Nonchalance Mäurer & Wirtz 1960 Parfum
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Top Rezension
Stranger in the night
Aufgeregt war sie. Schon seit vielen Wochen. Sie und ein Max Greger Konzert. Dieses außergewöhnliche Geschenk hatte sie nach viel Bitten und Betteln und Verzicht auf eine Feier zur Silberhochzeit von Walter zum 20. Hochzeitstag bekommen.
Und sie würden zusammen mit ihren Nachbarn den Abend verbringen. Marlies und Günther. Die hatten sogar ein Auto. Wie sagte Walter immer ….. Der Günther ist Beamter. Die können sich das auch leisten.
Als sie die Sprache darauf gebracht hatte, dass Günther seiner Marlies sogar erlaubt hatte zu arbeiten, gab es Krach. Davon wollte Walter nichts wissen. Seine Familie könne er immer noch allein ernähren. Und eine Frau gehöre schließlich ins Haus. Außerdem ginge es ihnen doch, wie er immer betonte, vorzüüüglich.
Aber auch nur, weil sie jeden Groschen dreimal umdrehte während Walter sich ein teures Hobby gönnte. Und trotzdem hatte sie sich in den letzten Monaten immer wieder was vom knappen Haushaltsgeld abgeknapst.
Jetzt war sie mit dem Bus in die Stadt gefahren. Das neue Kleid hatte sie schon gekauft, jetzt fehlte noch die Frisur.
Höher hätte niemand toupieren können. Äußerst zufrieden verließ sie den Laden und besah sich im Schaufenster. Da stand er. Der Flakon. Sie biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich wäre das Geld gar nicht mehr drin gewesen. Aber für so einen Abend, da sollte und musste alles perfekt sein. Sie nahm ihn mit.
Als sie abends abgeholt wurden schaute Marlies sie nur von oben bis unten an und kniff die Lippen zusammen. Günther machte ihr ein Kompliment und nickte anerkennend. Das hätte sie sich auch von Walter gewünscht, aber der hatte nur wieder einen Streit des Geldes wegen vom Zaun gebrochen und ihr das Haushaltsgeld noch weiter gekürzt.
Als sie dann im Käfer saßen, verströmte das Parfum seinen Duft. Warm und weich lag es auf ihrer Haut. Anfänglich ein wenig seifig und auch irgendwie mit sanft zitrischer Nuance, die sich aber schnell einer zarten Rose unterordnete. Und da waren auch noch andere süßliche Blüten, aber darüber lag ein fein pudrig wirkender als auch würziger Schleier. Und langsam kam eine samtige Holznote dazu. Legte sich zwischen die Blüten die jetzt kleine vanillegelbe Sprenkel trugen und ein paar von ihnen waren in ein seichtes Moosbett gefallen.
Es passte zu ihrer lässig eleganten Erscheinung und ihrer ungezwungen charmanten Art.
Der Abend war ein voller Erfolg. In der Pause lud Günther sie an die Sektbar ein und ein Unbekannter ließ sie nicht aus dem Blick. Unauffällig sprach er sie an. Sah in ihre hellbraunen, wachen Augen. Und sie wusste sofort, es würde keine weiteren 20 Jahre geben.
Heute geht sie arbeiten, fährt selbst ein Auto und trägt immer noch diesen, ihren Duft.
Walter? War einmal.
Und sie würden zusammen mit ihren Nachbarn den Abend verbringen. Marlies und Günther. Die hatten sogar ein Auto. Wie sagte Walter immer ….. Der Günther ist Beamter. Die können sich das auch leisten.
Als sie die Sprache darauf gebracht hatte, dass Günther seiner Marlies sogar erlaubt hatte zu arbeiten, gab es Krach. Davon wollte Walter nichts wissen. Seine Familie könne er immer noch allein ernähren. Und eine Frau gehöre schließlich ins Haus. Außerdem ginge es ihnen doch, wie er immer betonte, vorzüüüglich.
Aber auch nur, weil sie jeden Groschen dreimal umdrehte während Walter sich ein teures Hobby gönnte. Und trotzdem hatte sie sich in den letzten Monaten immer wieder was vom knappen Haushaltsgeld abgeknapst.
Jetzt war sie mit dem Bus in die Stadt gefahren. Das neue Kleid hatte sie schon gekauft, jetzt fehlte noch die Frisur.
Höher hätte niemand toupieren können. Äußerst zufrieden verließ sie den Laden und besah sich im Schaufenster. Da stand er. Der Flakon. Sie biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich wäre das Geld gar nicht mehr drin gewesen. Aber für so einen Abend, da sollte und musste alles perfekt sein. Sie nahm ihn mit.
Als sie abends abgeholt wurden schaute Marlies sie nur von oben bis unten an und kniff die Lippen zusammen. Günther machte ihr ein Kompliment und nickte anerkennend. Das hätte sie sich auch von Walter gewünscht, aber der hatte nur wieder einen Streit des Geldes wegen vom Zaun gebrochen und ihr das Haushaltsgeld noch weiter gekürzt.
Als sie dann im Käfer saßen, verströmte das Parfum seinen Duft. Warm und weich lag es auf ihrer Haut. Anfänglich ein wenig seifig und auch irgendwie mit sanft zitrischer Nuance, die sich aber schnell einer zarten Rose unterordnete. Und da waren auch noch andere süßliche Blüten, aber darüber lag ein fein pudrig wirkender als auch würziger Schleier. Und langsam kam eine samtige Holznote dazu. Legte sich zwischen die Blüten die jetzt kleine vanillegelbe Sprenkel trugen und ein paar von ihnen waren in ein seichtes Moosbett gefallen.
Es passte zu ihrer lässig eleganten Erscheinung und ihrer ungezwungen charmanten Art.
Der Abend war ein voller Erfolg. In der Pause lud Günther sie an die Sektbar ein und ein Unbekannter ließ sie nicht aus dem Blick. Unauffällig sprach er sie an. Sah in ihre hellbraunen, wachen Augen. Und sie wusste sofort, es würde keine weiteren 20 Jahre geben.
Heute geht sie arbeiten, fährt selbst ein Auto und trägt immer noch diesen, ihren Duft.
Walter? War einmal.
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