16.09.2018 - 06:37 Uhr
SchatzSucher
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Warum nicht mal anders sein?
Zu L´Autre Ôud habe ich mir lange Gedanken gemacht. Ich möchte ihn gern als eher schwierigen Duft einordnen, da er wenig bis gar nichts schmeichelndes oder wie auch immer geartetes liebliches an sich hat.
Dennoch gefällt er mir großartig!
Ich bin nun gerade gestern abend zu einem Konzert in der Elbphilharmonie gewesen (mein erstes überhaupt). Das Thema lautete "Piano Day"
Was genau mich erwartete, war etwas unklar, da auch die Beschreibung im Programm recht vage gehalten war.
Es folgte recht experimentelle Musik, eine Pianovirtuosin mit Eigenkompositionen, ein Dreigespann aus Piano, Kontrabass und Schlagzeug spielte einfach drauf los, ohne sich vorher abzustimmen (das würde man schon seit 12 Jahren so machen, sagte man uns noch). Ja das hörte sich dann auch so an, wenngleich man merkte, daß man äußerst gut aufeinander eingestimmt war. Viel Sound und wenig Melodie trifft es am besten. Und doch war es in sich stimmig.
Und dann folgte noch ein Duo, Piano und Saxophon, mit Improvisationen und Neuinterpretationen von Jazzklassikern.
Das ist eigentlich nicht die Musik, die ich normalerweise gern höre, doch warum sollte man sich nicht einfach mal auf etwas anderes einlassen und feststellen, daß neben den altgedienten und vertrauten Pfaden noch Abzweigungen und Nebenwege existieren?
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, daß eine Reihe vor mir eine Dame saß, die L´Autre Ôud trug. Ich habe ihn sofort erkannt. Diese gewisse gebieterische Strenge, gepaart mit schon recht bitteren und trockenen Harzen, mit sehr wenigen, minimalistischen blumigen Eindrücken paßte hervorragend zu diesem Abend. Diese Dame mochte die 60 sicher schon überschritten haben, mit einem etwas herben aber sehr aparten Erscheinungsbild, dezent und schick gekleidet in grau und weiß mit wenigen Accessoires. Zu der Dame paßte der Duft ebenso exzellent.
In der Pause ergab es sich, daß wir zusammen an einem Tisch standen und so kamen wir ins Gespräch. Über ausgefallene Musik lohnt es sich immer, etwas ausgiebiger zu diskutieren. Ich konnte nicht umhin, sie auf den Duft anzusprechen. Sie war sehr erfreut über das Kompliment und ich konnte ihr bestätigen, daß er ihr ausgezeichnet stand und zum Abend perfekt gewählt war. Eigentlich hätte ich ihn auch tragen sollen, das wäre eine wunderbare Ergänzung gewesen.
L´Autre Ôud befindet sich schon seit längerem in meiner Sammlung, ich habe noch die vorige Version im 75 ml Flakon mit den aufgedruckten Pforten.
Ich konnte ihn zusammen mit Ôud Bouquet sehr günstig erstehen und bin begeistert von dieser Andersartigkeit.
Ich empfinde diesen Duft so wie den gestrigen Abend, anders als die althergebrachten Pfade, sehr eigenwillig, sehr trocken, sehr experimentell, er hat irgendwie auch nichts wirklich harmonisches an sich, wirkt aber im Ganzen doch wieder sehr stimmig, regt durchaus zum nachdenken an.
Normalerweise löst der Begriff Oud eher Fluchtreflexe bei mir aus, ich empfinde es als stechend, zu herb, zu aufdringlich, mitunter fast stallmäßig, unangenehm, penetrant.
Doch es gibt auch Ausnahmen wie diese hier. Hier ist Oud deutlich vorhanden, gibt den Ton an, wird aber im Zusammenspiel mit Harzen und Gewürzen ein wenig aufgerüttelt. Die sehr sparsam eingesetzten Akzente von Rose sorgen für die gewisse ausgleichende Harmonie und nehmen die Strenge etwas zurück, wenn auch nur sehr wenig.
Ich kann keinen allzu deutlichen Verlauf erkennen, die Aneinanderreihung von Akkorden läuft einfach weiter und man läßt sich einfach darauf ein und wird davongetragen.
Und diese Akkorde sind durchaus langlebig, sie hallen noch bis zum anderen Morgen nach.
Mein Fazit zum gestrigen Abend und zum Duft lautet also: Wer sich mal abseits des üblichen Einerleis umschauen mag und sich sowohl mal auf außergewöhnliche Musik als auch auf außergewöhnliche Düfte einlassen kann und mag, dem sei L´Autre Ôud mal nahegelegt. Der Duft ist auch gleichermaßen für Sie und Ihn geeignet.
Es darf einfach gern mal anders zugehen, ich finde es bereichernd. Daher trage ich den Duft heute mal wieder, und wenn es heut auch nur für mich ist.
Dennoch gefällt er mir großartig!
Ich bin nun gerade gestern abend zu einem Konzert in der Elbphilharmonie gewesen (mein erstes überhaupt). Das Thema lautete "Piano Day"
Was genau mich erwartete, war etwas unklar, da auch die Beschreibung im Programm recht vage gehalten war.
Es folgte recht experimentelle Musik, eine Pianovirtuosin mit Eigenkompositionen, ein Dreigespann aus Piano, Kontrabass und Schlagzeug spielte einfach drauf los, ohne sich vorher abzustimmen (das würde man schon seit 12 Jahren so machen, sagte man uns noch). Ja das hörte sich dann auch so an, wenngleich man merkte, daß man äußerst gut aufeinander eingestimmt war. Viel Sound und wenig Melodie trifft es am besten. Und doch war es in sich stimmig.
Und dann folgte noch ein Duo, Piano und Saxophon, mit Improvisationen und Neuinterpretationen von Jazzklassikern.
Das ist eigentlich nicht die Musik, die ich normalerweise gern höre, doch warum sollte man sich nicht einfach mal auf etwas anderes einlassen und feststellen, daß neben den altgedienten und vertrauten Pfaden noch Abzweigungen und Nebenwege existieren?
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, daß eine Reihe vor mir eine Dame saß, die L´Autre Ôud trug. Ich habe ihn sofort erkannt. Diese gewisse gebieterische Strenge, gepaart mit schon recht bitteren und trockenen Harzen, mit sehr wenigen, minimalistischen blumigen Eindrücken paßte hervorragend zu diesem Abend. Diese Dame mochte die 60 sicher schon überschritten haben, mit einem etwas herben aber sehr aparten Erscheinungsbild, dezent und schick gekleidet in grau und weiß mit wenigen Accessoires. Zu der Dame paßte der Duft ebenso exzellent.
In der Pause ergab es sich, daß wir zusammen an einem Tisch standen und so kamen wir ins Gespräch. Über ausgefallene Musik lohnt es sich immer, etwas ausgiebiger zu diskutieren. Ich konnte nicht umhin, sie auf den Duft anzusprechen. Sie war sehr erfreut über das Kompliment und ich konnte ihr bestätigen, daß er ihr ausgezeichnet stand und zum Abend perfekt gewählt war. Eigentlich hätte ich ihn auch tragen sollen, das wäre eine wunderbare Ergänzung gewesen.
L´Autre Ôud befindet sich schon seit längerem in meiner Sammlung, ich habe noch die vorige Version im 75 ml Flakon mit den aufgedruckten Pforten.
Ich konnte ihn zusammen mit Ôud Bouquet sehr günstig erstehen und bin begeistert von dieser Andersartigkeit.
Ich empfinde diesen Duft so wie den gestrigen Abend, anders als die althergebrachten Pfade, sehr eigenwillig, sehr trocken, sehr experimentell, er hat irgendwie auch nichts wirklich harmonisches an sich, wirkt aber im Ganzen doch wieder sehr stimmig, regt durchaus zum nachdenken an.
Normalerweise löst der Begriff Oud eher Fluchtreflexe bei mir aus, ich empfinde es als stechend, zu herb, zu aufdringlich, mitunter fast stallmäßig, unangenehm, penetrant.
Doch es gibt auch Ausnahmen wie diese hier. Hier ist Oud deutlich vorhanden, gibt den Ton an, wird aber im Zusammenspiel mit Harzen und Gewürzen ein wenig aufgerüttelt. Die sehr sparsam eingesetzten Akzente von Rose sorgen für die gewisse ausgleichende Harmonie und nehmen die Strenge etwas zurück, wenn auch nur sehr wenig.
Ich kann keinen allzu deutlichen Verlauf erkennen, die Aneinanderreihung von Akkorden läuft einfach weiter und man läßt sich einfach darauf ein und wird davongetragen.
Und diese Akkorde sind durchaus langlebig, sie hallen noch bis zum anderen Morgen nach.
Mein Fazit zum gestrigen Abend und zum Duft lautet also: Wer sich mal abseits des üblichen Einerleis umschauen mag und sich sowohl mal auf außergewöhnliche Musik als auch auf außergewöhnliche Düfte einlassen kann und mag, dem sei L´Autre Ôud mal nahegelegt. Der Duft ist auch gleichermaßen für Sie und Ihn geeignet.
Es darf einfach gern mal anders zugehen, ich finde es bereichernd. Daher trage ich den Duft heute mal wieder, und wenn es heut auch nur für mich ist.
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