7 - Gaspard in Raspail 2017

mado
20.07.2018 - 05:24 Uhr
2
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

Bienvenue à Paris!

Oh là là! Ein unkommentierter Duft, bei dem ich der Erste bin – Mesdames et Messieurs, es ist mir eine Ehre. Ich spare mir an dieser Stelle aber noch mehr französische Plattitüden, auch wenn es sich doch eigentlich sehr anbieten würde. Denn die junge Marke MADE in P!GALLE (das "i" ist ein Ausrufezeichen) ist französisch durch und durch. Genauer gesagt "pa­ri­se­risch". Komisches Wort, gibt es aber laut Duden wirklich.

Wir befinden uns also mitten in der französischen Hauptstadt. Hier kommt die kleine Parfümschmiede her, hier werden die Düfte kreiert und produziert. Und sie haben alle Paris als Thema. Genauer gesagt die Menschen, die dort leben. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten dieser "Parisians" in Düfte zu fassen, ist das Konzept von MADE IN P!GALLE. Wir haben es also mit "Martin in Montorgueil", "Marie in Le Marais", "Simone in Saint-Germain" oder eben in diesem Fall "Gaspard in Raspail" zu tun. Beide Linien, für Herren und Damen, unübersehbar durchnummeriert und mit sehr schicken Illustrationen der Personen versehen. Insgesamt ein schönes Konzept und als sehr visuell geprägter Mensch möchte ich sagen: Das sieht von A bis Z, von Website bis Flakon, einfach cool aus und macht Spaß.

Spaß machen tut auch das Bestellen eines Sample-Sets. Denn die fünf Pröbchen sind nicht sonderlich teuer. Ich habe im Rahmen einer Aktion sogar einen Gutscheincode erhalten, mit dem der Preis bei Kauf eines Flakons (ca. 100 Euro für 75 ml) verrechnet wird. Dies aber nur am Rande...

Das Drumherum passt also. Wie sieht es nun aber mit dem wichtigsten aus - dem Duft an sich? Nummer 7, Gaspard, ist der klassischste und geradlinigste der fünf von mir getesteten Düfte. Und auch der am wenigsten innovativste. Das muss aber bekanntlich nicht unbedingt schlecht sein.

Die toskanische Mandarine beherrscht den Duft in allen Phasen. Ich nehme sie aber eher als fruchtige, gut gereifte Zitrone war. Leicht säuerlich-herb, spritzig, frisch und total natürlich. Neroli steuert im weiteren Verlauf ein bisschen Süße bei, ohne zu überlagern. Zedernholz bildet die Basis und dimmt die Frucht Stunde um Stunde runter. Das ist fein konzipiert und in sich schlüssig. Aus meinem Duftgedächtnis heraus nehme ich gerade zu Beginn eine Verwandtschaft zu Diors Klassiker "Eau Sauvage" wahr, der aber durch das dominantere Eichenmoos einen deutlicheren Oldschool-Einschlag bekommt als dieses Parfum hier.

Möchte man den Duft auf unseren Freund Gaspard übertragen, so ist er ein Typ, der gerne bei hochsommerlichen Temperaturen in den kleinen Pariser Cafés sitzt. Er ist gesellig, mag es eher locker, folgt keinem Trend und steht auf zeitloses Design. Und er hat es als Feingeist nicht nötig, einen raumgreifenden Duft zu tragen.

Fazit:
Ein toller Sommerduft, der den Spagat zwischen klassischem Chypre und modernem Twist mit Bravour meistert. Hohe Natürlichkeit und gute Haltbarkeit sind inklusive, auch wenn die Sillage nach rund drei Stunden auf das Level "Hautnah" sinkt.

Weitere Tests und Kommentare zu den Düften von MADE IN P!GALLE folgen :-)

Amitiés de Paris!
Marcel
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