Années Folles 2015

Années Folles von La Parfumerie Moderne
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8.2 / 10 49 Bewertungen
Années Folles ist ein beliebtes Parfum von La Parfumerie Moderne für Damen und Herren und erschien im Jahr 2015. Der Duft ist blumig-würzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Goldene zwanziger Jahre”.
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Fougère
Pudrig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Schopf-LavendelSchopf-Lavendel französischer Thymian MuskatMuskat
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie Schopf-Lavendel AbsolueSchopf-Lavendel Absolue VetiverVetiver
Basisnote Basisnote
Schopf-Lavendel AbsolueSchopf-Lavendel Absolue Tonkabohne AbsolueTonkabohne Absolue BenzoeBenzoe PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.249 Bewertungen
Haltbarkeit
7.740 Bewertungen
Sillage
7.242 Bewertungen
Flakon
7.042 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.116 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 23.02.2024.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
Intersport

90 Rezensionen
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Top Rezension 19  
Die moderne Parfumerie
Ob der Firmenname 'La Parfumerie Moderne' dem den knapp nach 1900 erschienen Band 'Die moderne Parfumerie' entliehen ist? 2013 veröffentlichte die von Philippe Neirinck gegründete Marke mit dem so sympathischen Namen zum Auftakt drei Düfte, denen bis dato nur zwei weitere folgen sollten - alles soweit überschaubar. Neirinck, mit familiären Verbindungen zur Hotellerie Szene setzte auf Geschichten in und rund um historische Hotels als verbindendes Narrativ und holte den weitgehend durch Parfum d'Empire bekannten Marc-Antoine Corticchiato an Bord, der alle der bisher fünf La Parfumerie Moderne's entwarf.

La Parfumerie Moderne, so der Anschein, widmet sich im Grundgerüst gerne klassischen, pardon, ja gar altbackenen Duftthemen: Leder, Flieder, ein Fougère, Iris, oder wie in Années Folles etwas - wohl gemerkt nur auf den ersten Blick - mit Lavendel Fokus. Die zugehörigen Stories, weitgehend frühes bis Mitte 20. Jahrhundert, Grandhotels, Schauplätze wie Paris, ein Hotel am Londoner Hyde Park, das Royal Picardy in Le Touquet 'Paris-Plage', ein ähnliches, älteres Etablissement am Genfer See – ok, got the idea, da könnte noch einiges folgen.

Schon mal soviel - zum Glück riecht keiner der vier Parfumerie Moderne Düfte die ich kenne auch nur annähernd wie die unsäglichen Hotelwasser, die entweder Lobby-Bedufungtrends beeinflussen oder von eben diesen Unorten inspiriert sind, und keines davon ist reiner Retro-Fetisch. La Parfumerie Moderne bleibt seinem Namen treu und stellt mit diesen Parfums tatsächlich eine moderne Interpretation eingesessner Zutaten vor. Da die Frage was ist denn nun moderne Parfumerie schon vor mehr als 100 Jahren auf dem Programm stand, und die Antworten dazu wohl immer noch in the making sind, jetzt fast forward zu Années Folles - was soviel wie die verrückten 20er Jahre des 20. Jahrhundert - v.a. in Paris bedeutet - ein Zeitfenster, das der Parfumeur mit Speaksasy (2012) schon einmal kommentiert hat, wenn auch mit Blick auf die andere Seite des Atlantik.

Ein Hotel darf auch hier nicht fehlen, die Wahl: Mittelmeer, vermutlich Südfrankreich. Lavendel ist da nicht fern, die Felder. Années Folles' Leitmotiv ist erst mal Lavendel, Schopf-Lavendel, in zwei unterschiedlichen Destillationen, Schopf-Lavendel, der in diesem Detail hier in der Datenbank noch gar nicht so lange im Umlauf ist. Der initiale Protagonist ist eingedickt, scheinbar kalorien-angereichert, molasse-artig. Dicht und viskos, zieht sich diese Lavendelnote durch die erste Stunde. Tonka lässt sich bereits erahnen, und dirigiert das ganze ins Fougère Revier. Intensiv, zäh. Ein Blick in 'Die moderne Parfumerie' bestätigt, dass dieses Buch die perfekte Lektüre für derartig moderne Themen ist - die dort angedruckte Formel für ein 'Fougère Moderne' weist auch gleich mal auf gewichtige Dosen Lavendel und Tonka hin. Nun bin ich kein erklärter Lavendel Liebhaber, doch sind da ein paar Düfte bei denen Lavendel zentral ist, die ich immer wieder gerne rieche: Yohji Homme (1999), Eau Noire (2004), Kiki (2010), Corticchiato 's Fougère Bengale (2007) und Lutens' Lavendel Trilogie die 1999 in Fourreau Noir gipfelte - dieses steht Années Folles ansatzweise nahe. In diesen Schwaden aus tonka-lackierten Lavendel glaube ich Versatzstücke von Mouchoir de Monsieur (1904) zu erkennen, wenn auch nur fragmentarisch.

Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der ersten drei Parfumerie Moderne's begann Corticchiato bei seiner eigenen Marke umfassenden Studien zu pflanzlichen und kulturellen Aspekten seiner korsischen Wurzeln. Erst vereinzelt mit Corsica Furiosa (2014), und in den Jahren darauf mit einer Reihe höchst vergnüglicher Düfte unter dem Bogen 'Héritage Corse' oder mit einem Eau de Toilette für das korsische Kosmetikhaus Helios di Corsica (2018). Mit Années Folles hat das insofern was am Hut, dass Veröffentlichungen 'ausser Haus' - also vor allem die bei La Parfumerie Moderne oder auch Œillères (2017) mir 'parfüm-lastiger' erscheinen als neuere Parfum d'Empire's - der Fokus auf so etablierte Noten wie Flieder oder Lavendel unterstreicht das.

Seit einem guten 1/4 Jahrhundert erscheinen eine Menge Düfte, deren Verlauf gerne als linear, monolithisch oder vertikal beschrieben werden. Die Entwicklung ist nicht mehr in klassischer Pyramidendynamik strukturiert sondern z.B. als zylindrische Form mit weniger zeitlicher Entfaltung, sei es aus konzeptuellen Gründen, sei es den verwendeten Zutaten geschuldet. Die Gegenbewegungen dazu sind Teils höchst erfreulich und durchdacht wie in den Parfums von Cristiano Canali für Rubini oder die Arbeiten von Shawn Maher; andere wieder einen Tick zu formal, wie dem auch sei: Düfte mit Dynamik sind wieder häufiger die Norm. Corticchiato kann Entwicklung, ein Blick auf eines seiner Erstlingswerke, Eau Gloire (2003) zeigt eine beachtliche Dynamik, nach initialer Hommage an die korsische Macchia ein twist, und der Duft mutiert zu elegantesten vintage Leder, das immer wieder an Hermès' Bel Ami (1986) denken lässt.

Schnell zurück zu Années Folles - hier passiert ähnliches, und die erstmals so solide Lavendelkonstruktion gerät ins Schwanken. Vielleicht der Thematik der 20'er Jahre in Paris geschuldet, mit deren exotischen Soirees und Orientalismen, kommen Patchouli, Muskat, Benzoe und zwischenzeitlich verstärktes Tonka auf's Parkett und drehen gewaltig am sound, in Richtung orientalisches Fougère, fougèriges Oriental. Spätestens zu diesem Zeitpunkt bin ich nun nicht mehr im Ballsaal der mediterranen Herberge, sondern mitten im Fiebertraum mit Kate im New York der mid-80's, Afterhour auf Bob Slattery's Dachterrasse, gebadet in Obsession for Men (1986). Ewig nicht gesehen, genau 75ml lang sollte mein Teenage-Flirt damit sein, seit dem nie wiedergetroffen oder vermisst, aber da ist es wieder, keine reine 1:1 Replik, zugleich so präsent - und penetrant, eine Endlosschleife, anstrengend. Die anfängliche Dynamik verlagert sich hier in eine mühsame Stasis, ein Parfum im Parfum, bei dem nur noch wenig weitere Entwicklung dazukommt. Die verrückten Pariser Jahre, kein Grandhotel mehr in Sicht, mit viel Glück vielleicht ein Zimmer in Andrée Putman's Morgans Hotel.

Das lässt mich verkatert zurück, das Leiberl am Morgen nach der Party, imprägniert mit Obsession Basis - dunkler, intensiver, ein Eau de Parfum. Mein Resümee zu Années Folles, daher gemischt. Wenn Désarmant's Gewürz Flieder die Idee von historisch-modern für mich am spannendsten umsetzt, No Sport - by far - den coolsten Titel hat und exquisites, best gelauntes, Moderno-Fougère-light ist und Cuir X das technizistischte, fast schon minimale Leder, so schätze ich den üppigen Lavendel Schopf samt Tonka Gloss und auch die anfängliche Dynamik von Années Folles, bevor sich arge 80'er flashbacks einstellen. Années Folles, eben.
15 Antworten

Statements

24 kurze Meinungen zum Parfum
JonasP1JonasP1 vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Lavendelsonne strahlt über Täler
Wiesen werden grün beleuchtet
Krautig weht Luft
Muskatgewürzt
Weich gepudert
Ein herb-kühles Lächeln
40 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ob die zwanziger Jahre wirklich so golden waren ?
Der Duft transportiert dich zurück.
Toller Lavendel, leicht gewürzt, zart erdig.
22 Antworten
GandixGandix vor 1 Jahr
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Lila Lavendelnoten
Tonkanichoulipuderstaub
Rosengeranienkraut-Begleitung
Hör dir diese Melodie an.
32 Antworten
PollitaPollita vor 2 Jahren
8
Duft
Lavendel mit Wumms. Für mich fast ein Fougère für sie. Sehr klassisch gehalten. Dennoch perfekt mit dem Chic von heute verknüpft.
17 Antworten
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
8
Duft
Lav-e(n)delkühl
Muskat-würzig
Geranien-cremig
Patch-erdig
Retro-wohlig
Haut-warm

Sinnlichcremige Würzerde
14 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

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