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Top Rezension
1000 PS (Puderstärke): Begrüßen Sie Tante Gertrud live an ihrem Schminktisch mit Schokoschmacht
Seitdem ich In Woman lieben gelernt habe und ihn auf keinen Fall mehr missen möchte habe ich mich im La Rive-Sortiment mal genauer umgeschaut.
Zum Glück für absolute Schleuderpreise zu ergattern, da ist ein missglückter Fehlkauf auch gut zu verschmerzen. Oder der Duft wandert ohne große Reue blind ins Körbchen, so wie hier. Da hatte ich lediglich gelesen, dass es sich wohl um einen LVEB-Dupe handelt.
LVEB hatte ich gleich testen müssen als er lanciert wurde, eigentlich nicht schlecht, aber eben auch nicht bahnbrechend, da lobe ich mir lieber meine Angel-Flanker. Zudem wurde er mir durch die vielen negativen Kommentare ziemlich madig gemacht, da hatte ich auch keine große Lust mehr in genauer zu kennen.
Aber ich lasse mich auch gerne eines anderen belehren, der denkende Mensch ändert schließlich auch seine Meinung. So nahm ich ihn mit nach Hause, Tester gab es nicht, aber ich setze große Hoffnung in Queen of Life (selten bescheuert, der Name), eventuell reicht er auch an In Woman heran.
Der Flakon gefällt mir schon mal sehr, liegt solide in der Hand, erinnert mich ein bisschen an die Eternity-Reihe. Der Sprühnebel ist fein, da habe ich schon schlimmeres erlebt, im hochpreisigen Segment scheint man da manchmal zu sparen.
Zuerst zeigt sich die Johannisbeere, diesmal von ihrer süßen Seite, keinerlei saurer Saft ist zu bemerken. Frisch ist der Einstieg ebenfalls, wässrig-fruchtig, süffig, aromatisch, man könnte meinen, dass man soeben rote Johannisbeeren zwischen den Fingerkuppen zerdrückt hat. Keine Synthetik, nichts kratzt unangenehm oder beißt.
Bereits zu Beginn sind sie mit einer feinen Schicht Puderzucker bestäubt, ich fühle mich etwas an Charme von La Perla erinnert. Sehr feminin mutet das fruchtige Odeur an, zart und lieblich. Wenn die Birne nicht gelistet wäre, hätte ich sie nie im Leben wahrgenommen, da ist was leicht kernig-fruchtiges was man als Birne identifizieren könnte, allerdings mit viel Fantasie.
Der Duft ist süß, aber nicht klebrig oder stechend, eher säuselnd und "mouthwatering", er macht Appetit und bereitet gute Laune.
Alsbald legt man der Johannisbeere einen schweren, flauschigen, weißen Bademantel aus dickem Frottee um und dann wird gepudert was das Zeug hält, als gäbe es kein morgen, diese Phase erlebte ich anfangs als grenzwertig und anstregend.
Mit der Iris stand ich auf Kriegsfuß, eine kühle, pudrige und silber anmutende Blüte fand ich einfach gruselig. So distanziert und arrogant, eiskalt und königlich aristokratisch, der ideale Erzfeind ist geboren.
Es war The Beat von Burberry der mich damals ziemlich unvorbereitet traf, richtig flau und schlecht wurde mir da. Wenn ich jetzt zurückdenke muss ich schmunzeln, denn mittlerweile gehört die Iris zu meinen Favoriten.
Und hier fügt sie sich einfach wunderbar ins Duftbild ein, kreiert eine immense Puderwolke in beige, rosé, flieder, weiß und grau (grau ist nicht langweilig, sondern das neue Schwarz) in schönster Make-up-Manier, Puder wie er duftet, nachdem er mit der Haut in Berührung kam, leicht staubig, warm, sehr weiblich, irgendwie auch intim, ein sehr inspirierender Duft. (Copyright Peanut)
Ein leichter Vintageeinschlag, klassisch, aber das mag ich gerne seit Citizen Queen, das hat sowas unglaublich frauliches, so wie eben der leise, pudrige Duft eines Schminktäschchens, oder eines gern genutzten Lippenstiffts, loser Puder, nachdem er sich während des Auftragens im Badezimmer verteilt, fast schon rituell.
Die Orangenblüte gemeinsam mit der Iris ist ein starkes Vollweibgespann, auf die zwölf, nur was für beinharte Blumenfriedas, aufgebauscht durch süß duftenden Jasmin, für mich ein elitäres Dreigestirn, sabbernd auf der Bettkannte sitzend wird der Duft heftigst inhaliert, ja so will ich riechen!
Bis zum nächsten Morgen konnte ich mit dem testen nicht warten, auch wenn ich das Risiko einer schlaflosen Nacht eingehe, wenn es denn ein Stinker ist.
Zum Glück überhaupt nicht, der hält mich äußert galant gefangen, reißt mich behutsam in Stücke, ein milchig-weicher, flaumig-flauschiger Pudertraum, verspielt, elegant, ladylike, die ganze Zeit kullern immer mal wieder Puderzuckerjohannisberren durch das flirrende Puder.
Ein Hauch an gemahlenen Mandeln und lockere-fluffige Vanille verleihen eine schmelzig-zarte Gourmandsüße, dabei wird die knallharte, schöne Iris nicht ihrer madonnenhaften Unbarmherzigkeit beraubt.
Eigentlich symbolisiert die Iris perfekt das Wesen einer Frau: Sie hat Ecken und Kanten, aber auch ihre Rundungen. So schnurrend und schmeichelnd kann sie uns umgarnen, gleichzeitig auch ziemlich hart und bestimmt in die Schranken weisen, im Hintergrund die Orangenblüte, lässig die Beine übereinander geschlagen, den Kopf betont lasziv in den Nacken gelegt, zwischen den Fingern eine filigrane Zigarettenspitze, träge, langsame Lungenzüge, belustigter und blitzgescheiter Blick der unter schwarzen Turbowimpern aufleuchtet, dass sie eine Dame von Welt ist muss sie niemandem beweisen.
Damit das ganze aber nicht zu erotisch wird taucht dunkles, leicht erdiges Patchouli auf und mahnt mit erhobenem Zeigefinger, euch zwei muss man im Zaum halten, Jasmin trällert da nur süß und naiv vor sich hin, nehmt auch mal ein Beisiel, meine Damen!
In der Basis feinste Schokolade, selbstverständlich ebenfalls gepudert, verströmt ein delikates Vanillearoma, dezent orientalisch, die starke Sillage nun sehr gedimmt, eine ganz leise Ahnung von Frucht schleichend im Hintegrrund, nur noch vereinzelnde Blütenblätter, die Anwesenheit der Iris ist am stärksten zu bestätigen.
Was ist nun mit Tante Gertrud? Die durfte ich mir ausleihen von meiner lieben Arbeitskollegin, die nicht so wirklich auf den Duft steht. Sie gehört eher zur Fraktion Light Blue und Mon Jasmin noir le eau exquise, also frisch und luftig.
Sie musste auch sofort an Schminke denken, aber eben eher an Tante Gertrud, eine sehr gepflegte, betagte Dame, die Haare ganz lang, aber grau und entsetzlich dünn, aufgetürmt zu einem Bienenkorb, mit tausend Haarklammern und Spangen, und diesen Schildpattkämmen, die ich irgendwie auch fürchterlich finde.
Natürlich fand die ganze Prozedur mit frisieren an einem Schminktisch mit passendem Stuhl statt, mit einer silbernen Bürste die aussieht als könnte man damit ein Pferd striegeln und selberverständlich der unvermeintliche, vom Design her passende Handspiegel dazu, gehört sich schließlich so.
Den Schokoschmacht habe ich dazugedichtet, weil sich das Puder in leckerer Vollmilchschokolade gefüllt mit Vanille-Mandel-Creme verliert. Außerdem würde es die Tante für mich menschlicher machen, so muss das für mich sonst eine ziemlich trockene und spaßbefreite Person sein. Würde so gar nicht zu meiner lieben Kollegin passen.
Der Duft ist für mich auf jeden Fall ein Volltreffer in mein Puder- und Schminke-liebendes Herz. Passt auch gut zu meinem Badezimmer, eine gut sortierte Tochterfilliale von dm, bringt Mädchen zum Kreischen und Männer zum verzweifeln, letztere fragen mich immer ungläubig, ob ich das denn nun allein nutze, oder wo ich die zwei anderen Frauen versteckt habe.
Von fruchtig-lecker, frischwarm, zu opulent-blumig, pudrig-voluminös, keck-würzig, feminin-samtig bis in die kuschlig-fluffige und minimal orientalische Basis einer toller Duft für Iris- und Gourmandliebhaber.
Perfekt fürs Frühjahr mit seiner berauschenden Art, im Sommer wahrscheinlich zu schwer, im Herbst dann wieder wehmütig sanft und im Winter sicherlich glamourös gourmandig.
Einer Königin würdig? Selber herausfinden ;)
Zum Glück für absolute Schleuderpreise zu ergattern, da ist ein missglückter Fehlkauf auch gut zu verschmerzen. Oder der Duft wandert ohne große Reue blind ins Körbchen, so wie hier. Da hatte ich lediglich gelesen, dass es sich wohl um einen LVEB-Dupe handelt.
LVEB hatte ich gleich testen müssen als er lanciert wurde, eigentlich nicht schlecht, aber eben auch nicht bahnbrechend, da lobe ich mir lieber meine Angel-Flanker. Zudem wurde er mir durch die vielen negativen Kommentare ziemlich madig gemacht, da hatte ich auch keine große Lust mehr in genauer zu kennen.
Aber ich lasse mich auch gerne eines anderen belehren, der denkende Mensch ändert schließlich auch seine Meinung. So nahm ich ihn mit nach Hause, Tester gab es nicht, aber ich setze große Hoffnung in Queen of Life (selten bescheuert, der Name), eventuell reicht er auch an In Woman heran.
Der Flakon gefällt mir schon mal sehr, liegt solide in der Hand, erinnert mich ein bisschen an die Eternity-Reihe. Der Sprühnebel ist fein, da habe ich schon schlimmeres erlebt, im hochpreisigen Segment scheint man da manchmal zu sparen.
Zuerst zeigt sich die Johannisbeere, diesmal von ihrer süßen Seite, keinerlei saurer Saft ist zu bemerken. Frisch ist der Einstieg ebenfalls, wässrig-fruchtig, süffig, aromatisch, man könnte meinen, dass man soeben rote Johannisbeeren zwischen den Fingerkuppen zerdrückt hat. Keine Synthetik, nichts kratzt unangenehm oder beißt.
Bereits zu Beginn sind sie mit einer feinen Schicht Puderzucker bestäubt, ich fühle mich etwas an Charme von La Perla erinnert. Sehr feminin mutet das fruchtige Odeur an, zart und lieblich. Wenn die Birne nicht gelistet wäre, hätte ich sie nie im Leben wahrgenommen, da ist was leicht kernig-fruchtiges was man als Birne identifizieren könnte, allerdings mit viel Fantasie.
Der Duft ist süß, aber nicht klebrig oder stechend, eher säuselnd und "mouthwatering", er macht Appetit und bereitet gute Laune.
Alsbald legt man der Johannisbeere einen schweren, flauschigen, weißen Bademantel aus dickem Frottee um und dann wird gepudert was das Zeug hält, als gäbe es kein morgen, diese Phase erlebte ich anfangs als grenzwertig und anstregend.
Mit der Iris stand ich auf Kriegsfuß, eine kühle, pudrige und silber anmutende Blüte fand ich einfach gruselig. So distanziert und arrogant, eiskalt und königlich aristokratisch, der ideale Erzfeind ist geboren.
Es war The Beat von Burberry der mich damals ziemlich unvorbereitet traf, richtig flau und schlecht wurde mir da. Wenn ich jetzt zurückdenke muss ich schmunzeln, denn mittlerweile gehört die Iris zu meinen Favoriten.
Und hier fügt sie sich einfach wunderbar ins Duftbild ein, kreiert eine immense Puderwolke in beige, rosé, flieder, weiß und grau (grau ist nicht langweilig, sondern das neue Schwarz) in schönster Make-up-Manier, Puder wie er duftet, nachdem er mit der Haut in Berührung kam, leicht staubig, warm, sehr weiblich, irgendwie auch intim, ein sehr inspirierender Duft. (Copyright Peanut)
Ein leichter Vintageeinschlag, klassisch, aber das mag ich gerne seit Citizen Queen, das hat sowas unglaublich frauliches, so wie eben der leise, pudrige Duft eines Schminktäschchens, oder eines gern genutzten Lippenstiffts, loser Puder, nachdem er sich während des Auftragens im Badezimmer verteilt, fast schon rituell.
Die Orangenblüte gemeinsam mit der Iris ist ein starkes Vollweibgespann, auf die zwölf, nur was für beinharte Blumenfriedas, aufgebauscht durch süß duftenden Jasmin, für mich ein elitäres Dreigestirn, sabbernd auf der Bettkannte sitzend wird der Duft heftigst inhaliert, ja so will ich riechen!
Bis zum nächsten Morgen konnte ich mit dem testen nicht warten, auch wenn ich das Risiko einer schlaflosen Nacht eingehe, wenn es denn ein Stinker ist.
Zum Glück überhaupt nicht, der hält mich äußert galant gefangen, reißt mich behutsam in Stücke, ein milchig-weicher, flaumig-flauschiger Pudertraum, verspielt, elegant, ladylike, die ganze Zeit kullern immer mal wieder Puderzuckerjohannisberren durch das flirrende Puder.
Ein Hauch an gemahlenen Mandeln und lockere-fluffige Vanille verleihen eine schmelzig-zarte Gourmandsüße, dabei wird die knallharte, schöne Iris nicht ihrer madonnenhaften Unbarmherzigkeit beraubt.
Eigentlich symbolisiert die Iris perfekt das Wesen einer Frau: Sie hat Ecken und Kanten, aber auch ihre Rundungen. So schnurrend und schmeichelnd kann sie uns umgarnen, gleichzeitig auch ziemlich hart und bestimmt in die Schranken weisen, im Hintergrund die Orangenblüte, lässig die Beine übereinander geschlagen, den Kopf betont lasziv in den Nacken gelegt, zwischen den Fingern eine filigrane Zigarettenspitze, träge, langsame Lungenzüge, belustigter und blitzgescheiter Blick der unter schwarzen Turbowimpern aufleuchtet, dass sie eine Dame von Welt ist muss sie niemandem beweisen.
Damit das ganze aber nicht zu erotisch wird taucht dunkles, leicht erdiges Patchouli auf und mahnt mit erhobenem Zeigefinger, euch zwei muss man im Zaum halten, Jasmin trällert da nur süß und naiv vor sich hin, nehmt auch mal ein Beisiel, meine Damen!
In der Basis feinste Schokolade, selbstverständlich ebenfalls gepudert, verströmt ein delikates Vanillearoma, dezent orientalisch, die starke Sillage nun sehr gedimmt, eine ganz leise Ahnung von Frucht schleichend im Hintegrrund, nur noch vereinzelnde Blütenblätter, die Anwesenheit der Iris ist am stärksten zu bestätigen.
Was ist nun mit Tante Gertrud? Die durfte ich mir ausleihen von meiner lieben Arbeitskollegin, die nicht so wirklich auf den Duft steht. Sie gehört eher zur Fraktion Light Blue und Mon Jasmin noir le eau exquise, also frisch und luftig.
Sie musste auch sofort an Schminke denken, aber eben eher an Tante Gertrud, eine sehr gepflegte, betagte Dame, die Haare ganz lang, aber grau und entsetzlich dünn, aufgetürmt zu einem Bienenkorb, mit tausend Haarklammern und Spangen, und diesen Schildpattkämmen, die ich irgendwie auch fürchterlich finde.
Natürlich fand die ganze Prozedur mit frisieren an einem Schminktisch mit passendem Stuhl statt, mit einer silbernen Bürste die aussieht als könnte man damit ein Pferd striegeln und selberverständlich der unvermeintliche, vom Design her passende Handspiegel dazu, gehört sich schließlich so.
Den Schokoschmacht habe ich dazugedichtet, weil sich das Puder in leckerer Vollmilchschokolade gefüllt mit Vanille-Mandel-Creme verliert. Außerdem würde es die Tante für mich menschlicher machen, so muss das für mich sonst eine ziemlich trockene und spaßbefreite Person sein. Würde so gar nicht zu meiner lieben Kollegin passen.
Der Duft ist für mich auf jeden Fall ein Volltreffer in mein Puder- und Schminke-liebendes Herz. Passt auch gut zu meinem Badezimmer, eine gut sortierte Tochterfilliale von dm, bringt Mädchen zum Kreischen und Männer zum verzweifeln, letztere fragen mich immer ungläubig, ob ich das denn nun allein nutze, oder wo ich die zwei anderen Frauen versteckt habe.
Von fruchtig-lecker, frischwarm, zu opulent-blumig, pudrig-voluminös, keck-würzig, feminin-samtig bis in die kuschlig-fluffige und minimal orientalische Basis einer toller Duft für Iris- und Gourmandliebhaber.
Perfekt fürs Frühjahr mit seiner berauschenden Art, im Sommer wahrscheinlich zu schwer, im Herbst dann wieder wehmütig sanft und im Winter sicherlich glamourös gourmandig.
Einer Königin würdig? Selber herausfinden ;)
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