Mon Numéro 3 2009

Mon Numéro 3 von L'Artisan Parfumeur
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7.8 / 10 46 Bewertungen
Mon Numéro 3 ist ein beliebtes limitiertes Parfum von L'Artisan Parfumeur für Damen und Herren und erschien im Jahr 2009. Der Duft ist grün-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Meine Nummer 3”.
Aussprache Limitierte Edition
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Würzig
Harzig
Holzig

Duftnoten

VetiverVetiver LavendelLavendel IrisIris SpirituoseSpirituose

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.846 Bewertungen
Haltbarkeit
6.926 Bewertungen
Sillage
5.427 Bewertungen
Flakon
7.438 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 16.09.2022.
Wissenswertes
Urspünglich kam nur ein Einzelstück auf den Markt. 2011 wurde der Duft als Teil der Mon Numéro Kollektion in limitierter Stückzahl erneut heraus gebracht.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 30  
Ein bisschen beschwipst, aber immerhin: Vetiver mal ganz anders!
Marketing ad absurdum – diesen Duft eines immerhin ziemlich bekannten Labels gibt es weltweit in nur einem einzigen Geschäft: bei Ludwig Beck in München. Mehr Exklusivität um der Exklusivität willen kann man eigentlich nur erringen, wenn man einen Duft nach aufwändiger Einführung schlichtweg gar nicht anbietet. Gerüchte über sein wunderbares Aroma würden die Runde machen und die Duft-Aficionados auf der ganzen Welt wären ganz heiß darauf ihn einmal nur in Händen zu halten. Zugleich würde nur wenigen Auserwählten diese Ehre zuteil, und siehe da: eine neue Legende wäre geboren – ein neues ‚Iris Gris’, ein neues ‚Chypre’ ein neues ‚Nombre Noir’, Düfte die jeder Interessierte kennt, die aber keinem bisher unter die Nase kam...

Nun gut, also München eben – gar so weit entfernt ist es ja nicht, zumindest wenn man im süddeutschen Raum wohnt. Und dass ein Duft eines renommierten französischen Parfumherstellers einmal nicht ausschließlich in der Boutique X auf dem Boulevard Y zu haben ist, sondern bei ‚Ludwig Beck am Rathauseck’ (wie ein früherer Werbespruch einmal lautete) – das hat doch was, oder?

Aber zum Duft: ‚Mon Numero 3’ ist eine Vetiver-Studie à la Duchaufour. Typisch für diesen außergewöhnlichen Parfumeur (der ähnlich überraschende Arbeiten über das Thema Tuberose, bzw. Aoud - ‚Nuit de Tubéreuse’ und ‚Al Oudh’ – vorlegte) und zugleich untypisch, zieht man die vielen Interpretationen der letzten Jahre zum Vergleich heran.

Sprüht man ‚Mon Numero 3’ auf, entwickelt sich nämlich nicht die allseits bekannte Vetiver-Wolke in den Nuancen hellgrün bis dunkelgrün. Nein, Bertrand Duchaufour versteht es vielmehr meisterhaft sein Material zu zähmen, ihm das Laute, das Durchdringende zu nehmen, selbst wenn es wie im Falle des Vetivers (oder der Tuberose, bzw. des Aouds) dazu neigen würde fanfarengleich das Geschehen zu dominieren.
Dabei ist ‚Mon Numero 3’ durch und durch ein Vetiver-Duft, mit einem linearen Vetiver-Gerüst vom Kopf (Vetiveryl Acetate) über das Herz (Vetiverol) bis hinab zur Basis (Vetiver de Java) – drei Vetiver-Bausteine mit höchst verschiedenartigen Facetten: anfangs frisch-säuerlich, dann grün-grasig, schließlich rauchig-holzig.
Zunächst kombiniert Duchaufour die zentrale Kopfnote, das Vetiveryl, mit einem alkoholischen Akzent, angereichert mit frischen Limonen-artigen Anklängen, die mich sofort an den Geruch einer Margarita mit Salzrand oder einen Gin-Tonic denken lassen – ein schöner Auftakt der Lust auf mehr macht. Und es kommt mehr, sehr viel mehr. Nuancen von Lavendel und herb-würzigem Kardamom erinnern mich kurzeitig an Duchaufours ‚Sartorial’ für Penhaligons, während der Duft zum Herzen hin immer bunter, blumiger, aber auch grüner wird: ein Blütenbouquet von Rose, Iris, Orangenblüte und Magnolie gesellt sich schließlich zur Ankernote Vetiver, dessen nunmehr deutlich grünere Facette dem Vetiverol zu verdanken ist.
Zur Basis hin wird der Duft dann immer dunkler. Warme Ambertöne und balsamische Harze verweben sich mit den tiefen, rauchigen Basstönen des Vetiver de Java.
Das klingt jetzt alles recht üppig und voluminös, ist es aber nicht. Bei allem Reichtum an Nuancen entwickelt der Duft nämlich keine Schwere und Opulenz. Ein Leichtgewicht, das sich in Sphären des Nichts verflüchtigt, ist er aber ebenso wenig. Nein, vielmehr ist ihm eine subtile Präsenz zu eigen, bei gleichzeitigem Changieren zwischen Transparenz und Verdichtung. Hier ist Duchaufour at his very best: ein Mann, der mit großer Virtuosität ein ganzes Orchester entfesselt, ohne dabei den Klang über die Maßen anschwellen zu lassen, der die einzelnen Stimmen perfekt kalibriert, halb in der Schwebe, halb geerdet, und der es vermag einen feinen, flirrenden, dennoch resonanzstarken Klang aufblühen zu lassen. Dass dabei die verschiedenen Phasen perfekt verblendet sind und bruchlos ineinander gleiten, versteht sich fast von selbst, wie auch, dass der Duft wunderbar langlebig ist und eine angenehme, eher moderate Abstrahlung besitzt. Er ist ein leiser Begleiter, einer der mit Raffinement überzeugt, nicht mit Lautstärke.

Doch Vorsicht!
Man muss Duchaufour und seinen Hang zu überaus komplexen, mitunter auch komplizierten Düften mögen. Wer das vermeintlich fehlende Auod in ‚Al Oudh’ beklagt oder auf zuwenig Tuberose in ‚Nuit de Tubéreuse’ hinweist, wer sich von ‚Sienne l’Hiver’ überfordert fühlt und mit den ungewohnten Reizen von ‚Timbuktu’ wenig anfangen kann, der wird sich auch mit diesem Duft schwer tun. Er ist eben nicht der Vetiver-Duft, den man erwartet; erst recht nicht wenn man den ein oder anderen kennt und aus Erfahrung weiß, dass sie irgendwie doch alle recht ähnlich riechen (selbst wenn beispielsweise zwischen Guerlains ‚Vetiver’ und Etros Version Welten liegen). Bertrand Duchaufour ist hier eine höchst eigenwillige Interpretation gelungen, die mich nach anfänglichen Irritationen doch ziemlich bald überzeugte. Ganz im Gegensatz zu Karine Vinchon-Spehners ebenfalls für L’Artisan geschaffenes Werk ‚Coeur de Vétiver Sacré’: dieser nicht minder eigenwillige Duft überzeugte mich zunächst, um mich später aufgrund unausgewogener Balance und mangelhafter Präsenz gewaltig zu irritieren.

‚Mon Numero 3’ ist gerade im Vergleich zu jenem zweiten Vetiver-Duft des Hauses der bei weitem interessantere und originellere, und anders als bei ‚Coeur de Vétiver Sacré’ hat man eben nicht das Gefühl als würden ungebeten Werbeseiten aufpoppen, die einen dummerweise daran erinnern, dass dieser Duft ein Sammelsurium altbekannter Versatzstücke ist.
Ein wirklich eigenständiges Werk, das ist 'Mon Numero 3', was natürlich nicht heißt, dass der Duft ohne Zitate auskommt (‚Sartorial’ habe ich schon genannt und seltsamerweise habe ich ganz am Ende des Duftverlaufes auch immer so ein ‚Mitsouko’-Gefühl...), aber man merkt eben doch, dass ein kreativer Kopf bemüht war einerseits etwas außergewöhnliches, andererseits aber auch etwas typisches, für ihn typisches zu schaffen.

Es ist ihm gelungen.
3 Antworten

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
Mustang69Mustang69 vor 9 Jahren
10
Duft
Sphärischer Vetiver, getragen von sanftem Lavendel und einer leichten Honigsüße. Absolut fein!
1 Antwort
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Nussig, grasig, würzig, rauchig, ätherisch, dumpf. Und all das auf einmal. Besonderer Vetiver nach typischer Art des Hauses.
3 Antworten
RivegaucheRivegauche vor 8 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Zeitgemäße Chyprevariation. Hellgrüne Hölzer, balsamisch weiche Harze & versteckte Immortellekante, floral akzentuiert. Sophisticated!
1 Antwort
TroemmerTroemmer vor 6 Jahren
7
Duft
Ein unverwechselbarer Vetiver, selten genug!
Auf Strecke hat er trotzdem ’was unentschiedenes…
0 Antworten
BlackbirdHHBlackbirdHH vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Angenehm dezenter, fein rauchiger, grün/krautig-frischer Duft!!! HK+S dürften gerne etwas mehr bieten, aber sind noch OK!!! :-)
2 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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