Akkad 2012

Camey5000
02.06.2021 - 05:04 Uhr
51
Top Rezension
8
Preis
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Mein Amber Nr. 40

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Akkad der Falke.
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Ohne Kappe. Vom Pflock, aus dem fernen Reich. Aus dem Reich des schillernden Pfauenthrons und dunkler, böser Soutanen, stürzt der Falke über das feuchte Land, über Eden, das Paradies, mit Ur-Animalik ergreifender Art. Aus Mesopotamien drastisch in die Levante.
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Überfällt mich, zeigt mir Klauen und Krallen und reißt mit dem scharfen Schnabel pfeifend Töne, fast medizinisch, in die Luft und mir unter die Haut. Über feingeschnittene Bergamotte und Mandarine hinein in mein Gefieder. Ein Duft wie ein Sturz auf die Beute, ein Knick in den Nacken und ein bleibendes Mal.
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Mit dem Chamsin steigt mein Falke. Gefiedert mit Elemi und Styrax. Hinauf über staubiges Kardamom, in luftige, flirrende Höhen. Über die syrischen Strapazen, pudrig und harzig in den Weihrauchhimmel der Mächtigen, der Krieger, der Händler und der geknechteten Völker. Zieht hohe Kreise in die Wolken und lässt sich nieder auf den Höhen des Libanon, auf Holz, auf weichen Nadeln großer Tannen, auf Muskatellersalbei, auf den Zimt in den Blutwiesen, auf blütenweiche Vanille und geheimnisvolles, versöhnendes Labdanum.
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Er findet seine lange Ruhe auf den Weihrauchstraßen, vom Jemen bis Medina, von Petra bis ins untergegangene Ebla. Auch ins längst vergessene Haran. Wo schon Abraham suchte. Die Taube bringt den Weihrauch über das Land.
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Gnädigen Weihrauch. Göttlichen Weihrauch. Frieden der Levante.
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Akkad die Taube.
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28 Antworten