Orgueil Lucien Lelong 1946

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7.4 / 10 15 Bewertungen

Ein Parfum von Lucien Lelong für Damen, erschienen im Jahr 1946. Der Duft ist blumig-pudrig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Stolz”.

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Duftrichtung

Blumig

Pudrig

Holzig

Chypre

Animalisch

Duftnoten

blumige Noten

fruchtige Noten

orientalische Noten

Bewertungen

Duft

7.415 Bewertungen

Haltbarkeit

7.213 Bewertungen

Sillage

6.015 Bewertungen

Flakon

7.113 Bewertungen

Eingetragen von Mediocre, letzte Aktualisierung am 24.05.2023.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen

16.08.2012 - 15:42 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 9
Duft

Medusa00
802 Rezensionen

Medusa00

11

Oh!Geil!

Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung was der Name "Orgueil" des Duftes bedeutet. Habe auch nicht nachgeschlagen. Meine Französischkenntnisse beschränken sich auf "Merde" und "Merci", was ja auch nicht wirklich für eine Frau von Welt spricht. Aber ich komme aus dem Osten, wir hatten das hier nicht.
Ist ja auch schnurz. Jedenfalls dachte ich, als ich Orgueil auftrug:"Oh!Geil!"
Huch hier ist ja gar keine Pyramide! Was mache ich denn nun?
Mein entzückendes und entzücktes Näschen an den Arm pinnen!
Alte Hütte (für Neulinge mein Synonym für Aldehyde)mit feiner Seifennote und ganz sicher ein paar aus Spanien geborgte Zitrusfrüchte. Nicht zitronig sauer, aber sauber mit einem Hauch Süße. Vielleicht Orangenblüten?
In der Herznote- und da verwette ich jede 5. Schlange auf meinem Kopf- spielt Puderfee Iris die Hauptrolle. Staubig, trocken, aber andere Blüten in Schach haltend. Tuberose in süßer Schwülstigkeit, Flieder, Veilchen sind nicht drin. Wenn doch, gebe ich einen aus.
Auf jeden Fall wird in der Basis Holz geraspelt. Aber kein Süßholz. Moos! Ohne Moos nix los und da haben wir den Chypre. Leichte Erdigkeit! Patchouli hin oder her. Ein paar Zedernnadeln sind im Labor in´s Fläschen geraten.
Ja, ich würde ihn nicht aus dem Regal schubsen..
Nachtrag. Cristalle sagt es. Leder? Ich glaube nicht, aber ein bißchen pinkelnder Kater könnte sein, denn der Duft hat animalische Tiefe und erinnert an "Zibeline" .

10.05.2012 - 06:36 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Florblanca
1143 Rezensionen

Florblanca

10

Stolz und Vorurteil

Jahrhundertwende 18./19. Jahrhundert. Eine Gruppe junger Menschen auf dem Land in der Nähe Londons, im Mittelpunkt die Familie Bennet, von deren fünf Töchtern drei schließlich erfolgreich verheiratet werden. Bei der Wahl der Ehepartner geht es um die individuelle Balance von Liebe, um ökonomische Sicherheit und die Standeszugehörigkeit. Durch Intrigen und Missverständnisse – eben Stolz und Vorurteil – wird der Start in ein selbständiges Leben beeinflusst und verzögert.

Vor allem die Geschichte der Hauptprotagonisten, Elisabeth Bennet und Mr. Darcey, tragen zum Geschehen des Romans bei. Aus zunächst Abneigung von Mr. Darcey gegenüber Elisabeth wird Zuneigung, dann Liebe, die er mit einem – köstlich verunglückten – Heiratsantrag krönen möchte. Elisabeth lehnt, in ihrem Stolz verletzt, den Heiratsantrag ab, nachdem sie sich durch Mr. Wickhams böse Zunge hat beeinflussen lassen, der Mr. Darcey für sein eigenes Scheitern verantwortlich macht.

Daraufhin schreibt Mr. Darcey Elisabeth einen langen Brief, in dem er alles aufklärt und Elisabeth beschämt erkennen muss, dass sie sich durch Stolz und Vorurteil hat leiten lassen.

Bei einem Besuch ihres Onkels kommt Elisabeth auch auf den Landsitz von Mr. Darcey und sieht ihn zum erstenmal anders, liebenswert, verbindlich und höflich.

Im weiteren Verlauf schützt Mr. Darcey durch sein Eingreifen den Ruf von Elisabeths Schwester Lydia und damit der ganzen Familie, durch Vermittlung der Heirat von Lydia und Mr. Wickham. Auch Elisabeths Schwester Jane findet durch Mr. Darceys einwirken auf seinen Freund Mr. Bingley ihr Glück und die beiden heiraten ebenfalls.

Die Intrige von Darcey’s Tante gegen Elisabeth bewirkt letztendlich genau das Gegenteil des Gewünschten und Darcey wendet sich Elisabeth wieder zu. Elisabeth willigt nun endlich ein und heiratet Mr. Darcey.

Gong, Vorhang, happy end!

Diese so schön romantische und dennoch lehrreiche Geschichte hatte ich im Kopf als ich gestern Orgueil getestet habe. Lucien Lelong mausert sich langsam zu einer meiner Lieblingmarken. Die Düfte sind interessant und erzählen eine Geschichte.
Es gibt nach wie vor Lucien Lelong Düfte zu kaufen, wobei ich nicht beurteilen kann, ob sie heute noch den damaligen Kompositionen entsprechen.

Orgueil (ich teste einen Vintage) ist ein wunderbarer, sehr interessanter Duft. Der Auftakt hat etwas alkoholisch-frisch-fruchtiges, wie eine Williams Christ Birne mit einem Kullerpfirsich, und stimmt wunderbar auf den Duft ein. Der Übergang zur grünbetonten, unsüßen Herznote ist langsam und weich. Irgendwoher mischt sich Jasmin in das Geschehen, zaghaft und leicht. Dennoch überwiegen würzig grüne Akkorde - m. E. Muskat und Kardamom - die hier von Blüten begleitet werden, nicht umgekehrt.

Sehr elegant, unsüß, stolz und selbstbewußt entwickelt sich Orgueil auf meiner Haut. Dieser Duft passt perfekt zu meinem Bild von Elisabeth Bennet-Darcey, dieser selbstbewussten, stolzen jungen Frau, die erst ein paar Hürden nehmen mußte um am Ende ihr Glück zu finden.

Die Basis empfinde ich als die glücklichen Stunden der Elisabeth nach ihrer Heirat mit Mr. Darcey. Die Basis ist vanillig weich, aber nicht vanillig aufdringlich. Sandelholz gibt ihr eine sehr feine und noble Seifigkeit, die perfekt zu diesem Duft passt. Auch eine sehr feine animalische Note ist hier eingepasst, aber so perfekt, dass sie in keiner Sekunde negativ hervortritt.

Die Sillage ist dezent elegant, so wie es sich für eine noble Lady wie Elisabeth gehört. Die Haltbarkeit gut – bei mir auf jeden Fall mind. 10 Stunden.

Ich liebe Düfte, die mir eine Geschichte erzählen und mich zum träumen bringen. Vielleicht sollte ich „Stolz und Vorurteil“ mal wieder lesen…