10.12.2017 - 08:44 Uhr
Meggi
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22
Wer zählt die Pfeffer, nennt die Namen?
Den Anfang macht ein vielgestaltiger, weit über botanische Zugehörigkeit hinausweisender Pfeffer. Der reicht nämlich bis hin zur Schale von Chili-Schoten - schließlich habe ich jüngst mal wieder auf ein Stückchen davon gebissen, welches sich ein einem exquisiten Schoko-Eis befand, angelehnt an eine Mango-Chili-Schokolade von Hachez. Für alle Hamburger: Eiscafe Höft in Schnelsen, bis heute geöffnet! Doch das nur nebenbei. Wir waren bei Pfeffer. Derart vielfältigen Pfeffern, dass jedenfalls ich die hier nicht auseinanderhalten kann. Deutlich-eindeutiger finde ich die Bitterkeit von Muskat. Als meine Kinder zum ersten Mal die Muskatreibe benutzen durften, um das Kartoffelpü zu verfeinern, haben die gestaunt, wie bitter das Zeug riecht.
Was ich hingegen über Elemi zu wissen glaubte, hilft mir kaum. Beim Schnuppern am Testerchen hatte ich noch genickt, indes: Wo ist es hin? Vielleicht sorgt die inhaltliche Nähe von Pfeffer zu Weihrauch dafür, dass ansonsten wenig aus der rauchig-harzigen Ecke durchkommt. Na gut, eine cremige Leukoplast-Anmutung lässt sich nach einer Viertelstunde feststellen, flankiert von Holz.
Erst jetzt kommen die Zitrusnoten zur Geltung. Sie begrifflich zusammenzufassen, hat Berechtigung; eine Liste wäre wohl zu lang, es lassen sich mild-fruchtige, nimm2-bonbonhaft-süße sowie herb-saure Aspekte entdecken.
Und endlich gibt’s was Kokeliges im Hintergrund, das Holz ist angesengt. Ungestützt würde ich auf eine Art fahler Myrrhe tippen. Ich denke plötzlich an unsere Experimente in der Kindheit, wenn wir uns beispielsweise an verschwiegenen Plätzen mit heimlichen Zündeleien beschäftigten. Eine Einfach-bloß-Freizeit-Gestaltung, die weder von ambitionierten Eltern durchgetaktet, noch auf maximale Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken ausgelegt war, sondern schlichtweg Spaß machte. Damals…
Gegen Mittag wird die nunmehr dominante Holznote statt der Kokeleien süß-cremig umrahmt. Hm… 1. Cremiges Holz; zudem werden (2.) allmählich die Zitrusnoten anscheinend durch Vetiver substituiert. Meine Gedanken schweifen vage zu „Vetiver Ambrato“ mit seiner schönen, holzig-cremigen Italianità. Der Test des Bois 1920 liegt lange zurück, die Probe ist längst fort, insofern muss ein konkreter Vergleich entfallen. Aber allemal macht „Gentleman V“ seine Sache ordentlich – allein, dass mir der vornehme Italiener überhaupt spontan einfällt, ist ja schon was.
Die Assoziation schwindet bald. Neue Aromen verändern den Charakter des Cremigen, wächserne Vanille etwa nimmt den diffusen Elemi-Faden wieder auf. Für Ambra hingegen fehlt mir die Phantasie – wie bereits im Geschwisterduft „Aristokrat“. Mir kommt eher eine süß-likörige Amber-Note in den Sinn. Am späten Nachmittag schließt der ‚Gentleman‘ mit einer staubigen, unsüßen Vanille auf Holz, die mich gepflegt bis weit in den Abend hinein beduftet.
Oud bemerke ich nicht. Die Angabe mag als Hinweis gedacht sein, dass ich bitte eine dunkel-kräftige Botanik riechen möge. Das klappt zwar nicht - macht aber nichts. Wenn mir Baumarkt & Co. erspart bleiben, ist mir jede Farbschattierung im Holz recht.
Ich bedanke mich bei Verbena für die Probe.
Was ich hingegen über Elemi zu wissen glaubte, hilft mir kaum. Beim Schnuppern am Testerchen hatte ich noch genickt, indes: Wo ist es hin? Vielleicht sorgt die inhaltliche Nähe von Pfeffer zu Weihrauch dafür, dass ansonsten wenig aus der rauchig-harzigen Ecke durchkommt. Na gut, eine cremige Leukoplast-Anmutung lässt sich nach einer Viertelstunde feststellen, flankiert von Holz.
Erst jetzt kommen die Zitrusnoten zur Geltung. Sie begrifflich zusammenzufassen, hat Berechtigung; eine Liste wäre wohl zu lang, es lassen sich mild-fruchtige, nimm2-bonbonhaft-süße sowie herb-saure Aspekte entdecken.
Und endlich gibt’s was Kokeliges im Hintergrund, das Holz ist angesengt. Ungestützt würde ich auf eine Art fahler Myrrhe tippen. Ich denke plötzlich an unsere Experimente in der Kindheit, wenn wir uns beispielsweise an verschwiegenen Plätzen mit heimlichen Zündeleien beschäftigten. Eine Einfach-bloß-Freizeit-Gestaltung, die weder von ambitionierten Eltern durchgetaktet, noch auf maximale Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken ausgelegt war, sondern schlichtweg Spaß machte. Damals…
Gegen Mittag wird die nunmehr dominante Holznote statt der Kokeleien süß-cremig umrahmt. Hm… 1. Cremiges Holz; zudem werden (2.) allmählich die Zitrusnoten anscheinend durch Vetiver substituiert. Meine Gedanken schweifen vage zu „Vetiver Ambrato“ mit seiner schönen, holzig-cremigen Italianità. Der Test des Bois 1920 liegt lange zurück, die Probe ist längst fort, insofern muss ein konkreter Vergleich entfallen. Aber allemal macht „Gentleman V“ seine Sache ordentlich – allein, dass mir der vornehme Italiener überhaupt spontan einfällt, ist ja schon was.
Die Assoziation schwindet bald. Neue Aromen verändern den Charakter des Cremigen, wächserne Vanille etwa nimmt den diffusen Elemi-Faden wieder auf. Für Ambra hingegen fehlt mir die Phantasie – wie bereits im Geschwisterduft „Aristokrat“. Mir kommt eher eine süß-likörige Amber-Note in den Sinn. Am späten Nachmittag schließt der ‚Gentleman‘ mit einer staubigen, unsüßen Vanille auf Holz, die mich gepflegt bis weit in den Abend hinein beduftet.
Oud bemerke ich nicht. Die Angabe mag als Hinweis gedacht sein, dass ich bitte eine dunkel-kräftige Botanik riechen möge. Das klappt zwar nicht - macht aber nichts. Wenn mir Baumarkt & Co. erspart bleiben, ist mir jede Farbschattierung im Holz recht.
Ich bedanke mich bei Verbena für die Probe.
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