und dann sind allenthalben nur noch Blumen. Die Lindenblüte gibt ihm dabei etwas zwanglos Bodenständiges, das die anderen Blüten - besonders Jasmin, Ylang Ylang und Tuberose - etwas zähmt und nicht betörend, gar betäubend werden lässt, während die Mädchen in ihren duftig hellen Kleidern den Schmetterlingen mit Netzen durch den Sommergarten folgen wie den Schatten eines wunderbaren Traums.
Fazit: die Kinder auf John Singer Sargents malvenfarben-surrealem Bild sind die Töchter eines befreundeten Künstlers, Dolly und Polly (sic!) Barnard. Er arbeitete zwei Sommer lang an dem Gemälde, ehe er zufrieden war mit dem, was er geschaffen hatte: die Flüchtigkeit eines Sommerabends einzufangen - wie es auch Anne Flipo mit diesem zarten, feinen Duft gelang.
Die unerreicht dichte Atmosphäre des Gemäldes, seine Unschuld und Ruhe und dabei die Lebhaftigkeit seiner Farben und die beinahe mit Händen zu greifende Musikalität, der warme Sommerabend und der Überfluss der Düfte und Aromen in jenem Garten, den er als Kulisse wählte - sind auch im Œuvre Singer Sargents ohnegleichen. Und obwohl keine der im Titel aufgeführten Blumen - Nelke, Lilie oder Rose - enthalten ist in L'Artisan Parfumeurs La Chasse aux Papillons - gleichen sich die Themen von 'Carnation, Lily, Lily, Rose' und der 'Jagd nach Schmetterlingen' doch - ein Exterieur im Sommer, nicht blendend hell, sondern in blassem Licht, das fast verzaubert scheint, sind sich zumindest ähnlich.
La Chasse aux Papillons ist ein sommerlicher Blumenduft, ist tändelnd und flüchtig, zart und rosafarben überhaucht. Zitrisch ist nur sein kurzer Auftakt, und dann sind allenthalben nur noch Blumen. Die Lindenblüte gibt ihm dabei etwas zwanglos Bodenständiges, das die anderen Blüten - besonders Jasmin, Ylang Ylang und Tuberose - etwas zähmt und nicht betörend, gar betäubend werden lässt, während die Mädchen in ihren duftig hellen Kleidern den Schmetterlingen mit Netzen durch den Sommergarten folgen wie den Schatten eines wunderbaren Traums.
Fazit: die Kinder auf John Singer Sargents malvenfarben-surrealem Bild sind die Töchter eines befreundeten Künstlers, Dolly und Polly (sic!) Barnard. Er arbeitete zwei Sommer lang an dem Gemälde, ehe er zufrieden war mit dem, was er geschaffen hatte: die Flüchtigkeit eines Sommerabends einzufangen - wie es auch Anne Flipo mit diesem zarten, feinen Duft gelang.
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