Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
05.06.2011 - 11:54 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension
14
Lacoste? - Bäh!
Damals - in den 80ern - war Lacoste unsere absolute Hass-Marke. Wer damit ankam, hatte schon verloren. Das Lacoste-Hemdchen wurde gekauft, wenn das Bürgersöhnchen auch mal was Sportliches anziehen wollte! Lacoste war was für die Jungs mit Seitenscheitel, die sich einen Kopf machten um die beste Uni und die förderlichste Studentenverbindung – halt Typen, die beim Professor grundsätzlich den Hintereingang wählten.
Opportunismus als Lebenseinstellung – was passt da besser als ein phantasieloses Polo-Shirt, geziert von einem winzigen, schmierigen Reptil?
Mittlerweile ist dieses Image etwas verblasst – das Polo-Shirt sieht man bei allen möglichen Leuten, denen halt nichts besseres einfällt. Gleiches gilt für die oft dürftigen Düfte von Lacoste - geblieben sind Phantasielosigkeit und das Bedürfnis, nicht weiter zu stören.
Bei den drei L.12.12 Düften hat man das Konzept der vier bunten Pony-Düfte von Ralph Lauren kopiert. Diese wie jene sind meist langweilig und in jeder Hinsicht durchschnittlich: typische Designerdüfte, die im Kostenansatz vermutlich billig sind und zum Image der Marke passen sollen.
Nach einem schnellen Vortest auf Papierstreifen schien mir L.12.12 Green der interessanteste des Trios zu sein. L.12.12 Green hat die für Sportdüfte so typische dünne Grapefruitnote, die etwas synthetisch riecht und für eine Zitrusnote viel zu lang anhält. Aufgehübscht wird die mit einer dezent eingesetzten melonen- oder gurkenartigen Frische. Krautig-grüne Noten sind da, aber nicht näher zu identifizieren. Hinter allem steht eine trockene, dunkle und fast sinnliche Note, vielleicht ein preiswerter Amber. Die kratzt erst etwas, sodass L.12.12 Green ein wenig Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Dann ergibt sich aber ein hübscher, angenehmer Frische-Duft mit sogar ein wenig Tiefgang, der aber – na was wohl - nicht weiter stört.
Ehrlich gesagt, von Lacoste erwartet man nicht viel. Gemessen daran ist L.12.12 Green schon fast aufregend und sexy, wenn auch nicht zu sehr. Man sollte da noch eine kleine Portion Büroschweiß hinzurechnen. Ob das wohl brauchbar ist für Herrn Müller aus der Buchhaltung, wenn er wieder seinen ganzen Charme einsetzen muss, morgens um Neun auf der Werksausweisstelle?
L.12.12 Green ist ein einfacher, erschwinglicher Büroduft, der tragbar für alle ist. Im Online-Shop von Lacoste (Models mit Seitenscheitel!) bekommt man die 30 ml für noch angemessene 40 €. Und so müssen wir anerkennend feststellen, dass es Lacoste mit diesem Parfum nicht ganz gelungen ist, an ihr früheres Image anzuknüpfen.
Opportunismus als Lebenseinstellung – was passt da besser als ein phantasieloses Polo-Shirt, geziert von einem winzigen, schmierigen Reptil?
Mittlerweile ist dieses Image etwas verblasst – das Polo-Shirt sieht man bei allen möglichen Leuten, denen halt nichts besseres einfällt. Gleiches gilt für die oft dürftigen Düfte von Lacoste - geblieben sind Phantasielosigkeit und das Bedürfnis, nicht weiter zu stören.
Bei den drei L.12.12 Düften hat man das Konzept der vier bunten Pony-Düfte von Ralph Lauren kopiert. Diese wie jene sind meist langweilig und in jeder Hinsicht durchschnittlich: typische Designerdüfte, die im Kostenansatz vermutlich billig sind und zum Image der Marke passen sollen.
Nach einem schnellen Vortest auf Papierstreifen schien mir L.12.12 Green der interessanteste des Trios zu sein. L.12.12 Green hat die für Sportdüfte so typische dünne Grapefruitnote, die etwas synthetisch riecht und für eine Zitrusnote viel zu lang anhält. Aufgehübscht wird die mit einer dezent eingesetzten melonen- oder gurkenartigen Frische. Krautig-grüne Noten sind da, aber nicht näher zu identifizieren. Hinter allem steht eine trockene, dunkle und fast sinnliche Note, vielleicht ein preiswerter Amber. Die kratzt erst etwas, sodass L.12.12 Green ein wenig Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Dann ergibt sich aber ein hübscher, angenehmer Frische-Duft mit sogar ein wenig Tiefgang, der aber – na was wohl - nicht weiter stört.
Ehrlich gesagt, von Lacoste erwartet man nicht viel. Gemessen daran ist L.12.12 Green schon fast aufregend und sexy, wenn auch nicht zu sehr. Man sollte da noch eine kleine Portion Büroschweiß hinzurechnen. Ob das wohl brauchbar ist für Herrn Müller aus der Buchhaltung, wenn er wieder seinen ganzen Charme einsetzen muss, morgens um Neun auf der Werksausweisstelle?
L.12.12 Green ist ein einfacher, erschwinglicher Büroduft, der tragbar für alle ist. Im Online-Shop von Lacoste (Models mit Seitenscheitel!) bekommt man die 30 ml für noch angemessene 40 €. Und so müssen wir anerkennend feststellen, dass es Lacoste mit diesem Parfum nicht ganz gelungen ist, an ihr früheres Image anzuknüpfen.
8 Antworten
Soren
Warilol
Blauemaus
Basti87
